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Rostock so nah wie nie – jetzt über die A 20

Pressemitteilung vom 07.12.2000



Wer erinnert sich nicht an den 9. November 1989, als quasi über Nacht die Mauer fiel und die innerdeutsche Grenze Geschichte wurde. Scharen von Trabis und Wartburgs brachen auf in den Westen, um den anderen Teil Deutschlands zu sehen, der so lange viel weiter entfernt war als Sibirien oder Kuba. Die engen und oft schlechten Straßen mussten einen Ansturm von Autos ertragen, für den sie nie gebaut waren. Doch auch nach dem ersten Reise-Rausch blieb es bei einer Fahrzeit von mindestens drei Stunden für die 110 Kilometer von Rostock bis Lübeck. Abschnitt für Abschnitt wurde die Bundesstraße 105 verbreitert. Doch Nadelöhre blieben, und für die Anwohner der neuen Verkehrsader hatte der Mauerfall vor allem Gestank, lärmende Fahrzeuge und die ständige Gefahr vor der eigenen Haustür gebracht.

Politiker zelebrierten mehrmals feierlich den ersten Spatenstich zum Verkehrsbauvorhaben „Deutsche Einheit Nr. 10“ – zum Bau der „Küstenautobahn“ A 20. Im Dezember 1997 wurde dann der erste Abschnitt zwischen Wismar-Ost und Grevesmühlen für den Verkehr freigegeben. Das Nadelöhr Wismar konnte nun auf der neuen Trasse zügig umfahren werden. Und der Anfang 2000 fertiggestellte Abschnitt zwischen Grevesmühlen und Schönberg vor den Toren Lübecks führte zu einer weiteren deutlichen Verkürzung der Fahrzeit. Nun, am 16. Dezember 2000, wird der 50 km lange Abschnitt zwischen Wismar und Rostock seiner Bestimmung übergeben. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich sämtlicher Verkehr mühsam durch die Rostocker Straßen quälen musste und Staus alltägliche Selbstverständlichkeit in der Hansestadt waren. Gen Osten wird der Verkehr allerdings noch auf bekannten Wegen weiterfließen: von der A 20 am Kreuz Rostock über die A 19 gen Norden bis zur Abfahrt Rostock-Ost und dann auf der B 105 in Richtung Ribnitz-Damgarten/Stralsund.

Die Bäume entlang der abschnittsweise alleeartigen Bundesstraße 105 werden nun aufatmen können. Und auch der Stadtverkehr in Rostock wird von der A 20 profitieren. Die Autobahnabfahrten „Rostock-West“ und „Niendorf“ südlich der Stadt werden noch durch Zubringertrassen bis zum Schutower Kreuz und in die Südstädter Nobelstraße komplettiert. Bis die A 20 allerdings in ihrer gesamten Länge von 323 km fertig gestellt ist, vergehen noch etwa fünf Jahre. Ein 31 km kurzes Teilstück zwischen der A 1 südlich von Lübeck und der A-20-Abfahrt Schönberg wird wohl erst Ende 2003 fertig sein.