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Schulsanierung im Plan

Pressemitteilung vom 25.04.2000


Städtische Ämter und Schulen arbeiten eng zusammen/Unterricht läuft weiter

Rostocks Schulsanierungsprogramm macht von sich reden. Verwaltungsexperten unter anderem aus Erfurt, Leipzig, Magdeburg, Neubrandenburg und Schwerin informierten sich bereits in der Hansestadt über das im Osten Deutschlands einmalige Finanzierungsmodell. „Da wird es sicher bald einige Nachahmer geben“, meint Schulverwaltungsamtsleiter Ekkehard Siegl, der sich mit dem Bauablauf zufrieden zeigt.

Anfang des Jahres hatte das mit rund 29 Millionen Mark bislang umfangreichste Sanierungsprogramm an Rostocker Schulen begonnen. 13 Gebäude an acht Rostocker Bildungsreinrichtungen werden bis zum Beginn des neuen Schuljahres instandgesetzt. Moderne Fensterfassaden, sanierte Giebel und Dächer, neue Außentüren und Eingangsbereiche sowie Jalousien und Blitzschutzanlagen gehören dazu. Die gesamte Gebäudeaußenhaut wird erneuert. Die Finanzierung des Projektes hat eine Bank übernommen. Der Kredit wird von der Hansestadt über einen Zeitraum von 20 Jahren getilgt. Bereits Ende Juni werden Rostocks Schüler die ersten rekonstruierten Einrichtungen in der Mendelejewstraße und in der Thomas-Morus-Straße wieder in Besitz nehmen können. Die Vorfreude hilft dabei über manche Unannehmlichkeiten hinweg, denn während der Bauphase bei vollem Unterrichtsbetrieb müssen die Klassen zusammenrücken. „Probleme halten sich bislang in Grenzen, denn die Abstimmung zwischen den Ämtern der Stadt, den Schulen und den Baubetrieben läuft sehr gut. Wir haben einen engen Draht zueinander, so dass bei sich anbahnenden Schwierigkeiten sofort gehandelt werden kann“, berichtet der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Wolfgang Loose. An Prüfungstagen bleiben schwere Baumaschinen außer betrieb und die Schüler somit ungestört.

Rund 232 Millionen Mark hat die Hansestadt Rostock allein seit 1994 in die Sanierung, den Neubau, die Ausstattung und Unterhaltung der Schulen investiert. So war erst vor wenigen Monaten die neue Schule für Körperbehinderte in der Südstädter Semmelweisstraße eingeweiht worden - ein 24-Millionen-Mark-Projekt. Zuvor konnten beispielsweise auch das „Käthe-Kollwitz-Gymnasium“ in der Gutenbergstraße, die Grundschule in der J.-Herzfeld-Straße, die Beruflichen Schulen Bau- und Metalltechnik sowie die Realschule im Bertha-von-Suttner-Ring neue Schulgebäude in Nutzung nehmen. Noch in diesem Jahr soll in Gehlsdorf mit dem Bau einer Schule für kranke Kinder begonnen werden.

Die Beruflichen Schulen erhielten für rund 23 Millionen Mark moderne Labore und Fachkabinette. Darüber hinaus wurden seit 1994 an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt 179 Fachkabinette unter anderem für Biologie, Physik, Chemie und Informatik für rund 32 Millionen Mark eingerichtet. Rund 48 Millionen Mark investierte die Hansestadt seit 1994 unter anderem in Maler-, Fußboden-, Glaser-, Sanitär- und Elektroarbeiten an den Schulen im Rahmen der laufenden Bauunterhaltung.

Von den gegenwärtig 88 Schulen der Hansestadt verfügen damit inzwischen neun über vollständig sanierte oder neugeschaffene Schulgebäude. Aufgrund weiter sinkender Schülerzahlen - derzeit sind es noch rund 35.000 - wird sich laut Schulentwicklungsplan die Zahl der Rostocker Schulen biszum Jahr 2010 auf rund 60 verringern. „Trotz allem brauchen wir für dringende Modernisierungen mehr finanzielle Unterstützung aus Schwerin“, unterstreicht Ekkehard Siegl. So müssen beispielsweise auch die Alarmsysteme an den Schulen weiter verstärkt werden. Durch Einbrüche und Vandalismus gehen ansonsten alljährlich mehrere hunderttausend Mark verloren. Insgesamt rund 330 Millionen Mark wird die Sanierung aller verbleibenden Schulen der Stadt in den nächsten Jahren noch erfordern.

Die Bürgerschaft beauftragte die Verwaltung in ihrer letzten Sitzung, auch für eine Innenraumsanierung bis Ende Juni verschiedene Finanzierungsmodelle vorzulegen.