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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis für den Fa­mi­li­en­nach­zug ei­nes aus­län­di­schen Kin­des zu ei­nem deut­schen El­tern­teil be­an­tra­gen

Als ge­setz­li­cher Ver­tre­ter oder ge­setz­li­che Ver­tre­te­rin kön­nen Sie ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis für ein aus­län­di­sches min­der­jäh­ri­ges le­di­ges Kind be­an­tra­gen, wenn Sie Ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in Deutsch­land ha­ben und er­rei­chen möch­ten, dass das Kind mit Ih­nen im Bun­des­ge­biet le­ben kann.

Be­ach­ten Sie da­bei, dass das Kind we­der ver­hei­ra­tet noch ge­schie­den oder ver­wit­wet sein darf. Min­der­jäh­rig be­deu­tet, dass es das 18. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet ha­ben darf.

Die Her­stel­lung ei­ner fa­mi­liä­ren Le­bens­ge­mein­schaft zwi­schen Ih­nen und dem Kind ist Vor­aus­set­zung für den Er­halt ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis. Die­se muss be­ab­sich­tigt und tat­säch­lich mög­lich sein. Ha­ben Sie als El­tern­teil das Per­so­nen­sor­ge­recht, so kann von der Ab­sicht und Mög­lich­keit der Her­stel­lung der fa­mi­liä­ren Le­bens­ge­mein­schaft in der Re­gel aus­ge­gan­gen wer­den. Es ist je­doch nicht zwangs­läu­fig er­for­der­lich, dass Sie zur Aus­übung der Per­so­nen­sor­ge be­rech­tigt sind. Die Va­ter- oder Mut­ter­schaft zu dem min­der­jäh­ri­gen Kind muss je­doch er­wie­sen sein.

Ist nur der Va­ter Deut­scher, muss ei­ne als wirk­sam zu wer­ten­de Va­ter­schafts­an­er­ken­nung vor­lie­gen.

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird für min­des­tens ein Jahr er­teilt. Sie wird ver­län­gert, so­lan­ge die fa­mi­liä­re Le­bens­ge­mein­schaft fort­be­steht.

Nach dem drei­jäh­ri­gen Be­sitz der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist der Er­halt ei­ner Nie­der­las­sungs­er­laub­nis mög­lich.

Für Stief- und Pfle­ge­kin­der be­steht kein Nach­zugs­an­spruch. Mög­lich ist aber die Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis auf Grund­la­ge von § 32 des Auf­ent­halts­ge­set­zes (Kin­der­nach­zug) oder § 36 Ab­satz 2 des Auf­ent­halts­ge­set­zes (Nach­zug als sons­ti­ger Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger).

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz) des Kin­des und des deut­schen El­tern­teils
  • Vi­sum des Kin­des, so­fern dies für die Ein­rei­se er­for­der­lich war
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to des Kin­des im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Ge­burts­ur­kun­de des Kin­des
  • Nach­weis über die Va­ter­schafts­an­er­ken­nung, falls die El­tern nicht ver­hei­ra­tet sind und der Nach­zug zum deut­schen Va­ter er­fol­gen soll
  • Wenn ein sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil im Aus­land ver­bleibt:
    • Nach­weis über das Sor­ge­recht
    • Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung des im Aus­land le­ben­den El­tern­teils.

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Ein per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil be­sitzt die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit.
  • Das Kind ver­fügt über ein gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment.
  • Das Kind be­sitzt das er­for­der­li­che Vi­sum, wenn dies für die Ein­rei­se er­for­der­lich war.
  • Das Kind ist bei An­trag­stel­lung min­der­jäh­rig, we­der ver­hei­ra­tet noch ge­schie­den oder ver­wit­wet.
  • Der deut­sche El­tern­teil hat sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in Deutsch­land.
  • Die Va­ter oder Mut­ter­schaft zum Kind ist er­wie­sen.
  • Der deut­sche El­tern­teil ist tat­säch­lich und recht­lich be­reit so­wie in der La­ge ei­ne fa­mi­liä­re Le­bens­ge­mein­schaft mit dem zu­zie­hen­den Kind her­zu­stel­len. Dies wird an­ge­nom­men, wenn das Per­so­nen­sor­ge­recht für das Kind be­steht. Das Per­so­nen­sor­ge­recht ist für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis je­doch kei­ne Vor­aus­set­zung.
  • Es liegt kein Aus­wei­sungs­grund für das Kind vor.

Kos­ten­hö­he: 50,00 EUR

Be­mer­kung:
Für die Aus­stel­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels, der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • So­fern für die Ein­rei­se nach Deutsch­land er­for­der­lich, ist bei ei­ner deut­schen Aus­lands­ver­tre­tung vor der Ein­rei­se ein na­tio­na­les Vi­sum für das Kind zu be­an­tra­gen.
  • Nach der Ein­rei­se ist für das Kind die Auf­ent­halts­er­laub­nis bei der Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen, be­vor der Zeit­raum des vi­sa­frei­en Auf­ent­halts be­zie­hungs­wei­se die Gül­tig­keit des Vi­sums en­det.
  • In­for­mie­ren Sie sich, ob die zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ist ein Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de zu ver­ein­ba­ren. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang des An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und die Iden­ti­tät des Kin­des so­wie die vor­lie­gen­den Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te al­le Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wird Ih­rem An­trag ent­spro­chen, wer­den für die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (kurz: eAT-Kar­te) die Fin­ger­ab­drü­cke des Kin­des ge­nom­men. Bei Kin­dern un­ter sechs Jah­ren wer­den kei­ne Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt die Her­stel­lung der eAT-Kar­te bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wird Ihr An­trag ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

Dau­er: ca. 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

Dau­er: 6 bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Spä­tes­tens sechs bis acht Wo­chen vor Ab­lauf der vi­sa­frei­en Auf­ent­halts­zeit bzw. des Vi­sums soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Dau­er: min­des­tens 1 Wo­che

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis ist be­fris­tet. Ei­ne Ver­län­ge­rung ist recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit bei der Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen.

  • Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet er­teilt, d.h. Sie müs­sen sich nach Ab­lauf der Gel­tungs­dau­er selbst um ei­ne Ver­län­ge­rung der Auf­ent­halts­er­laub­nis für das Kind küm­mern.
  • Ach­ten Sie bit­te dar­auf, Ih­re An­ga­ben nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig zu ma­chen. Nur so kann die Aus­län­der­be­hör­de Ihr An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­ten.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für Sie von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.