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Na­vi­ga­ti­on

Rund 120 Mil­lio­nen Eu­ro in drei Jah­ren - In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm für zu­kunfts­fä­hi­ge An­la­gen und Net­ze

Mel­dung vom 02.12.2021 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Sin­ken­de Ge­büh­ren im Trink­was­ser und stei­gen­de Ge­büh­ren für Ab­was­ser füh­ren ins­ge­samt zu ge­ring­fü­gig hö­he­ren Jah­res­kos­ten im Ver­bands­ge­biet des WWAV

Am 1. De­zem­ber in­for­mier­ten der War­now-Was­ser- und Ab­was­ser­ver­band (WWAV) so­wie die Nord­was­ser auf der ge­mein­sa­men Jah­res­pres­se­kon­fe­renz über das um­fäng­li­che In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm so­wie über die tags zu­vor ge­fass­ten Be­schlüs­se der Ver­bands­ver­samm­lung des WWAV zu den Ge­büh­ren der kom­men­den drei Jah­re.

In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm für zu­kunfts­fä­hi­ge An­la­gen und Net­ze

Ulf Alt­mann, Ge­schäfts­füh­rer der Nord­was­ser, stell­te das an­spruchs­vol­le In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm mit jähr­li­chen In­ves­ti­ti­ons­sum­men zwi­schen 39 und 41 Mil­lio­nen Eu­ro für die kom­men­den drei Jah­re vor. Dem­nach wer­den in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock so­wie in 28 Ge­mein­den der Re­gi­on im kom­men­den Jahr rund 39,3 Mil­lio­nen Eu­ro in die Er­wei­te­rung und den Er­halt der was­ser­wirt­schaft­li­chen An­la­gen und Net­ze ein­ge­setzt. Da­von flie­ßen mit rund 28 Mil­lio­nen Eu­ro gut 70 Pro­zent in lei­tungs­ge­bun­de­ne Maß­nah­men. Die­se sind zu ei­nem Gro­ß­teil an den ge­meind­li­chen Stra­ßen­bau ge­kop­pelt und er­fol­gen in en­ger Ab­stim­mung mit Stadt und Ge­mein­den. Bei­spiel­haft zu nen­nen ist hier die Fort­füh­rung des Gro­ß­pro­jek­tes Sa­tower Stra­ße. Der Schwer­punkt bei den In­ves­ti­tio­nen in 2022 liegt wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ne­ben der Er­neue­rung von Trink- und Ab­was­ser­lei­tun­gen auf der An­pas­sung des Ent­wäs­se­rungs­sys­tems an die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Be­din­gun­gen. Hier­zu zäh­len um­fäng­li­che Maß­nah­men in der Fritz-Reu­ter-Stra­ße so­wie in der Slü­ter­stra­ße in Ros­tock. Grö­ße­re Maß­nah­men, die im Ros­to­cker Um­land um­ge­setzt wer­den, sind die Mo­der­ni­sie­rung und Ka­pa­zi­täts­er­wei­te­rung des Was­ser­wer­kes Fi­en­storf so­wie der Bau ei­nes zu­sätz­li­chen Trink­was­ser­spei­chers und ei­ner Druck­sta­ti­on in der Ge­mein­de Tes­sin.

Grund­la­ge des vor­ge­stell­ten In­ves­ti­ti­ons­pro­gramms ist das ak­tu­el­le Ver- und Ent­sor­gungs­kon­zept zur Ent­wick­lung der was­ser­wirt­schaft­li­chen An­la­gen und Net­ze im Ge­biet des WWAV bis zum Jahr 2040 (kurz: "VEK 2040"). Die­ser Leit­fa­den stellt si­cher, dass die ge­plan­ten In­ves­ti­tio­nen mit den lang­fris­ti­gen Zie­len und zu­künf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen der Was­ser­wirt­schaft ein­her­ge­hen. "Wir wis­sen ge­nau, für wel­chen Be­darf und mit wel­chen sys­te­mi­schen An­for­de­run­gen wir die An­la­gen und Net­ze wei­ter­ent­wi­ckeln müs­sen, um die Ver- und Ent­sor­gungs­si­cher­heit für die nächs­ten Jahr­zehn­te zu si­chern", so Ulf Alt­mann. Die Um­set­zung des VEK 2040 wur­de be­reits En­de 2020 von al­len Gre­mi­en des WWAV be­schlos­sen.

Ge­büh­ren­an­pas­sun­gen für den Zeit­raum 2022 bis 2024

Da zum 31.12.2021 die Kal­ku­la­ti­ons­zeit­räu­me sämt­li­cher Ge­büh­ren aus­lau­fen, wur­den neue Kal­ku­la­tio­nen not­wen­dig, die nun für 3 Jah­re, vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2024, gel­ten.
Der ho­he Trink­was­ser­ver­brauch des letz­ten Pla­nungs­zeit­rau­mes wirkt sich po­si­tiv auf die Trink­was­ser­ge­büh­ren aus, so dass der Mehr­ver­kauf der letz­ten Jah­re ei­ne Sen­kung der Men­gen­ge­bühr um 5 Cent pro Ku­bik­me­ter er­mög­licht. Die Grund­ge­bühr bleibt wei­ter­hin sta­bil.

Im Ab­was­ser­be­reich füh­ren die um­fang­rei­chen In­ves­ti­tio­nen zu An­pas­sun­gen bei den Schmutz- und Nie­der­schlags­was­ser­ge­büh­ren. Die Schmutz­was­ser­men­gen­ge­bühr steigt ge­ring­fü­gig von der­zeit 2,54 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter um 8 Cent auf 2,62 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter. Die Grund­ge­büh­ren blei­ben un­ver­än­dert. Die Nie­der­schlags­was­ser­ge­bühr er­höht sich um 17 Cent pro Qua­drat­me­ter auf 79 Cent pro Qua­drat­me­ter. Bei den Ge­büh­ren für die de­zen­tra­le Ab­was­ser­ent­sor­gung er­ge­ben sich fol­gen­de Ent­wick­lun­gen: die Ge­bühr für die Ent­sor­gung des Ab­was­ser-/Schlamm­ge­mi­sches aus Klein­klär­an­la­gen sinkt leicht von der­zeit 32,77 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter auf 31,96 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter Schlamm-/Ab­was­ser­ge­misch. Für ein Pro­zent der Kun­den des WWAV, die das Ab­was­ser über ei­ne ab­fluss­lo­se Gru­be ent­sor­gen, steigt der Ge­büh­ren­satz von der­zeit 9,19 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter auf 10,78 Eu­ro pro Ku­bik­me­ter. Ein­ma­li­ge An­schluss­bei­trä­ge wer­den durch den WWAV nicht er­ho­ben.

Mit Blick auf die Jah­res­kos­ten über al­le Ge­büh­ren er­gibt sich für die im Ver­bands­ge­biet ty­pi­schen Pri­vat­haus­hal­te je nach Woh­nen im Ein- oder Mehr­par­tei­en­haus ei­ne Er­hö­hung zwi­schen 1,5 und 2,5 Pro­zent im Ver­gleich zu den bis­he­ri­gen Ge­büh­ren. Für ei­nen 4-Per­so­nen-Haus­halt im Ein­fa­mi­li­en­haus wä­ren dies im Schnitt 21 Eu­ro pro Jahr.

Kat­ja Göd­ke, Ge­schäfts­füh­re­rin des WWAV, ist zu­frie­den mit dem Ver­bands­be­schluss und be­tont die ver­hält­nis­mä­ßig lan­ge Ge­büh­ren­pe­ri­ode: "Der Be­schluss er­mög­licht uns, die not­wen­di­gen In­ves­ti­tio­nen in die Ver- und Ent­sor­gung mit mo­de­ra­ten Ge­büh­ren­er­hö­hun­gen um­set­zen. Und dies tun wir mit ho­her Pla­nungs­si­cher­heit für un­se­re Kun­den, denn die neu­en Ge­büh­ren­sät­ze sind für gan­ze drei Jah­re sta­bil."