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Na­vi­ga­ti­on

Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für Fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen be­an­tra­gen

Ge­mäß § 70 der Stra­ßen­ver­kehrs-Zu­las­sungs-Ord­nung (StVZO), § 76 der Fahr­zeug-Zu­las­sungs­ver­ord­nung (FZV) und der Lan­des­ver­ord­nung zur Be­stim­mung der zu­stän­di­gen Be­hör­den auf dem Ge­biet des Stra­ßen­ver­kehrs­we­sens (Stra­ßen­ver­kehr-Zu­stän­dig­keits­lan­des­ver­ord­nung - StVZu­stL­VO M-V) kann das Lan­des­amt für Stra­ßen­bau und Ver­kehr Meck­len­burg-Vor­pom­mern Aus­nah­men von den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nun­gen ge­neh­mi­gen, be­vor die­se Fahr­zeu­ge am öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr teil­neh­men dür­fen.

Die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen kön­nen mit ei­ner Gel­tungs­dau­er von bis zu zwölf Jah­ren er­teilt wer­den, wenn Ab­wei­chun­gen hin­sicht­lich der Vor­schrif­ten ge­mäß §§ 32, 32d und 34 StVZO vor­lie­gen. In an­de­ren Fäl­len sind un­be­fris­te­te Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen mög­lich.

Die er­teil­ten Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen sind vom Fahr­zeug­füh­rer durch ei­ne Ur­kun­de nach­zu­wei­sen, bei Fahr­ten mit­zu­füh­ren und zu­stän­di­gen Per­so­nen auf Ver­lan­gen zur Prü­fung aus­zu­hän­di­gen.

Hat das Lan­des­amt für Stra­ßen­bau und Ver­kehr Meck­len­burg-Vor­pom­mern über die Aus­nah­me nach § 70 StVZO ent­schie­den, kön­nen Sie ge­gen die Er­tei­lung, die Nicht­er­tei­lung oder die Er­tei­lung in zu ge­rin­gem Um­fang Wi­der­spruch ein­le­gen. Der Wi­der­spruch ist an das Lan­des­amt für Stra­ßen­bau und Ver­kehr Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu rich­ten. Hilft das Lan­des­amt für Stra­ßen­bau und Ver­kehr Meck­len­burg-Vor­pom­mern dem Wi­der­spruch nicht ab und er­lässt ei­nen Wi­der­spruchs­be­scheid, kön­nen Sie ge­gen den Wi­der­spruchs­be­scheid vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt kla­gen.

  1. An­ga­be der Hal­ter­da­ten
    • voll­stän­di­ge An­ga­ben zum An­trag­stel­ler
    • Be­nen­nung des Fahr­zeu­ges bzw. der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on
    • Nen­nung und Be­grün­dung, wes­halb die Aus­nah­me be­gehrt wird
    • be­ab­sich­tig­te Gel­tungs­dau­er und Gel­tungs­be­reich
    • ggf. Art der zu trans­por­tie­ren­den La­dung bzw. der Ver­wen­dung
  2. Bei Neu­be­an­tra­gung ein Gut­ach­ten zur Er­lan­gung ei­ner Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung nach
    § 70 StVZO ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder ei­nes Un­ter­schrift­be­rech­tig­ten ei­nes nach § 30 der EG-Fahr­zeug­ge­neh­mi­gungs­ver­ord­nung (EG-FGV) zur Prü­fung von Ge­samt­fahr­zeu­gen der je­wei­li­gen Fahr­zeug­klas­se an­er­kann­ten Tech­ni­schen Diens­tes
    • Zur Ver­län­ge­rung ei­ner be­reits be­stehen­den Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung: Ko­pie der al­ten §70 StVZO Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung, ggf. muss ein Gut­ach­ten nach­ge­reicht wer­den
    • Zur Er­gän­zung oder Än­de­rung ei­ner be­reits be­stehen­den Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung: Er­gän­zungs­gut­ach­ten nicht äl­ter als 18 Mo­na­te
    • Zur Um­schrei­bung ei­ner be­reits be­stehen­den Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung: Be­stehen­de Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung mit dem da­zu­ge­hö­ri­gen Gut­ach­ten und die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gun­gen
  3. Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung bzw. Be­triebs­er­laub­nis des Fahr­zeugs bzw. der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on oder bei Neu­be­an­tra­gung ein Gut­ach­ten zur Er­lan­gung der Be­triebs­er­laub­nis (nicht äl­ter als 18 Mo­na­te) gem. § 21 StVZO (Be­triebs­er­laub­nis, ggf. Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil 1 und Teil 2 ein­schlie­ß­lich der Bei­blät­ter)
  4. Ggf. vor­he­ri­ge Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung
  5. Ggf. Ver­si­che­rungs­be­schei­ni­gung

Vor­aus­set­zung für ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung ge­mäß § 70 StVZO be­zie­hungs­wei­se der Fahr­zeug-Zu­las­sungs­ver­ord­nung (FZV) ist die Ein­rei­chung der be­nö­tig­ten Un­ter­la­gen (form­lo­ser An­trag, Gut­ach­ten der Tech­ni­schen Prüf­stel­le für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr be­zie­hungs­wei­se des Tech­ni­schen Diens­tes und Ab­lich­tung der Fahr­zeug­pa­pie­re) bei der für die Ge­neh­mi­gung zu­stän­di­gen Stel­le. Grund­sätz­lich gilt, dass Aus­nah­men nur ge­neh­migt wer­den dür­fen, wenn al­le zu­mut­ba­ren Mög­lich­kei­ten zur Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten der StVZO und der Fahr­zeug-Zu­las­sungs­ver­ord­nung (FZV) voll aus­ge­schöpft sind. Ist hin­ge­gen ein Ab­wei­chen von den Vor­schrif­ten ins­be­son­de­re über Ab­mes­sun­gen, Kur­ven­lauf, Achs­las­ten oder Ge­samt­mas­sen bei be­stimm­ten Fahr­zeug­ar­ten oder Ein­satz­zwe­cken nur ab­seits öf­fent­li­cher Ver­kehrs­flä­chen er­for­der­lich (z. B. Ein­satz, Bau­stel­len­ein­satz), so er­scheint ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung in der Re­gel ent­behr­lich. Hier­für reicht die Be­stä­ti­gung über die tech­ni­sche Eig­nung in den Fahr­zeug­do­ku­men­ten, so­fern im Üb­ri­gen vor­schrifts­mä­ßi­ge Wer­te do­ku­men­tiert sind und ein­ge­hal­ten wer­den.

Die Kos­tenbe­schei­de rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (Ge­bOSt) i.V.m. dem Ge­büh­ren­ta­rif zur Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr (GebTSt). Ge­mäß Nr. 255 GebTSt wird für je­de Ent­schei­dung über ei­ne Aus­nah­me von ei­ner Vor­schrift der StVZO pro Aus­nah­me­tat­be­stand und je Fahr­zeug/Hal­ter ei­ne Rah­men­ge­bühr von 10,20 € bis 511,00 € fest­ge­legt; lie­gen bei An­trag­stel­lung meh­re­re bau­glei­che Fahr­zeu­ge vor, kann ei­ne ver­min­der­te Ge­bühr fest­ge­setzt wer­den. Die ge­naue Hö­he der Ge­bühr ist im Ein­zel­fall vom Be­ar­bei­tungs­auf­wand und wirt­schaft­li­chem Vor­teil für den An­trag­stel­ler ab­hän­gig; die Fest­set­zung liegt im Er­mes­sen der Be­hör­de.

Die Ge­büh­ren­hö­he rich­tet sich u.a. auch nach der Gel­tungs­dau­er. Bei der An­trag­stel­lung ist des­halb Ih­re An­ga­be zur ge­wünsch­ten Gel­tungs­dau­er er­for­der­lich. Die Hö­he der Aus­la­gen rich­tet sich nach
§ 2 Ge­bOSt.

Nach § 2 Abs. 2 der Ge­büh­ren­ord­nung für Maß­nah­men im Stra­ßen­ver­kehr trägt der An­trag­stel­ler Auf­wen­dun­gen für wei­te­re Aus­fer­ti­gun­gen, Ab­schrif­ten und Aus­zü­ge, die auf sei­nen be­son­de­ren An­trag er­teilt wer­den. Für die Be­rech­nung der Schreibaus­la­gen gilt Num­mer 31000 des Kos­ten­ver­zeich­nis­ses zum Ge­richts- und No­tar­kos­ten­ge­setz.

Sie kön­nen die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung schrift­lich oder on­line (z.B. https://​www.​str​asse​n-​mv.​de/​de/​ver​walt​ungs​leis​tung​en/​fah​rzeu​gzul​assu​ng/) be­an­tra­gen.

Not­wen­di­ge An­trags­un­ter­la­gen sind:

  1. ein form­lo­ser An­trag, der fol­gen­de An­ga­ben wie die voll­stän­di­gen An­ga­ben zum An­trag­stel­ler, Be­nen­nung des Fahr­zeu­ges be­zie­hungs­wei­se der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on, Nen­nung und Be­grün­dung, wes­halb die Aus­nah­me be­gehrt wird und die be­ab­sich­tig­te Gel­tungs­dau­er und den Gel­tungs­be­reich, ent­hal­ten muss.
     
  2. Gut­ach­ten über die Ab­wei­chun­gen von den Bau- und Be­triebs­vor­schrif­ten

    Be­vor Sie ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung für ein Fahr­zeug oder ei­ne Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on be­an­tra­gen kön­nen, be­nö­ti­gen Sie ein Gut­ach­ten ei­nes amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr oder ei­nes Un­ter­schrifts­be­rech­tig­ten ei­nes nach § 30 der EG-Fahr­zeug­ge­neh­mi­gungs­ver­ord­nung (EG-FGV) zur Prü­fung von Ge­samt­fahr­zeu­gen der je­wei­li­gen Fahr­zeug­klas­se an­er­kann­ten Tech­ni­schen Diens­tes.

    Aus dem Gut­ach­ten müs­sen die er­for­der­li­chen Aus­nah­men von der StVZO, die Eig­nung des Fahr­zeugs oder der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on und die im In­ter­es­se der Ver­kehrs­si­cher­heit für er­for­der­lich ge­hal­te­nen Auf­la­gen und Be­din­gun­gen her­vor­ge­hen. Der Sach­ver­stän­di­ge hat die Aus­nah­men kon­kret zu be­schrei­ben und ih­re Not­wen­dig­keit zu be­grün­den.
     
  3. Voll­stän­di­ge Ab­lich­tung der Fahr­zeug­pa­pie­re (Be­triebs­er­laub­nis, ge­ge­be­nen­falls Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil 1 ein­schlie­ß­lich der Bei­blät­ter)

    Nach Ein­gang Ih­res An­trags liegt die Er­tei­lung der Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung im Er­mes­sen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist dies das Lan­des­amt für Stra­ßen­bau und Ver­kehr Meck­len­burg-Vor­pom­mern, wel­ches nur für An­trag­stel­ler mit Haupt­wohn- be­zie­hungs­wei­se Fir­men­sitz im Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu­stän­dig ist. Die Aus­nah­me kann be­fris­tet und ter­ri­to­ri­al be­grenzt er­teilt wer­den.

    Wenn die be­an­trag­ten Aus­nah­men ge­währt wer­den kön­nen, wird Ih­nen als An­trag­stel­ler ein schrift­li­cher kos­ten­pflich­ti­ger Be­scheid über die Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung auf dem Post­weg be­kannt­ge­ge­ben. Nach der er­teil­ten Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung sind das Fahr­zeug be­zie­hungs­wei­se die Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on, so­fern noch nicht ge­sche­hen, durch die ört­lich zu­stän­di­ge Zu­las­sungs­be­hör­de zu­zu­las­sen.

    Für Aus­nah­men zur Aus­ge­stal­tung und An­brin­gung von Kenn­zei­chen nach § 12 der Fahr­zeug-Zu­las­sungs­ver­ord­nung (FZV) sind in Meck­len­burg-Vor­pom­mern die Land­rä­tin­nen und Land­rä­te be­zie­hungs­wei­se die Ober­bür­ger­meis­ter /Bür­ger­meis­ter der kreis­frei­en Städ­te und der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­te zu­stän­dig.

Bei der An­trag­stel­lung sind kei­ne Fris­ten zu be­ach­ten.

Ei­ne Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung nach § 70 StVZO schlie­ßt die Er­laub­nis nach § 29 Abs. 3 Stra­ßen­ver­kehrs-Ord­nung (StVO) nicht ein und be­inhal­tet so­mit kei­ne Er­laub­nis für Fahr­ten, wel­che von den Vor­schrif­ten der StVO ab­wei­chen. § 29 Abs. 3 StVO for­dert ei­ne „Er­laub­nis für den Ver­kehr mit Fahr­zeu­gen und Zü­gen, de­ren Ab­mes­sun­gen (ein­schlie­ß­lich Kur­ven­lauf), Achs­las­ten oder Ge­samt­mas­sen die ge­setz­lich zu­läs­si­gen Gren­zen tat­säch­lich über­schrei­ten oder de­ren Bau­art dem Füh­rer kein aus­rei­chen­des Sicht­feld lässt“. Die­se Er­laub­nis ist stets vor den Fahr­ten durch die für die StVO zu­stän­di­gen Be­hör­den (nach Fahr­weg­prü­fung) zu er­tei­len, was in den be­trof­fe­nen Fäl­len auch als ei­ne Be­din­gung in je­de Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung auf­ge­nom­men wer­den kann.

Die ört­li­che Zu­stän­dig­keit rich­tet sich grund­sätz­lich nach Ih­rem Haupt­wohn­ort bzw. dem Sitz Ih­res Un­ter­neh­mens. Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen wer­den grund­sätz­lich dem Hal­ter er­teilt und müs­sen ei­nen Wi­der­rufs­vor­be­halt ent­hal­ten. Die Über­tra­gung der Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung auf ei­nen neu­en Hal­ter ist nur mit Zu­stim­mung der für den neu­en Hal­ter zu­stän­di­gen Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de mög­lich.