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Na­vi­ga­ti­on

Land­strom: Bund und Län­der wol­len Hä­fen sau­be­rer ma­chen

Mel­dung vom 10.10.2019 - Wirt­schaft und Ver­kehr / Um­welt und Ge­sell­schaft

In Kiel ha­ben heu­te der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter und die Ver­tre­ter der Küs­ten­län­der Bre­men, Ham­burg, Nie­der­sach­sen, Schles­wig-Hol­stein und Meck­len­burg-Vor­pom­mern so­wie der Ha­fen­städ­te Kiel und Ros­tock ei­ne ge­mein­sa­me Ab­sichts­er­klä­rung un­ter­zeich­net. Die Län­der und die Kom­mu­nen wol­len ge­mein­sam mit dem Bund die Rah­men­be­din­gun­gen für die Nut­zung von Land­strom ver­bes­sern.

Ros­tock-War­ne­mün­de zählt schon lan­ge zu den be­deu­tends­ten Kreuz­fahrt­hä­fen Deutsch­lands. Die Strom­ver­sor­gung der Schif­fe führt zu Luft­schad­stoff- und Lärm­be­las­tung, wenn sie durch Schiffs­die­sel er­folgt. Ei­ne Al­ter­na­ti­ve ist die Ver­sor­gung mit Land­strom. Ne­ben dem Feh­len ent­spre­chen­der Ver­sor­gungs­an­la­gen in den meis­ten Hä­fen sind das grö­ß­te Pro­blem an der Aus­wei­tung der Land­strom­nut­zung al­ler­dings die Wirt­schaft­lich­keits­nach­tei­le ge­gen­über der Ei­gen­ver­sor­gung.

In ei­ner Bund-Län­der-Ar­beits­grup­pe sind da­her in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten Vor­schlä­ge er­ar­bei­tet wor­den, wie die Land­strom­nut­zung in den bun­des­deut­schen Hä­fen aus­ge­wei­tet wer­den kann. In ei­ner Ab­sichts­er­klä­rung, ei­nem so­ge­nann­ten Me­mo­ran­dum of Un­der­stan­ding (MoU), ha­ben sich die Ver­tre­ter der Küs­ten­län­der mit dem Bund auf Maß­nah­men ver­stän­digt, die nun um­ge­setzt wer­den sol­len.

Die Ver­ein­ba­rung sieht un­ter an­de­rem vor, die Öko­strom­um­la­ge für Land­strom auf 20 Pro­zent zu re­du­zie­ren und den Bau von Land­strom­ver­sor­gungs­an­la­gen in den Hä­fen mit 140 Mio. Eu­ro aus dem En­er­gie- und Kli­ma­fonds des Bun­des zu för­dern. Wei­ter­ge­hen­de Eck­punk­te des För­der­pro­gram­mes wie För­der­sät­ze, Be­ginn der För­de­rung oder Ko­fi­nan­zie­rungs­an­tei­le für Län­der und Kom­mu­nen ste­hen noch nicht fest.

Für Meck­len­burg-Vor­pom­mern un­ter­zeich­ne­te Fi­nanz­mi­nis­ter Rein­hard Mey­er das MoU: „Es ist gut, dass Bund, Län­der und Kom­mu­nen beim Land­strom ei­ne ge­mein­sa­me Li­nie ver­fol­gen. Strom aus der Steck­do­se ist ge­ra­de für die An­woh­ner in der Nä­he von Hä­fen die deut­lich sau­be­re­re Al­ter­na­ti­ve zum Strom aus Die­sel­mo­to­ren. Ros­tock-War­ne­mün­de ist mitt­ler­wei­le ei­ner der be­lieb­tes­ten Kreuz­fahrt­hä­fen im Ost­see­raum. Das ist gut für den Tou­ris­mus, darf aber nicht zu­las­ten der An­woh­ner und der Um­welt ge­hen. Hier sind wir ge­gen­über nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen in der Pflicht. Die Nut­zung von Land­strom kann da­bei ein ech­ter Bei­trag zum Kli­ma­schutz sein."

Als Ver­tre­ter der Ha­fen­städ­te nahm auch Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen an der Un­ter­zeich­nung teil. „Das ist ein wich­ti­ges Si­gnal für den Um­welt­schutz und un­ser Kli­ma! Als Stadt am Meer und Tou­ris­mus­de­sti­na­ti­on ha­ben wir ei­ne be­son­de­re Ver­pflich­tung, auf den Kli­ma­schutz zu ach­ten und Tou­ris­mus zu er­mög­li­chen." Er for­dert, dass nun nicht aus­ge­rech­net die Städ­te be­straft wer­den, die be­reits Vor­be­rei­tun­gen für den Bau von Land­strom­ver­sor­gungs­an­la­gen ge­trof­fen ha­ben: „Land­strom ist in Ros­tock schon seit min­des­tens zehn Jah­ren ein The­ma. Be­reits im Ju­ni 2016 ha­ben wir da­zu Be­schlüs­se ge­fasst und wer­den die­se schnell um­set­zen. Al­ler­dings darf uns für die­se Ei­le kein Nach­teil ent­ste­hen, nur weil der Bund noch kei­ne För­der­richt­li­nie er­las­sen hat."

Quel­le: Fi­nanz­mi­nis­te­ri­um Meck­len­burg-Vor­pom­mern