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Na­vi­ga­ti­on

Auf­ent­halts­er­laub­nis für Kin­der, die in Deutsch­land ge­bo­ren wur­den, be­an­tra­gen

Ein Kind, das in Deutsch­land ge­bo­ren wird und aus­schlie­ß­lich die aus­län­di­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit be­sitzt, kann ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis er­hal­ten, wenn min­des­tens ein El­tern­teil ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis oder ei­ne Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU be­sitzt.

Sind bei­de El­tern­tei­le oder ein al­lein per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil zum Zeit­punkt der Ge­burt im Be­sitz ei­ner der ge­nann­ten Auf­ent­halts­ti­tel, hat das Kind ei­nen An­spruch auf die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis für in Deutsch­land ge­bo­re­ne Kin­der.

Die Aus­län­der­be­hör­de wird in der Re­gel von sich aus tä­tig (al­so oh­ne An­trag). Da­für wird sie von der zu­stän­di­gen Mel­de­be­hör­de über die Ge­burt des Kin­des in­for­miert.

Bis zur Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de gilt der Auf­ent­halt des Kin­des als er­laubt.

Soll­te ab­seh­bar sein, dass die Aus­län­der­be­hör­de die Auf­ent­halts­er­laub­nis nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Ge­burt des Kin­des er­teilt, müs­sen die El­tern vor Ab­lauf der sechs Mo­na­te ei­nen An­trag auf Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis stel­len.

Sind die El­tern zum Zeit­punkt der Ge­burt des Kin­des im Be­sitz ei­nes Vi­sums oder hal­ten sich vi­sum­frei in Deutsch­land auf, wird das Kind so be­han­delt, als be­sä­ße es selbst ein Vi­sum oder wä­re vi­sum­frei. Wenn der Auf­ent­halt des Kin­des in Deutsch­land nach Ab­lauf des Vi­sums oder der vi­sum­frei­en Zeit fort­ge­setzt wer­den soll, soll­te bei der Aus­län­der­be­hör­de die Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis für das Kind be­an­tragt wer­den.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz) ei­nes oder bei­der El­tern­tei­le und des Kin­des
  • Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis oder Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU ei­nes oder bei­der El­tern­tei­le
  • Ge­burts­ur­kun­de des Kin­des bzw. Aus­zug aus dem Ge­bur­ten­re­gis­ter
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to des Kin­des im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • bei An­trag­stel­lung durch nur ei­nen El­tern­teil, wenn bei­de El­tern per­so­nen­sor­ge­be­rech­tigt sind: schrift­li­che Voll­macht des ab­we­sen­den El­tern­teils

Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Die sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern­tei­le sind Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge, be­sit­zen al­so die Staats­an­ge­hö­rig­keit ei­nes Staa­tes au­ßer­halb der EU, des EWR oder der Schweiz.
  • Min­des­tens ein El­tern­teil ist zum Zeit­punkt der Ge­burt im Be­sitz ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis oder ei­ner Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EU.
  • Das Kind wur­de in Deutsch­land ge­bo­ren.
  • Min­des­tens ein per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ter El­tern­teil lebt mit dem Kind in fa­mi­liä­rer Le­bens­ge­mein­schaft in Deutsch­land.

Kos­ten (fix): 50,00 EUR

Be­mer­kung:

Für die Aus­stel­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis in Form des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (eAT-Kar­te), der auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis ge­nutzt wer­den kann, kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

Für tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge kön­nen nied­ri­ge­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • In der Re­gel in­for­miert die Mel­de­be­hör­de die Aus­län­der­be­hör­de über die Ge­burt Ih­res Kin­des.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de lei­tet dar­auf­hin das Ver­fah­ren zur Er­tei­lung ei­ner Auf­ent­halts­er­laub­nis für in Deutsch­land ge­bo­re­ne Kin­der ein.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de wen­det sich dann an Sie, als El­tern des Kin­des, und bit­tet um Vor­la­ge der Un­ter­la­gen, die für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis not­wen­dig sind.
  • Wenn ei­ne per­sön­li­che Vor­spra­che bei der Aus­län­der­be­hör­de not­wen­dig ist, wird sich die Aus­län­der­be­hör­de mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • So­fern die Aus­län­der­be­hör­de nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Ge­burt des Kin­des von sich aus die Auf­ent­halts­er­laub­nis er­teilt, müs­sen Sie vor Ab­lauf der sechs Mo­na­te die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis bei der Aus­län­der­be­hör­de be­an­tra­gen. In­for­mie­ren Sie sich da­für, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält. Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und die Iden­ti­tät des Kin­des so­wie Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te al­le Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).  
  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt. Soll­ten Sie über kei­ne aus­rei­chen­den Deutsch­kennt­nis­se ver­fü­gen, kann es sinn­voll sein, mit ei­ner Per­son vor­zu­spre­chen, die als Über­set­zer auf­tre­ten kann.
  • Wird die Auf­ent­halts­er­laub­nis er­teilt, be­auf­tragt die Aus­län­der­be­hör­de die Her­stel­lung ei­nes elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels (kurz: eAT-Kar­te) bei der Bun­des­dru­cke­rei. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die eAT-Kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die eAT-Kar­te ist grund­sätz­lich per­sön­lich ab­zu­ho­len.
  • Wenn Sie ei­nen An­trag ge­stellt ha­ben, der von der Aus­län­der­be­hör­de ab­ge­lehnt wird, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

ca. 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein.

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des elek­tro­ni­schen Auf­ent­halts­ti­tels durch die Bun­des­dru­cke­rei.

Gel­tungs­dau­er: 6 Mo­na­te bis 3 Jah­re

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):

Die Auf­ent­halts­er­laub­nis wird be­fris­tet er­teilt. Die Gül­tig­keit rich­tet sich nach der Gül­tig­keit des Auf­ent­halts­ti­tels der El­tern. Ei­ne Ver­län­ge­rung ist recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit bei der Aus­län­der­be­hör­de zu be­an­tra­gen.

  • Ge­burts­ort Deutsch­land: Zum Bun­des­ge­biet ge­hö­ren auch die 12-See­mei­len-Zo­ne, der deut­sche Luft­raum, Schif­fe un­ter deut­scher Bun­des­flag­ge und Flug­zeu­ge mit dem Staats­an­ge­hö­rig­keits­zei­chen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.
  • Es ge­nügt, wenn ein El­tern­teil ei­ne der ge­nann­ten Auf­ent­halts­er­laub­nis­se in­ne­hat. Es ist un­er­heb­lich, ob die El­tern des Kin­des ver­hei­ra­tet sind.
  • Er­lischt die Auf­ent­halts­er­laub­nis der El­tern­tei­le, kann auch die Auf­ent­halts­er­laub­nis des Kin­des wi­der­ru­fen wer­den.
  • Wenn ein El­tern­teil zum Zeit­punkt der Ge­burt des Kin­des seit acht Jah­ren recht­mä­ßig sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in Deutsch­land hat und ein un­be­fris­te­tes Auf­ent­halts­recht be­sitzt, er­wirbt das Kind ne­ben der Staats­an­ge­hö­rig­keit sei­ner El­tern die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit.
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.


Für die Er­tei­lung der Auf­ent­halts­er­laub­nis ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den
Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.