Rostocker Museen mit attraktiven Ausstellungen 2015
Pressemitteilung vom
Rostocks Museen locken auch 2015 wieder mit einem attraktiven Ausstellungsprogramm von historischen Landkarten bis zu Leonardo Da Vincis bewegenden Erfindungen und abstrakter Malerei. Bereits im vergangenen Jahr hatte es rund 167.000 Besucherinnen und Besucher in die Einrichtungen der Hansestadt gezogen.
Kulturhistorisches Museum
Rund 55.000 Gäste hatten 2014 das Kulturhistorische Museum besucht. Zu den gefragten Ausstellungen zählten unter anderem „Endlich eine Neubauwohnung. Ideal Wohnen in Rostock“, die von Januar bis Mai gezeigt wurde, und „Oll Rostock – min oll Vaderstadt. John Brinckman und Rostock“, die sich von Juni bis September 2014 dem niederdeutschen Schriftsteller John Brinckman gewidmet hatte. Zahlreiche Schenkungen erhielt das Kulturhistorische Museum 2014, darunter 88 Plastiken aus dem Nachlass des Bildhauers Wolfgang Eckardt.
Auch in diesem Jahr wartet das Kulturhistorische Museum wieder mit attraktiven Ausstellungen auf. So wird vom 6. Februar bis 17. Mai 2015 die Exposition „Prächtig vermessen. Mecklenburg auf Karten 1600-1800“ gezeigt. Bis heute faszinieren prachtvoll dekorierte, kolorierte und detailreiche Drucke historischer Landkarten die Betrachterinnen und Betrachter. Die Ausstellung vereint kostbare, seltene Drucke und Zeichnungen: Einzelkarten, Karten aus Serien, aus Topografien und Atlanten, darunter zahlreiche der wichtigsten und wertvollsten Karten aus der Zeit zwischen 1576 und 1800 für das Herzogtum Mecklenburg. Präsentiert wird ein fast vollständiger Überblick über das Bild Mecklenburgs auf Karten. Höhepunkt und Zentrum sind die wandfüllenden und prachtvollen Karten des Grafen Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau. Für die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin (1786) und Mecklenburg-Strelitz (1780) schuf er in den 1780er Jahren opulente Werke, die die Ansprüche der Landesherrschaft, der Administration und der Öffentlichkeit vollauf befriedigten, zugleich zur repräsentativen Darstellung der Herzöge und ihrer Herrschaft dienten und noch heute beeindrucken. Aber nicht nur diese großen Karten, sondern auch die kleinen sind es, die in der Ausstellung faszinieren. Von der umfassenden kartografischen Erfassung des Landes im 18. Jahrhundert spannt die Ausstellung auch den Bogen zurück auf den Beginn der Geschichte des Bildes Mecklenburgs auf Karten in der Zeit vor 1600.
Vom 1. Mai bis 7. Juni 2015 zeigt das Kulturhistorische Museum die Ausstellung „Kriegsende in Rostock. Der 1. Mai 1945“.
Vom 5. Juni bis 13. September 2015 wird die Präsentation „GESCHÄFTIG. Rostocker Stadtbildfotografie des 19. und 20. Jahrhunderts - Ein Schaufensterbummel“ vorgestellt. Diese Ausstellung unternimmt einen foto-historischen Schaufensterbummel durch das alte Rostock. Stadtbildfotografien des 19. und 20. Jahrhunderts zeigen Rostocker Ladeninhaberinnen und Ladeninhaber stolz vor ihren Geschäften posierend oder in wirtschaftlichen Nöten, Kundinnen und Kunden schlendernd zwischen Modeateliers und Kolonialwarenhandlungen oder Schlange stehend in Zeiten des Mangels. Unter die Lupe genommen eröffnen die Fotografien einen Blick in die mehr oder weniger gefüllten Schaufenster einer geschäftigen Handelsstadt, auf die Waren ihrer Marktstände und die Slogans ihrer Werbetafeln. Diese Nahaufnahmen des Rostocker Stadtbildes aus mehr als 100 Jahren zeichnen dabei ein lebhaftes und detailreiches wirtschafts- und alltagsgeschichtliches Abbild der Hansestadt. Unter dem Titel „ROSTOCK GESCHÄFTIG“ folgt das Kulturhistorische Museum Rostock dem Wunsch zahlreicher Besucherinnen und Besucher nach einem zweiten Teil der erfolgreichen Ausstellung „Auf offener Straße“.
Vom 2. Oktober 2015 bis 17. Januar 2016 wird im Kulturhistorischen Museum „Das Stillleben und die Entdeckung der Welt“ gezeigt.
Heimatmuseum Warnemünde
Rund 12.000 Besucherinnen und Besucher zählte das Heimatmuseum Warnemünde im vergangenen Jahr. Die Einrichtung erhielt Schenkungen, darunter umfangreiche Foto- und Aktenbestände sowie rund 20 Objekte aus dem Nachlass von Horst Köbbert. Darüber hinaus erhielt das Heimatmuseum verschiedene volkskundliche Objekte zur Geschichte Warnemündes, darunter ein Brautkleid von 1947 aus Warnemünde und eine Bibel von Holtfreter 1844. Im November 2014 hatte die Einrichtung die Aktion „Paten für beschädigte Objekte gesucht“ gestartet. Bisher kamen über 1.300 Euro für die Restaurierung einer Jacke und einer Spanschachtel zusammen. 2015 soll ein neues Faltblatt herausgebracht werden und eine neue Homepage entstehen. In der Dauerausstellung wird eine neue Abteilung zu Horst Köbbert aufgebaut. Für Juni ist eine Sonderausstellung zu den Warnemünder Schiffern auf Rostocker Seglern geplant. Bereits ab Mai 2015 wird ein Audioguide für die Dauerausstellung in Deutsch und Englisch angeboten. Das Projekt umfasst einen 30-minütigen Rundgang mit Geschichten, Bildern und Videos. Zwischen März und September werden einmal monatlich Museumsabende stattfinden.
Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff
Auch im Jahr 2015 bietet das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum wieder attraktive Sonderausstellungen auf dem Traditionsschiff. Die Saison beginnt im März mit einer interaktiven Sonderpräsentation unter dem Motto „MURMILAND“. Dahinter verbirgt sich eine Murmelbahnmitspielausstellung mit zahlreichen von Ortwin Grüttner aus Hannover gefertigten bespielbaren Murmelbahnen, die Murmel- und Flipperwettkämpfe für alle Besuchergruppen bietet.
Ab Anfang Juni gibt es dann eine weitere interaktive Ausstellung unter dem Titel „LEONARDO DA VINCI – Bewegende Erfindungen“. Gezeigt werden rund 35 Modelle, zum Teil auch Funktionsmodelle sowie Reproduktionen von Leonardos Erfindungen und Apparaten, die an der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik in den letzten Jahren gebaut wurden. Die in den studentischen Projektarbeiten entstandenen funktionsfähigen Modelle bilden den Grundstein der Ausstellung. Als interaktive Exposition wandern diese Modelle bereits seit 2007 durch Deutschland und Europa und lassen Besucherinnen und Besucher die technischen Raffinessen Leonardos erleben. Alle Modelle sind zum Anfassen und Bewegen. Jeder kann die Ideen, Funktionen und technischen Neuerungen des Universalgenies nachvollziehen und aus allen Blickwinkeln betrachten. Diese zeigt das Schifffahrtsmuseum in Kooperation mit dem phanTECHNIKUM in Wismar.
Einen Überblick über das künstlerische Schaffen des Berliner Malers und Grafikers Georg Seyler (1915 - 1998) bietet eine Ausstellung mit dem Titel „Georg Seyler: Maritime Landschaften - Malerei und Grafik“. Diese von Anfang März bis Ende Mai 2015 stattfindende Ausstellung fußt auf dem in Berlin aufbewahrten Nachlass Seylers und entstand in Kooperation mit dem Georg Seyler-Archiv Michael Sohn (www.georg-seyler-archiv.de).
An den 2013 verstorbenen Rostocker Grafiker Armin Münch erinnert das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum von September bis November 2015 mit einer Ausstellung mit Werken Münchs, die sich mit dem Thema Schiffbau und Hafen beschäftigen: „Armin Münch: Kabelkrananlage und Überseehafen - Die maritime Grafik“. Dabei handelt es sich um eine Auswahl aus der 2014 an das Schifffahrtsmuseum gegebenen Schenkung aus dem Nachlass sowie aus der Grafiksammlung des Museums.
Das Jahr 2014 verlief für Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum insgesamt recht erfolgreich. Durch gezieltes Marketing und ein attraktives Ausstellungsprogramm konnte das Interesse am Traditionsschiff und seinem maritimen Umfeld weiter gesteigert werden. Im vergangenen Jahr zeigte das größte schwimmende Museum Deutschlands die vier Sonderausstellungen „Schöne Grüße aus Singapur - Seefahrt und Familie“, „Rostocks maritimes Erbe - Fotografien von Frank Hormann“, „Gefahren auf See - Gefahren der Schifffahrtsberufe“ und „Gestorben und Begraben? Seemannsbegräbnisse, Ritual und Tradition“.
Insgesamt zählte das Museum auf dem Traditionsschiff im vergangenen Jahr rund 31.000 Besucherinnen und Besucher. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von rund 3.000 Besucherinnen und Besuchern. Führungen, museumspädagogische Veranstaltungen und Vorträge zählten rund 1.800 Besucherinnen und Besucher. Der IGA Park, in dem sich das Museumsschiff als größte maritime Attraktion befindet, wurde 2014 von insgesamt 108.000 Gästen besucht. (einschließlich der 31.000 Museumsbesucherinnen und -besucher)
Societät Rostock maritim e.V.
Das denkmalgeschützte Haus war 2006 dem Verein Societät Rostock maritim e.V. zur Nutzung übergeben worden. (solange die Hansestadt Rostock noch keine Möglichkeit zur Sanierung sieht) Zum einen wird das Gebäude in der August-Bebel-Straße vor dem stetig schleichendem Verfall bewahrt, zum anderen können viele Kulturgüter der Hansestadt Rostock gezeigt werden, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich wären. Im Haus der Societät werden auf rund 1.200 Quadratmetern Ausstellungen mit faszinierenden Schiffsmodellen zum maritimen Standort Rostock „Damals und Heute“ gezeigt. Das Haus ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellungen sind in verschiedene Bereiche gegliedert, so dass auch Führungen speziell für Schulklassen begleitend zum Heimatkunde- oder Geschichtsunterricht durchgeführt werden können.
2015 ist eine Ausstellung über Anrainerstaaten der Ostsee sowie die Exposition „Vertrieben und Vergessen“ geplant. Im unteren Geschoss befindet sich eine Bibliothek, die aus Spenden und Nachlässen ständig erweitert wird. Als aktuelle Sonderausstellungen werden derzeit gezeigt „Von den Bergen des Kaukasus an die Küste der Ostsee“ von Avag Avagyan, „Kaffee, Tee- und Schokoladengeschirr im Wandel der Zeit“ von Ralf Feltz, „Glasmalerei in maritimer Stätte“ von der Art Studie Glasmalerei-Desing GbR und „Rostock zur Lichtwoche in der Bummelmagistrale - Kröpi“ von Fiete Senk.
Kunsthalle
Die Rostocker Kunsthalle zählte im vergangenen Jahr rund 53.000 Besucherinnen und Besucher. Kooperationsprojekte verbinden die Einrichtung mit der CJD Christophorusschule, dem Gymnasium Reutershagen, der Universität Rostock und verschiedenen Museen. 2015 wird das Haus am Schwanenteich wieder ein attraktives Ausstellungsprogramm bieten. So wird vom 11. Januar bis 15. Februar 2015 „I TURN AND THE TREE TURNS WITH ME” von Tanja Zimmermann gezeigt. Ihre Werke sind eher zurückhaltend, poetisch und vielleicht gerade deshalb vielbeachtet. Vorzugsweise arbeitet sie auf Papier oder benutzt die Eigenqualität des Materials, etwa indem sie den Malgrund faltet. Wenn Tanja Zimmermann collagiert, entstehen gewagte Konstruktionen, die Farbungleichgewichte und Größenverhältnisse vermitteln oder ästhetisch austarieren. Anregend findet sie die Poesie des Wortes, auch die Poesie von Buchstaben und deren Klang. Das reflektiert auch der Titel ihrer Ausstellung. “I turn and the tree turns with me” ist ein Zitat aus einem Werk von Mark Strand, mit dessen Schaffen die Künstlerin sich momentan auseinandersetzt. Tanja Zimmermann wurde 1960 in Pirna geboren, wuchs in Rostock auf und studierte von 1981 bis 1987 bei Gerhard Kettner an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK). Von 1989 bis 1991 war sie Meisterschülerin bei Johannes Heisig. Tanja Zimmermann lebte lange Zeit in Berlin, seit 2003 in Klein Warin und Rostock. Sie erhielt mehrere Reisestipendien, die sie nach Virginia/USA, Gotland, Japan und Island führten. Die Kunsthalle Rostock zeigt im Grafikkabinett eine Auswahl ihrer neuesten Arbeiten.
Vom 1. März bis 3. April 2015 präsentiert die Kunsthalle „Sean Scully Figure/ Abstract“. Sean Scully( geb. 1945) irisch-amerikanischer Ausnahme-Künstler, gilt als einer der bedeutendsten abstrakten Maler unserer Zeit. Berühmt ist Scully durch den wiederkehrenden, vibrierenden Bildaufbau in vertikalen und horizontalen Farbbahnen. Scully ist Weltbürger mit Ateliers in New York, Barcelona und München. Scully erwarb sich auch als Lehrer einen exzellenten Ruf an Universitäten wie Princeton und Harvard. Ausstellungen fanden in den großen Museen statt, beispielsweise im Metropolitan Art Museum in New York. In Rostock werden neben neuesten auch weniger bekannte und überraschende Arbeiten gezeigt, die die Entwicklung Scullys vom Figurativen zum Abstrakten verdeutlichen.
Im gleichen Zeitraum zeigt die Kunsthalle „Liliane Tomasko Dusk at Dawn“. Die in New York lebende Künstlerin (geb. 1967) mit Schweizer Pass und ungarischen Wurzeln ist eine begnadete Malerin des Lichts. Sie orientiert sich dabei an der Kunstgeschichte und Malern wie Velasquez, Morandi und Bonnard. Ihre Motive sind allerdings banal: Stapel von Kleidung, leere Zimmerecken, Fenster, Papiertüten, ungemachte Betten. Liliane Tomasko hat an der Royal Academy of Arts in London studiert und in zahleichen Museen und Galerien ausgestellt. Die Ausstellung mit Werken von Liliane Tomasko ist die erste Museumsausstellung in Deutschland. Liliane Tomasko und Sean Scully sind seit 2003 verheiratet. Die Kunsthalle Rostock zeigt weltweit erstmals eine Parallelausstellung des Künstlerpaares.
Vom 9. Mai bis 12. Juni 2015 wird die Ausstellung „Weltsichten - Landschaften in der Kunst seit dem 17. Jahrhundert“ gezeigt. Sie widmet sich einem klassischen Bildthema - der Landschaft. Mit den etwa 100 Gemälden, Fotografien und Videoarbeiten gibt es einen Überblick über die Entwicklung dieser Gattung vom 17. bis zum 21. Jahrhundert und kann sich dabei auf eine Bochumer Privatsammlung stützen. Den Begriff der Landschaft fasst die Ausstellung weit. Sie nimmt darunter die ungestaltete wie gestaltete Umwelt, urbane Strukturen ebenso wie die Landschaft der Seele auf. Die Ausstellung zeigt unter anderem Werke von Jacob van Ruisdael, Jean-Baptiste Camille Corot, Lovis Corinth, Roy Lichtenstein, Walker Evans, Thomas Florschuetz und Wolfgang Tillmans.
Eine Werkschau Felix Büttner wird in der Kunsthalle vom 18. Mai bis 12. Juli 2015 gezeigt. Die Ausstellung anlässlich des 75. Geburtstages des Künstlers zeigt Arbeiten aus allen Schaffensperioden. Dazu zählen frühe Grafiken und Gemälde, von denen sich auch einige in der Sammlung der Kunsthalle Rostock befinden. Felix Büttner war als Graphikdesigner für verschiedene Theater und andere Auftraggeber tätig. Er illustrierte zahlreiche Bücher und engagierte sich für die Jazzszene. Herausragend ist seine nahezu 20-jährige Arbeit für die AIDA-Flotte, deren Schiffe mit dem markanten Bug-Design ein internationales Markenzeichen erhielten. Büttner trat daneben als Gestalter hervorragender und auch international ausgezeichneter Plakate hervor. Insbesondere die Plakate zu politischen Themen weisen auf das soziale Engagement Büttners hin.
Vom 24. Juli bis 18. Oktober 2015 wird Malerei von Arno Rink vorgestellt. Arno Rink gilt als einer der Protagonisten der Kunstszene in der DDR. Er studierte bei Tübke und Heisig und war maßgeblich an der Herausbildung eines malerischen Stils beteiligt, der später zur sogenannten „Leipziger Schule“ avancierte. Eine prägende Rolle spielte Rink in seiner Zeit als Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die Kunsthalle Rostock richtet Arno Rink zum 75. Geburtstag eine umfassende und retrospektive Ausstellung ein, die einen Überblick über alle Facetten seines Schaffens geben wird.