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Na­vi­ga­ti­on

Ad­op­ti­on: Ein­sicht in die Ver­mitt­lungs­ak­te be­an­tra­gen

Wenn Sie sich als ad­op­tier­tes Kind über Ih­re fa­mi­liä­re Her­kunft in­for­mie­ren möch­ten, müs­sen Sie sich an die Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le wen­den, die Ih­re Ad­op­ti­on ver­mit­telt hat. In der Re­gel ge­hö­ren die­se Stel­len zu den Ju­gend­äm­tern, es gibt je­doch auch Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­len frei­er Trä­ger, zum Bei­spiel der Kir­chen.

Die Fach­kräf­te Ih­rer Ver­mitt­lungs­stel­le las­sen Sie die Ak­ten ein­se­hen, un­ter­stüt­zen Sie bei der Re­cher­che und ste­hen Ih­nen für Fra­gen zur Ver­fü­gung.

Ei­ne Ak­ten­ein­sicht ist für Sie nicht mög­lich, wenn über­wie­gen­de per­sön­li­che Be­lan­ge von be­tei­lig­ten Per­so­nen ent­ge­gen­ste­hen. 

Die Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le kann sich im Ein­zel­fall be­mü­hen, dass auch Ih­re leib­li­chen El­tern und Ge­schwis­ter Ak­ten­ein­sicht er­hal­ten. Ein Recht auf Ak­ten­ein­sicht be­steht für An­ge­hö­ri­ge aus Ih­rer Her­kunfts­fa­mi­lie je­doch nicht.

Das Ge­bur­ten­re­gis­ter führt das für den Ge­burts­ort ei­ner Per­son zu­stän­di­ge Stan­des­amt.

Ei­ne lan­ge Ak­ten­auf­be­wah­rungs­frist für Ak­ten über Ad­op­tio­nen wur­de erst An­fang 2002 ein­ge­führt. Liegt die Ad­op­ti­on schon län­ge­re Zeit zu­rück, exis­tie­ren mög­li­cher­wei­se kei­ne Ver­mitt­lungs­ak­ten mehr.

Er­folg­te die Ad­op­ti­on vor dem Jahr 1977, war kei­ne Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le be­tei­ligt. Da­mals reich­te ein no­ta­ri­el­ler Ver­trag, den das Amts­ge­richt be­stä­ti­gen muss­te. In die­sem Fall führt Sie mög­li­cher­wei­se ei­ne Nach­fra­ge beim be­tei­lig­ten Ge­richt wei­ter.

  • Kla­ge vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt, wenn Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le ei­nes Ju­gend­am­tes Ein­sicht in Ak­ten oder die Er­tei­lung von An­ga­ben aus dem Per­so­nen­stands­re­gis­ter ver­wehrt
  • Kla­ge vor dem Amts­ge­richt, wenn Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le ei­nes frei­en Trä­gers – et­wa ei­ner Kir­che – die Ak­ten­ein­sicht ver­wei­gert
  • Nach­weis der ei­ge­nen Iden­ti­tät durch
    • Per­so­nal­aus­weis,
    • Rei­se­pass oder
    • ähn­li­ches Do­ku­ment
  • Wenn Sie die Ver­mitt­lungs­ak­ten ein­se­hen möch­ten: 
    • Sie sind 
      • ad­op­tiert wor­den und min­des­tens 16 Jah­re alt oder
      • El­tern, ha­ben Ihr Kind ad­op­tiert und sind sor­ge­be­rech­tigt für Ihr Kind
  • Wenn Sie die Aus­künf­te oder Un­ter­la­gen vom Stan­des­amt er­hal­ten möch­ten:
    • Un­ter­la­gen aus dem Per­so­nen­stands­re­gis­ter beim Stan­des­amt kön­nen be­an­tra­gen:
      • El­tern, die ihr Kind ad­op­tiert ha­ben,
      • de­ren El­tern,
      • ge­setz­li­che Ver­tre­tung des Kin­des und
      • das min­des­tens 16 Jah­re al­te Kind selbst.
    • Nach dem Tod des Kin­des kön­nen Aus­künf­te aus dem Per­so­nen­stands­re­gis­ter au­ßer­dem er­hal­ten:
      • an­de­re Per­so­nen, auf die sich der Re­gis­ter­ein­trag be­zieht (al­so die leib­li­chen El­tern) und
      • de­ren Ehe­part­ner oder Ehe­part­ne­rin­nen, Le­bens­part­ner und Le­bens­part­ne­rin­nen, Vor­fah­ren und Ab­kömm­lin­ge.
  • An­de­re Per­so­nen ha­ben ein Recht auf Ein­sicht, wenn sie ein recht­li­ches In­ter­es­se glaub­haft ma­chen.

Für die Ein­sicht in die Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­ak­te ent­ste­hen kei­ne Kos­ten.

Die Ge­büh­ren für Tä­tig­kei­ten ei­nes Stan­des­am­tes sind lan­des­recht­lich ge­re­gelt und da­her von Bun­des­land zu Bun­des­land ver­schie­den.

Wenn Sie als ad­op­tier­te Per­son Ein­sicht in Ih­re Ver­mitt­lungs­ak­te neh­men wol­len, wen­den Sie sich di­rekt an die zu­stän­di­ge Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le:

  • Vor ei­nem per­sön­li­chen Be­such soll­ten Sie ei­ne te­le­fo­ni­sche An­fra­ge stel­len und ei­nen Ter­min ver­ein­ba­ren.
  • Die zu­stän­di­ge Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le gibt Ih­nen und Ih­ren sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern, so­weit dies im Ein­zel­fall mög­lich ist, Ein­sicht in die Ak­ten über die Ver­mitt­lung Ih­rer Ad­op­ti­on. 
  • Die Fach­kräf­te in­for­mie­ren Sie über Ih­re Her­kunft und Le­bens­si­tua­ti­on, so­fern ih­nen In­for­ma­tio­nen da­zu vor­lie­gen und dem kei­ne In­ter­es­sen an­de­rer Per­so­nen ent­ge­gen­ste­hen.

Es gibt kei­ne Fris­ten.