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Baggergut der Warnow wird in BUGA-Schaukästen getestet

Meldung vom 14.04.2022 - Umwelt und Gesellschaft

Gemeinschaftsaktion macht Stadthafen attraktiver

Ein kleines buntes Blumenmeer ist gestern im Rostocker Stadthafen entstanden. In zehn Beeten wurden 1800 Violen, Hornveilchen und Gräser in neue Schaukästen gepflanzt, die bis zum Oktober als Testflächen für die Bundesgartenschau aufgebaut bleiben. Diese Gemeinschaftsaktion des Rostocker Hafen- und Seemannsamtes, der BUGA-Gesellschaft und der Initiative #MeinHafenDeinHafen trägt damit zu einer Steigerung der Aufenthaltsqualität im belebten Teil des Stadthafens bei.

Die neuen Beete in der Nähe des BUGA-Treffpunktes im Stadthafen laden Einheimische und Gäste zum Verweilen ein und demonstrieren gleichzeitig, wie verschiedene Erden und Substrate für die BUGA getestet werden. Dazu wurden Frühlingsblumen in drei torffreie Substrate und darüber hinaus in aufbereitetes Baggergut aus der Warnow eingepflanzt. Ziel ist, den Einsatz für Kubaturen und Pflanzflächen innerhalb der BUGA zu prüfen.

Bei der Verwendung von Erden bei der Gartenschau liegt der Fokus auf der Verwendung von torffreien Erden. „Unsere Pflanzen der Bundesgartenschau sollen möglichst auf torffreiem Boden wachsen. Torffrei deshalb, weil der Abbau von Torf den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere gefährdet und kurz gesagt schlecht für das Klima ist“, erklärt Renate Behrmann, Ausstellungsbevollmächtige der BUGA Rostock. Und weiter: „Im Herbst werden wir von diesen Testflächen aussagekräftige Ergebnisse haben und können dann entscheiden, welche Erden für die Bundesgartenausstellung an welchem Standort in Rostock genutzt werden.“

„Mit diesem Projekt zeigen wir, wie sich ohnehin anfallendes Baggergut als Blumenerde verwenden lässt und legen somit den Fokus auf die regionalen Stoffkreisläufe“, sagt Christian Behn vom Rostocker Hafen- und Seemannsamt.

Samuel Drews von der Initiative #MeinHafenDeinHafen freut sich über die Aufwertung des Stadthafens: „Die Beete sind ein Hingucker und laden beim Flanieren am Stadthafen zum Verweilen zwischen den Beeten ein.“ Und er fügt hinzu: „Unser Kooperationsprojekt zeigt, wie eine vitale Zusammenarbeit in unserer Stadt funktionieren kann, und es ist schön, wie dieses Projekt nun im wahrsten Sinne des Wortes erblüht.“

Eine weitere Überlegung zum Einsatz von Warnow-Baggergut ist beispielsweise die Verwendung dieser Erde innerhalb der geplanten Hochwasserschutzeinrichtungen im Rostocker Stadthafen. In den kommenden Tagen werden zusätzlich Wälle aus Baggergut um die Schaukästen herum aufgeschüttet, um u. a. die Konsistenz des Baggerguts bei den lokalen Wetterbedingungen im Stadthafen zu testen. Außerdem soll in diesen Wällen eine Blumenwiese aus vier verschiedenen Saatgutmischungen erblühen.

Grundsätzlich gilt das aufbereitete Baggergut aus den Spülfeldern der Hanse- und Universitätsstadt Rostock als ein ausgezeichneter Bodenverbesserer. Praxisversuche haben gezeigt, dass dieser Boden auch ohne weitere Düngung hohe Erträge gewährleisten kann. Baggergut wird zur Aufrechterhaltung der notwendigen Fahrwassertiefen in Häfen und Wasserstraßen regelmäßig ausgebaggert. Es wird in Spülfeldern an Land in großen eingedeichten Flächen entwässert und anschließend in Mieten zum Trocknen gelagert. In zwei bis drei Jahren wird aus diesem „Schlamm“ fruchtbare Erde, die dann als Oberboden oder zur Bodenverbesserung eingesetzt wird. Die im Baggergut enthaltenen Nährstoffe fördern das Pflanzenwachstum in einem ressourcenschonenden, regionalen Kreislauf. Anfragen zur Bestellung von Baggergut für den eigenen Garten können direkt an die Hanse- und Universitätsstadt Rostock unter bodenverkauf@rostock.de gesendet werden.