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Senatorin Liane Melzer: Jetzt Weichen für das Volkstheater Rostock stellen

Pressemitteilung vom 12.10.2011

„Um das Theater und sein Ensemble langfristig zu erhalten, müssen wir der Realität in die Augen schauen“, so Kultursenatorin Liane Melzer. „Ich rechne nach den jüngsten Koalitionsverhandlungen in Schwerin nicht mehr damit, dass das Land die Mittel für die Theater über die bis zum Jahre 2020 zugesagten 35,8 Mio. Euro hinaus erhöhen wird. Auch die Hansestadt Rostock wird die im Jahre 2010 bis zum Jahre 2014 zugesagten Mittel in Höhe von rund 7,9 Mio. Euro nicht weiter steigern können“

Das Einfrieren der Mittel für das Volkstheater bedeutet bittere Einschnitte, weil die Tarifsteigerungen und alle anderen Kosten, die sich in den nächsten Jahren erhöhen werden, vom Volkstheater selbst aufgefangen werden müssen. „Das wird eine harte Zeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volkstheaters werden“, so Senatorin Liane Melzer.

„Für mich stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt meiner Überlegungen. Mir ist es wichtig, dass so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben. Aus diesem Grund erwarte ich von den Geschäftsführern der Volkstheater Rostock GmbH, dass sie erst einmal alle anderen Einsparmöglichkeiten prüfen. Jede Spielstätte des Volkstheaters, sei es die kleine Komödie in Warnemünde oder das Theater im Stadthafen oder die Sommerbespielung in der Halle 207, muss unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses „Kosten – Besucher - Einnahmen“ überprüft werden.

Bürgerschaft und Gesellschaftervertreter der Volkstheater Rostock GmbH haben die Geschäftsführer beauftragt, noch in diesem Jahr ein Konzept für die inhaltliche und finanzielle Ausrichtung des Volkstheaters Rostock bis zum Jahr 2016 vorzulegen, das die jetzigen finanziellen Rahmenbedingungen sowie alle Einnahme- und Ausgabenpotentiale offen legt. Auf dieser Grundlage wird die Bürgerschaft als Gesellschafter der Volkstheater Rostock GmbH die unternehmerischen Entscheidungen für die nächsten Jahre treffen müssen.

„Es gibt Signale aus den Koalitionsgesprächen, dass das Land das Theaterensemble in Rostock nicht in Frage stellt, aber erwartet, dass der Rahmen der Zuwendungen des Landes und der Stadt eingehalten wird“, so die Senatorin. Ministerpräsident Erwin Sellering hat mehrfach erklärt, dass alle großen Bauvorhaben, die in Mecklenburg-Vorpommern noch anstehen, möglichst bis 2020 umgesetzt sein müssen, weil ab 2020 die Solidarpaktmittel wegfallen werden. „Bis 2020, besser natürlich bis 2018, muss das neue Theater stehen“, so Liane Melzer.

„Die Bürgerschaft muss im nächsten halben Jahr über den Standort entscheiden und die Finanzierung des Theaterneubaus auf die Beine stellen können. Auch hier gibt es Signale vom Land, dass die Hansestadt Rostock bei diesem Vorhaben zu unterstützen.

Das Land hat der Stadt Neubrandenburg 25 % Städtebaufördermittel für die Sanierung der Konzertkirche gegeben. Diese Größenordnung halte ich auch für einen Theaterneubau in Rostock für möglich“, so die Senatorin. „Bei den Kosten für einen Neubau müssen wir realistisch bleiben. Ich gehe davon aus, dass voraussichtlich maximal 50 Mio. Euro für einen Neubau zur Verfügung gestellt werden können. Ich wünsche mir nach wie vor, dass wir das energiesparsamste Theater Europas in Rostock bauen. Auch das wird Einsparungen bringen.“

„Wir haben nicht mehr viel Zeit, um die Weichen für die Zukunft des Volkstheaters Rostock zu stellen. Ich bin mir aber sicher, dass wir es gemeinsam schaffen, für die Hansestadt Rostock das Ensemble und so viele Arbeitsplätze wie finanziell leistbar zu sichern und ein neues Theater bis 2018 zu bauen“, so Senatorin Liane Melzer.

Das Theater hat in der Hansestadt Rostock eine Jahrhunderte lange Tradition. Der älteste Theaterzettel aus dem Jahre 1520 stammt aus Rostock. Über Jahrzehnte hat das Volkstheater den Nährboden für die kulturelle Entwicklung der Hansestadt Rostock und ihrer freien Kulturszene gebildet.