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Na­vi­ga­ti­on

An­er­ken­nung von Kur­sen zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung

Wenn Sie Kur­se zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung von al­ko­hol- oder dro­gen­auf­fäl­li­gen Kraft­fah­rern durch­füh­ren möch­ten, be­nö­ti­gen Sie die An­er­ken­nung durch die nach Lan­des­recht zu­stän­di­ge Be­hör­de. Die An­er­ken­nung wird auf schrift­li­chen An­trag des Trä­gers für sei­ne Stel­len, sei­ne Kur­se zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung von al­ko­hol- oder dro­gen­auf­fäl­li­gen Kraft­fah­rern und sei­ne Kurs­lei­ter er­teilt. Die An­er­ken­nung kann mit Ne­ben­be­stim­mun­gen, ins­be­son­de­re mit Auf­la­gen, ver­bun­den wer­den, um den vor­ge­schrie­be­nen Be­stand und die ord­nungs­ge­mä­ße Tä­tig­keit des Trä­gers und sei­ner Stel­len zu ge­währ­leis­ten.

§ 70 in Ver­bin­dung mit An­la­ge 15 der Ver­ord­nung über die Zu­las­sung von Per­so­nen zum Stra­ßen­ver­kehr (Fahr­erlaub­nis-Ver­ord­nung - FeV)
Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt)

Bei An­trag­stel­lung sind fol­gen­de Un­ter­la­gen bei­zu­fü­gen:

  1. Nach­wei­se über die Rechts­form des Trä­gers, Be­zeich­nung der ju­ris­ti­schen Per­son,
  2. In­for­ma­tio­nen über die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Lei­tung des Trä­gers, sei­ne Tä­tig­kei­ten und sei­ne Be­zie­hun­gen zu ei­ner über­ge­ord­ne­ten Or­ga­ni­sa­ti­on,
  3. An­schrif­ten al­ler Stel­len, in de­nen Kur­se zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung durch­ge­führt wer­den sol­len, im Zu­stän­dig­keits­be­reich der je­wei­li­gen An­er­ken­nungs­be­hör­de,
  4. so­weit be­reits ei­ne an­de­re An­er­ken­nung er­teilt wur­de, ei­ne Auf­stel­lung über be­reits vor­lie­gen­de An­er­ken­nungs­be­schei­de un­ter An­ga­be der An­er­ken­nungs­be­hör­de, Ak­ten­zei­chen und Da­tum der An­er­ken­nung

Die An­er­ken­nung wird er­teilt, wenn

  1. die fi­nan­zi­el­le und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Leis­tungs­fä­hig­keit des Trä­gers ge­währ­leis­tet ist,
  2. die per­so­nel­le und sach­lich-räum­li­che Aus­stat­tung si­cher­ge­stellt ist,
  3. Kurs­lei­ter
     a) den Ab­schluss ei­nes Hoch­schul­stu­di­ums als Di­plom-Psy­cho­lo­ge oder ei­nen gleich­wer­ti­gen Mas­ter-Ab­schluss in Psy­cho­lo­gie,
     b) ei­ne ver­kehrs­psy­cho­lo­gi­sche Aus­bil­dung an ei­ner Uni­ver­si­tät oder gleich­ge­stell­ten Hoch­schu­le oder bei ei­ner Stel­le, die sich mit der Be­gut­ach­tung oder Wie­der­her­stel­lung der
     Kraft­fahr­eig­nung be­fasst,
     c) Kennt­nis­se und Er­fah­run­gen in der Un­ter­su­chung und Be­gut­ach­tung der Eig­nung von Kraft­fah­rern und
     d) ei­ne Aus­bil­dung als Lei­ter von Kur­sen zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung nach­wei­sen.
  4. Kurs­lei­ter die Vor­aus­set­zun­gen zur Auf­recht­erhal­tung der Kurs­lei­ter­qua­li­fi­ka­ti­on er­fül­len,
  5. der Trä­ger von Kur­sen zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung nicht zu­gleich Trä­ger von Maß­nah­men der Fahr­aus­bil­dung oder Trä­ger von Be­gut­ach­tungs­stel­len für Fahr­eig­nung ist,
  6. die wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge und die Ge­eig­net­heit der Kur­se von ei­ner ge­eig­ne­ten un­ab­hän­gi­gen Stel­le be­stä­tigt wor­den ist,
  7. der Trä­ger von Kur­sen zur Wie­der­her­stel­lung der Kraft­fahr­eig­nung die Er­fül­lung der An­for­de­run­gen durch ein Gut­ach­ten der Bun­des­an­stalt nach­weist.

Es fal­len Ge­büh­ren und Aus­la­gen an, de­ren Hö­he sich nach dem Ver­wal­tungs­auf­wand und dem wirt­schaft­li­chen Vor­teil für den An­trag­stel­ler be­misst, in der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) nie­der­ge­legt ist und von der An­er­ken­nungs­be­hör­de fest­ge­setzt wird. In der An­la­ge zur Ge­bOSt ist nach der lfd.-Nr. 214.4 ein Ge­büh­ren­rah­men von 128,00 Eu­ro bis 2.556,00 Eu­ro vor­ge­se­hen.

Der An­trag ist schrift­lich zu stel­len und muss von ei­ner zur Ver­tre­tung des Trä­gers be­rech­tig­ten Per­son un­ter­zeich­net sein.

Es sind kei­ne Fris­ten zu be­ach­ten.

Die An­er­ken­nung wird auf längs­tens zehn Jah­re be­fris­tet, auf An­trag für je­weils höchs­tens zehn Jah­re ver­län­gert. Die Wirk­sam­keit der Kur­se muss spä­tes­tens nach 6 Jah­ren in ei­nem nach dem Stand der Wis­sen­schaft durch­ge­führ­ten Be­wer­tungs­ver­fah­ren (Eva­lua­ti­on) nach­ge­wie­sen wer­den. Die Kur­se sind nach ih­rer ers­ten Eva­lua­ti­on re­gel­mä­ßig, spä­tes­tens al­le 10 Jah­re, er­neut zu eva­lu­ie­ren.