Home
Navigation

Rostocker Agenda 21-Rat für nachhaltiges Kulturkonzept der Stadt als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung

Pressemitteilung vom 24.10.2007

Der Rostocker Agenda 21-Rat hat sich auf seiner Sitzung am 16. Oktober in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Roland Methling mit dem Thema Kulturpolitik unter nachhaltigen Gesichtspunkten und als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung befasst. Gäste des Abends waren Senator Georg Scholze, Dr. Horst Geyer als Vertreter des Senatsbereiches Kultur, die Bürgerschaftspräsidentin Liesel Eschenburg, die Vorsitzende des Kulturausschusses Dr. Christel-Katja Fuchs und Dr. Klaus Blaudzun als Vertreter der AG freier Kulturträger.
Zu Beginn stellte Prof. Dr. Hartmut Moeller von der HMT Rostock das Anliegen des Agenda 21-Rates vor:
Der Agenda 21-Rat möchte den OB bei der Erstellung eines Kulturkonzeptes unterstützen. Eine Kulturkonzeption in Zeiten knapper Kassen muss eindeutige Prioritätensetzung mit dem Gesichtspunkt der nachhaltigen Entwicklung verbinden.
Der Agenda 21-Rat spricht sich für eine externe Moderation des Prozesses der Kulturentwicklungsplanung aus. Auf der Grundlage der Gesamtkonzeption für die künftige Kulturpolitik können notwendige Kürzungen fundiert begründet werden, die teilweise konsequente Einschnitte nach sich ziehen.
In der Diskussion wurde einvernehmlich die Dringlichkeit eines Gesamtkulturkonzeptes mit entsprechender Prioritätensetzung und Profilierung des Kultur- und Wirtschaftsstandortes Rostock bestätigt. Die vom Agenda 21-Rat vorgeschlagene externe Moderation stieß bei einigen Teilnehmern nicht auf Zustimmung.
Auch der Oberbürgermeister vertrat die Auffassung, dass sich die Verantwortlichen aller Kulturbereiche zusammen mit Verwaltung und Bürgerschaft auch ohne fremde Hilfe zu gemeinsamen Zielen der Kulturentwicklung verständigen können. Frau Dr. Fuchs und Herr Dr. Blaudzun sowie weitere Diskussionsredner äußerten dazu erhebliche Bedenken, da die Rostocker Kulturszene zurzeit tief zerstritten sei und die Streitkultur ein sehr niedriges Niveau erreicht habe.
Zum weiteren Vorgehen wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet, unter anderem die Gründung eines Runden Tisches Kultur oder einer fachübergreifenden Arbeits-gruppe unter Leitung des Agenda 21-Rates. Die Notwendigkeit einer professionellen Moderation mit großem Durchsetzungsvermögen und hoher Akzeptanz wurde mehrfach gefordert, allerdings ohne Möglichkeiten der Finanzierung zu benennen.
Einig waren sich alle Teilnehmenden darin, dass eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Situation Voraussetzung für die Erstellung des Kulturkonzeptes sei. Dazu unterbreitete der Oberbürgermeister den Vorschlag, bis Februar nächsten Jahres vom Senatsbereich Kultur, Schule und Sport eine Kulturbilanz vorzulegen.
Die Initiative des Agenda 21-Rates, Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Stadt als gleichwertige Gesprächspartner zum Thema Kulturpolitik an einen Tisch zu holen, wurde von allen begrüßt und mit der Forderung nach Fortführung verbunden. Der Agenda 21-Rat wird sich am 30. Oktober und am 6. November dazu verständigen, wie der begonnene Dialog fortgeführt wird und welche nächsten Schritte auf dem Weg zu einem nachhaltigen Kulturkonzept gegangen werden sollten.

Dr. Hinrich Lembcke
Geschäftsführung Agenda 21-Rat