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Rostock beteiligt sich am Aktionstag gegen Todesstrafe

Pressemitteilung vom 28.11.2007

Die Hansestadt Rostock gehört zu über 700 Städten weltweit, die sich gegen die Todesstrafe positionieren. So wird Rostock wie viele andere Städte am 30. November 2007 die Teilnahme mit besonderen Zeichen und Informationsangeboten zum Ausdruck bringen.

Dazu gehört eine erweiterte abendliche Anstrahlung der Petrikirche als weithin sichtbares Wahrzeichen sowie Informationen und Gesprächsangebote der Rostocker Gruppe von Amnesty International vor dem Hauptportal bzw. im Hauptschiff der Petrikirche zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der evangelisch-lutherischen Innenstadtgemeinde.

Die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock hatte am 12. September 2007 ihre Beteiligung an der von Pfarrer Matthias Leineweber aus Würzburg ausgehenden internationalen Initiative "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" erklärt.

In vielen Metropolen wird am 30. November ein charakteristisches Gebäude besonders beleuchtet, so etwa in Rom das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Aachen das Ponttor oder in Bonn das Münster. Andere Städte führen an diesem Aktionstag besondere Aktionen durch. So wird in Leipzig fünf Minuten vor jeder vollen Stunde die Glocke im Carl-Goerdeler-Denkmal geläutet.

Mit diesen Gesten und einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen wollen die Organisatoren ihren Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen. In Deutschland ist die Zahl der Städte, die sich an diesem Aktionstag beteiligen auf über 80 angestiegen, darunter unter anderem Berlin, Würzburg, Gelsenkirchen, Hannover, Köln und Weimar.

Die Aktualität dieser Forderung wird vom UNO-Menschenrechtsausschuss mit seiner Resolution vom 16. November 2007 unterstrichen, in der mit großer Mehrheit der weltweite Stopp der Todesstrafe gefordert wird. Die Todesstrafe ist ein Angriff auf die menschliche Würde. Sie verletzt das Recht eines jeden Menschen auf Leben und verstößt gegen das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte enthaltene Verbot grausamer, unmenschlicher oder erniedrigenden Behandlung oder Strafe.

Nach Angaben von Amnesty International werden mehr als 90 Prozent der Todesstrafen, die 2006 mit insgesamt 1.592 Hinrichtungen beziffert wurden, in sechs Ländern vollstreckt: China, Iran, Pakistan, Sudan und USA. Insofern ist die Forderung brennend aktuell und sollte die breite Zustimmung aller humanistisch gesonnenen Menschen finden.

Schon am 30. November 1786 wurde im Großherzogtum Toskana als einem der ersten Länder die Todesstrafe und Folter abgeschafft. So setzt sich seit vielen Jahren die Gemeinschaft St. Egidio/Italien für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein; im Jahr 2002 wurde mit Amnesty international und anderen internationalen Gremien die "World coalition against the death penalty" (weltweite Koalition gegen die Todesstrafe) gegründet. Der Trend zur Abschaffung der Todesstrafe soll sich auch im 21. Jahrhundert fortsetzen, weil er als elementarer Bestandteil einer entwickelten Demokratie gilt.

Weitere Informationen: www.santegidio.org