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Na­vi­ga­ti­on

Auf­nah­me als Spät­aus­sied­ler be­an­tra­gen

Wenn Sie Spät­aus­sied­le­rin oder Spät­aus­sied­ler sind und nach Deutsch­land um­sie­deln möch­ten, durch­lau­fen Sie und Ih­re An­ge­hö­ri­gen vor­her ein Auf­nah­me­ver­fah­ren.

Wenn Sie deut­scher Ab­stam­mung sind und in ei­nem Staat des ehe­ma­li­gen Ost­blocks oder den Nach­fol­ge­staa­ten der ehe­ma­li­gen So­wjet­uni­on le­ben, kön­nen Sie dau­er­haft nach Deutsch­land um­sie­deln. Aber be­vor Sie nach Deutsch­land aus­rei­sen, müs­sen Sie ein Auf­nah­me­ver­fah­ren für Spät­aus­sied­ler durch­lau­fen.

Das Bun­des­ver­wal­tungs­amt prüft in die­sem Ver­fah­ren, ob Sie die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len, um nach Deutsch­land aus­zu­sie­deln. Wenn Sie ei­nen Auf­nah­me­be­scheid er­hal­ten, dür­fen Sie in die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ein­rei­sen. Mit der An­er­ken­nung als Spät­aus­sied­ler er­hal­ten Sie die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit.

Auch Ih­re Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen kön­nen auf An­trag ge­mein­sam mit Ih­nen nach Deutsch­land aus­sie­deln. Sie kön­nen Ih­ren Ehe­part­ner und Kin­der in Ih­ren Auf­nah­me­be­scheid ein­be­zie­hen, wenn

  • Sie dies aus­drück­lich be­an­tra­gen,
  • die Ehe mit dem nicht­deut­schen Ehe­gat­ten seit min­des­tens drei Jah­ren be­steht und
  • Ih­re Ehe­frau oder Ihr Ehe­mann über Grund­kennt­nis­se der deut­schen Spra­che ver­fügt.

Wenn Sie Kin­der, En­kel oder Ur­en­kel ein­be­zie­hen möch­ten, die be­reits voll­jäh­rig sind, müs­sen auch sie Grund­kennt­nis­se der deut­schen Spra­che nach­wei­sen. Sie kön­nen Ih­re Ehe­part­ne­rin oder Ih­ren Ehe­part­ner auch nach­träg­lich in den Auf­nah­me­be­scheid ein­be­zie­hen.

Ih­re Aus­rei­se (zum Bei­spiel per Bahn, Bus oder Flug­zeug) müs­sen Sie selbst or­ga­ni­sie­ren und be­zah­len. Nach dem Ein­tref­fen im Bun­des­ge­biet kom­men Sie mit Ih­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen zu­nächst in die Au­ßen­stel­le Fried­land des Bun­des­ver­wal­tungs­am­tes. Dort wer­den Sie re­gis­triert und ei­nem Bun­des­land zu­ge­wie­sen.

Im An­schluss kön­nen Sie kos­ten­frei an ei­nem In­te­gra­ti­ons­kurs teil­neh­men.

Nach­weis der deut­schen Volks­zu­ge­hö­rig­keit

  • Durch den Nach­weis Ih­rer deut­schen Ab­stam­mung (Vor­la­ge ent­spre­chen­de Per­so­nen­standsur­kun­den zum Bei­spiel Ge­burts­ur­kun­de, Hei­rats­ur­kun­de)
  • und ein Be­kennt­nis  zum deut­schen Volks­tum im Sin­ne des Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­set­zes durch ei­ne ent­spre­chen­de Na­tio­na­li­tä­ten­er­klä­rung (zum Bei­spiel im In­lands­pass, im Wehr­pass) oder auf an­de­re Wei­se durch
  • den Nach­weis über aus­rei­chen­de deut­sche Sprach­kennt­nis­se auf dem Ni­veau B 1 des Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen (zum Bei­spiel durch ein Zer­ti­fi­kat oder durch ei­nen Sprach­test in ei­ner Aus­lands­ver­tre­tung)

Sie selbst:

  • Sie kom­men aus ei­nem Staat der ehe­ma­li­gen So­wjet­uni­on und sind ei­ne Per­son mit deut­scher Volks­zu­ge­hö­rig­keit:
    • Sie ha­ben min­des­tens ein El­tern­teil mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit oder deut­scher Volks­zu­ge­hö­rig­keit.
    • Sie ha­ben sich bis zum Ver­las­sen der Aus­sied­lungs­ge­bie­te durch ei­ne ent­spre­chen­de Na­tio­na­li­tä­ten­er­klä­rung oder auf an­de­re Wei­se zum deut­schen Volks­tum be­kannt.
    • Sie kön­nen zum Zeit­punkt der Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­am­tes über Ih­ren Auf­nah­me­an­trag ein ein­fa­ches Ge­spräch auf Deutsch füh­ren.
  • Wenn Sie in an­de­ren Staa­ten (ein­schlie­ß­lich Est­land, Lett­land oder Li­tau­en) als der ehe­ma­li­gen So­wjet­uni­on le­ben: Sie ha­ben auf Grund ih­rer deut­schen Volks­zu­ge­hö­rig­keit Be­nach­tei­li­gun­gen er­fah­ren oder un­ter­lie­gen Nach­wir­kun­gen frü­he­rer Be­nach­tei­li­gun­gen.

Ih­re Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen (Ehe­part­ner, Kin­der, En­kel oder Ur­en­kel):

  • die Ehe mit dem nicht­deut­schen Ehe­gat­ten be­steht seit min­des­tens drei Jah­ren.
  • Ih­re Ehe­part­ne­rin oder Ihr Ehe­part­ner so­wie Ih­re voll­jäh­ri­gen Kin­der ver­fü­gen über Grund­kennt­nis­se der deut­schen Spra­che ent­spre­chend dem Ni­veau A 1 des Ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen.

Den An­trag auf Auf­nah­me nach dem Bun­des­ver­trie­be­nen­ge­setz stel­len Sie bit­te schrift­lich:

  • La­den Sie das For­mu­lar on­line her­un­ter und dru­cken Sie es aus.
  • Al­ter­na­tiv kön­nen Sie das For­mu­lar auch schrift­lich beim Bun­des­ver­wal­tungs­amt an­for­dern.
  • Fül­len Sie den Vor­druck aus und fü­gen Sie die nö­ti­gen Nach­wei­se hin­zu.
  • Rei­chen Sie die An­trags­un­ter­la­gen beim Bun­des­ver­wal­tungs­amt ein.
  • Per Post er­hal­ten Sie un­auf­ge­for­dert den je­wei­li­gen Be­ar­bei­tungs­stand und die Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­am­tes.

Wenn Ihr An­trag be­wil­ligt wird:

  • Re­gis­trie­ren Sie sich münd­lich beim Bun­des­ver­wal­tungs­amt. Sie er­hal­ten ei­nen ent­spre­chen­den Nach­weis.
  • Ih­re Iden­ti­tät wird durch die An­trags­an­ga­ben über­prüft.
  • Da­mit wird das Be­schei­ni­gungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.
  • Sie wer­den ei­nem Bun­des­land zu­ge­teilt, wo­bei fa­mi­liä­re Bin­dun­gen, Ar­beits-, Er­werbs- und Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten be­rück­sich­tigt wer­den.
  • Auf Wunsch kön­nen Sie im Ver­tei­lungs­ver­fah­ren ei­ne Na­mens­er­klä­rung ab­ge­ben (zum Bei­spiel An­pas­sung des Vor- und Fa­mi­li­en­na­mens an den deut­schen Sprach­ge­brauch.

Wenn Ihr An­trag ab­ge­lehnt wur­de:

  • Sie kön­nen da­ge­gen Wi­der­spruch ein­le­gen. Das müs­sen Sie in­ner­halb ei­nes Mo­nats schrift­lich per Post tun.
  • Wenn Sie mit ei­ner Ent­schei­dung des Bun­des­ver­wal­tungs­am­tes nicht ein­ver­stan­den sind, ha­ben Sie die Mög­lich­keit, Wi­der­spruch ein­zu­le­gen be­zie­hungs­wei­se ei­ne Kla­ge zu er­he­ben.
  • zwi­schen meh­re­ren Mo­na­ten und meh­re­ren Jah­ren (die Ver­fah­rens­dau­er ist ab­hän­gig un­ter an­de­rem von Mit­wir­kung und Sprach­kennt­nis­sen der An­trag­stel­ler)
  • zwi­schen der An­kunft in Fried­land und der Ver­tei­lung auf ein Bun­des­land: et­wa 5 Ta­ge
  • Wi­der­spruch­frist ge­gen ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid: in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be
  • Kla­ge­frist: in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Zu­stel­lung des Wi­der­spruchs­be­schei­des