Weniger Barrieren in Warnemünde: Neue Einstiegshilfen bieten noch mehr Menschen ein Ostsee-Erlebnis
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Sie ragen vom Ufer 20 Meter bis in die Ostsee hinein und bieten Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Möglichkeit, die Ostsee zu erleben. Die neuen Einstiegshilfen an den Strandzugängen 18 und 25 sind im Frühjahr installiert worden und markieren einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem barrierearmen Ostseebad.
„Der Warnemünder Strand hat eine hohe Anziehungskraft bei allen Zielgruppen. Und in der Vergangenheit wurden wir immer häufiger darauf hingewiesen, dass Personen, die mit Mobilitätseinschränkungen leben müssen, sich Einstiegshilfen am Strand wünschen. Ich freue mich, dass wir diesen Menschen nun eine Möglichkeit bieten können, sicher in der Ostsee zu baden“, sagt Matthias Fromm, Tourismusdirektor von Rostock. Für die Einstiegshilfen wurden je acht Hartholzpfähle im Ufersand installiert, die mit einem Tauwerk miteinander verbunden sind. An diesem kann man sich stützen, während man ins Wasser geht.
Der Ausbau von Angeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen genießt in Rostock einen hohen Stellenwert und wird bei der Entwicklung touristischen Infrastruktur konsequent mitgedacht. Bei der Planung eines Angebotes wie den Einstiegshilfen gibt es viele Faktoren, die beachtet werden müssen: Denn die Einstiegshilfen helfen nur, wenn Menschen, die sie benötigen, diese auch erreichen können.
Mehr Zugänge für alle
So wurden auch die jeweiligen Strandzugänge barrierearm hergerichtet. Von der Düne bis zum Ufer gibt es hier nun befestigte Wege, auf denen Menschen mit Handicap sicher das Wasser erreichen können. Zudem gibt es in direkter Nähe der Zugänge Parkplätze und WC´s für Menschen mit Behinderung. „Wir freuen uns, dass wir nun zwei weitere barrierearme Strandzugänge bieten können. In ganz Rostock sind es nun acht Zugänge, die auf festem Untergrund berollbar sind und bis zu den Strandbewirtschaftungen oder sogar bis ans Wasser reichen“, sagt Fromm.
Seit 2022 werden in Warnemünde an den Aufgängen vier und 18 jeweils ein barrierefreier Strandkorb mit Rollstuhlplatz und Rampeneinfahrt angeboten. Die beiden Strandkörbe werden durch die Tourismuszentrale und die Initiative „Kommune Inklusiv“ von der Caritas Rostock zur Verfügung gestellt und von der Strandoase Treichel
(Aufgang 4) und Alexander Fritz
(Aufgang 18) verwaltet. Das Angebot ist bei den Anbietern online buchbar. Beide Strandbewirtschafter können auf langjährige Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zurückgreifen.
Freie Fahrt auf Thalasso Kurwegen
Auch bei den Erlebnisangeboten werden Menschen mit Handicap mitgedacht. Drei der elf Thalasso-Kurwege, auf denen die Erholung bei Wanderungen mit Meer- und Waldluft im Fokus steht, sind barrierefrei zertifiziert. Alle drei Jahre wird die Eignung der Wege auf ihre Aktualität überprüft. Der Warnemünder Weg wurde bereits Ende 2024 rezertifiziert, die beiden Wege in Markgrafenheide folgen in diesem Jahr.
Neu ist in diesem Jahr die von der Tourist Informationen in Rostock und Warnemünde unterstützte Initiative „Assistenzhundefreundliche Kommune“. Durch Aufkleber wird Betroffenen signalisiert, dass sie mit ihren Hunden willkommen sind. „Und obwohl Ihnen überall im öffentlichen Raum Zugang zusteht, ist dies leider noch keine Selbstverständlichkeit. Nicht alle Menschen mit Assistenzhunden sind blind. Ein großer Teil leidet an anderen Beeinträchtigungen. Sie sollen wissen, dass wir sie willkommen heißen“, sagt Matthias Fromm.