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Na­vi­ga­ti­on

"Lie­be­voll ge­pflegt oder voll über­wacht von Ro­bo­tern? Künst­li­che In­tel­li­genz in Me­di­zin und Pfle­ge" bei UNI IM RAT­HAUS am 22. Fe­bru­ar

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.02.2024 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Über Künst­li­che In­tel­li­genz in Me­di­zin und Pfle­ge dis­ku­tiert Ros­tocks Ge­sund­heits­se­na­tor Stef­fen Bock­hahn mit Me­di­zi­nern und In­for­ma­ti­ker:in­nen der Lan­des­uni­ver­si­tä­ten Ros­tock und Greifs­wald am 22. Fe­bru­ar 2024 bei UNI IM RAT­HAUS. Men­schen­ähn­li­che The­ra­pie-Ro­bo­ter trai­nie­ren mit Schlag­an­fall-Pa­ti­ent*in­nen im­mer wie­der die­sel­be Arm­be­we­gung; di­gi­ta­le Sen­so­ren be­ob­ach­ten De­menz­kran­ke auf Schritt und Tritt und schla­gen auch im Not­fall Alarm. Sieht so die Zu­kunft in der The­ra­pie und Pfle­ge aus?

„Fakt ist, dass in un­se­rer über­al­tern­den Ge­sell­schaft im­mer we­ni­ger jun­ge Men­schen der äl­te­ren Ge­ne­ra­ti­on hel­fend zu Sei­te ste­hen, auch auf­grund des Fach­kräf­te­man­gels“, sagt Ros­tocks Se­na­tor für Ge­sund­heit und So­zia­les, Stef­fen Bock­hahn. Schon heu­te stän­den des­halb in der Han­se­stadt Ros­tock zehn Pro­zent der sta­tio­nä­ren Bet­ten leer. Bis zum Jahr 2030 sol­len im Pfle­ge­be­reich rund 500.000 Voll­zeit­be­schäf­tig­te deutsch­land­weit feh­len. In der Fol­ge droht die Schlie­ßung von Kran­ken- bzw. Pfle­ge­ein­rich­tun­gen – und Pfle­ge­be­dürf­ti­gen die so­zia­le Iso­la­ti­on. Was wei­te­re Pro­ble­me ver­ur­sacht: Ein­sam­keit kann De­pres­sio­nen aus­lö­sen, Bett­lä­ge­rig­keit führt zu Mus­kel­ab­bau oder Wund­lie­gen. – An­ge­hö­ri­ge könn­ten die dro­hen­de Pfle­ge­lü­cke kaum schlie­ßen, be­tont So­zi­al­se­na­tor Bock­hahn, der auch der Ros­to­cker Heim­stif­tung vor­steht: „Pfle­ge kos­tet Zeit und strengt kör­per­lich wie emo­tio­nal enorm an.“ Vor al­lem äl­te­re Le­bens­part­ner:in­nen von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen, Be­rufs­tä­ti­ge oder auch El­tern min­der­jäh­ri­ger Kin­der kä­men da schnell an ih­re Gren­zen. Ak­tu­ell wer­den vier von fünf Pfle­ge­be­dürf­ti­gen in Deutsch­land Zu­hau­se ver­sorgt.

Wie Künst­li­che In­tel­li­genz (KI) in Me­di­zin und Pfle­ge sinn­voll un­ter­stüt­zen und ent­las­ten kann, wird an den Uni­ver­si­tä­ten von Ros­tock und Greifs­wald fä­cher­über­grei­fend er­forscht. Zum Bei­spiel im Rah­men des Ver­bund­pro­jek­tes „E-BRAiN“: The­ra­pie­as­sis­tenz-Ro­bo­ter trai­nie­ren dort mit Schlag­an­fall-Pa­ti­ent:in­nen ge­zielt Be­we­gungs­ab­läu­fe oder die vi­su­el­le Wahr­neh­mung, um krank­heits­be­ding­te Be­ein­träch­ti­gun­gen zu min­dern – ganz ähn­lich wie Er­go- oder Phy­sio­the­ra­peut:in­nen. "Ers­te Er­fah­run­gen beim kli­ni­schen Ein­satz von hu­ma­noi­den Ro­bo­tern sind sehr po­si­tiv", sagt der Greifs­wal­der Neu­ro­lo­ge Prof. Tho­mas Platz. „Be­vor sie je­doch in der brei­ten Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung ein­ge­setzt wer­den, ist noch wei­te­re For­schung er­for­der­lich.“
Wie di­gi­ta­le Tech­nik De­menz­kran­ke im All­tag lei­tet, aber auch rund um die Uhr über­wacht, ist For­schungs­the­ma der Ros­to­cker In­for­ma­ti­ker:in­nen Pro­fes­sor Tho­mas Kirs­te und Pro­fes­so­rin Al­ke Mar­tens: „Ne­ben tech­no­lo­gi­schen Fra­gen dis­ku­tie­ren wir auch ethi­sche Be­den­ken wie: Wol­len wir uns tat­säch­lich von in­tel­li­gen­ten Ma­schi­nen um­sor­gen las­sen, wenn wir pfle­ge­be­dürf­tig sind? Und wie mensch­lich soll­ten sol­che Ro­bo­ter sein?“

Über tech­ni­sche Per­spek­ti­ven und so­zia­le Fra­gen zum Ein­satz von Ro­bo­tern und Künst­li­cher In­tel­li­genz in Me­di­zin und Pfle­ge dis­ku­tie­ren die In­for­ma­tik-Pro­fes­sor*in­nen der Uni­ver­si­tät Ros­tock, Al­ke Mar­tens und Tho­mas Kirs­te mit dem Greifs­wal­der Neu­ro­lo­gen Tho­mas Platz und dem Ros­to­cker Se­na­tor Stef­fen Bock­hahn – bei UNI IM RAT­HAUS am 22. Fe­bru­ar 2024 um 18 Uhr im Ros­to­cker Rat­haus zum The­ma „Lie­be­voll um­sorgt von KI?“. Der Ein­tritt ist frei.

UNI IM RAT­HAUS: Für al­le, die es ein­fach wis­sen wol­len! Die Ge­sprächs­rei­he zu ak­tu­el­len fä­cher­über­grei­fen­den For­schungs­fra­gen wird von der In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Fa­kul­tät an der Uni­ver­si­tät Ros­tock ge­mein­sam mit der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock or­ga­ni­siert.

The­ma:

UNI IM RAT­HAUS: Lie­be­voll um­sorgt von KI? Künst­li­che In­tel­li­genz in Me­di­zin und Pfle­ge

Ter­min:

Don­ners­tag, 22. Fe­bru­ar 2024 um 18 Uhr

Ort:

Fest­saal im Rat­haus Ros­tock, Am Neu­en Markt 1

Im Ge­spräch:

  • Stef­fen Bock­hahn, Se­na­tor für So­zia­les, Ju­gend, Ge­sund­heit und Schu­le der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock so­wie Vor­stands­vor­sit­zen­der der Ros­to­cker Heim­stif­tung
  • Prof. Dr. Tho­mas Kirs­te, Lehr­stuhl Mo­bi­le Mul­ti­me­dia­le In­for­ma­ti­ons­sys­te­me an der Fa­kul­tät für In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Ros­tock
  • Prof. Dr.-Ing. Al­ke Mar­tens, Lehr­stuhl­in­ha­be­rin Prak­ti­sche In­for­ma­tik an der Fa­kul­tät für In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Ros­tock
  • Prof. Dr. med. Tho­mas Platz, Lei­ter AG „Neu­ro­re­ha­bi­li­ta­ti­on“ an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald so­wie Ärzt­li­cher Di­rek­tor Bun­des­ver­band Re­ha­bi­li­ta­ti­on (BDH) For­schung