Rostocker Delegation nach Växjö eingeladen

10. Mai 2000

Rostocker Delegation nach Växjö eingeladen

Auf Einladung der südschwedischen Stadt Växjö (Smäland/Schweden) wird vom 11. bis 13. Mai eine Rostocker Delegation mit Vertretern der Bürgerschaft sowie der Verwaltung unter Leitung der 1. stellvertretenden Oberbürgermeisterin Karina Jens in Schweden zu Gast sein.

Auf der Hanse Sail 1999 wurde ein erster Kontakt mit schwedischen Vertretern aufgebaut. Besonders interessiert sind die Schweden an gemeinsamen Projekten für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung. Växjö wurde 1999 als die „Zuwachskommune des Jahres" ausgezeichnet. Die Einwohnerzahl - zur Zeit 75 000 - und das Wirtschaftsleben haben eine enorme Zuwachsrate. Dank einer anhaltenden Gründerwelle sind viele neue kleine und mittelständische Unternehmen in expansiven Dienstleistungssektoren wie zum Beispiel in der Informations- und Umwelttechnologie tätig geworden. Die Universität mit 10.000 Studenten bildet passende Spezialisten aus. Durch die enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft und Universität liegt die Arbeitslosigkeit
niedriger als in vergleichbaren Städten.

Von besonderer Bedeutung für die umweltfreundliche und nachhaltige Entwicklung sind die 1993 beschlossenen städtischen „Umweltrichtlinien von Växjö. So will Växjö wie Rostock auch seine Kohlendioxidemissionen bis 2010 halbieren. Jedes Jahr müssen die Ergebnisse mit den Zielen in einem Bericht verglichen werden.

Maßgebliche Unterstützung bei der Zielerreichung wird durch ein staatliches Umweltinvestitionsprogramm gegeben, dass durch städtische Mittel ergänzt wird. In 35 großen Einzelprojekten werden allein in Växjö von 1998 bis 2000 ca. 100 Millionen Mark investiert, davon 25 Millionen Eigenanteil aus Växjö. So ist die Errichtung von Anlagen zur Biodiesel- und Biogasproduktion geplant. Heizzentralen sollen von Heizöl auf Kiefernöl oder Holz umgestellt werden. Es gibt innovative Projekte im Bereich der Sonnerenergienutzung, im Verkehrs-, Abfall- und Baubereich. Växjö beabsichtigt, mit Partnerstädten EU-Fördergelder zu akquirieren, um die Effizienz der Projekte erheblich zu steigern. Dies ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für eine entwickelbare Zusammenarbeit zwischen Växjö und Rostock. Die Rostocker Delegation fährt mit großen Erwartungen nach Växjö, gilt es doch, von guten Erfahrungen zu lernen und eigene Entwicklungen im Rahmen der lokalen Agenda 21 voranzutreiben.