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Na­vi­ga­ti­on

Be­glei­ten­de Hil­fe im Ar­beits­le­ben nach SGB IX an schwer­be­hin­der­te Men­schen be­an­tra­gen

Die be­glei­ten­de Hil­fe im Ar­beits­le­ben er­leich­tert schwer­be­hin­der­ten Men­schen, sich be­ruf­lich best­mög­lich zu ver­wirk­li­chen und am Ar­beits­platz nicht im Nach­teil ge­gen­über nicht­be­hin­der­ten Men­schen zu sein. Die­se Un­ter­stüt­zung wird in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit der Bun­des­agen­tur für Ar­beit und den üb­ri­gen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­gern durch­ge­führt. Sie sol­len da­hin­ge­hend wir­ken, dass die schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­be­rech­tigt auf Ar­beits­plät­zen be­schäf­tigt wer­den, auf de­nen sie ih­re Fä­hig­kei­ten und Kennt­nis­se ein­brin­gen und wei­ter­ent­wi­ckeln kön­nen.

Be­glei­ten­de Hil­fen un­ter­stüt­zen schwer­be­hin­der­te Ar­beit­neh­mer:

  • für tech­ni­sche Ar­beits­hil­fen
  • zum Er­rei­chen des Ar­beits­plat­zes
  • zur Grün­dung und Er­hal­tung ei­ner selb­stän­di­gen be­ruf­li­chen Exis­tenz
  • zur Be­schaf­fung, Aus­stat­tung und Er­hal­tung ei­ner be­hin­de­rungs­ge­rech­ten Woh­nung
  • zur Teil­nah­me an Maß­nah­men zur Er­hal­tung und Er­wei­te­rung be­ruf­li­cher Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten und
  • in be­son­de­ren Le­bens­la­gen
  • Über­nah­me der Kos­ten für ei­ne not­wen­di­ge Ar­beits­as­sis­tenz

Au­ßer­dem kön­nen Trä­ger von In­klu­si­ons­be­trie­ben und In­te­gra­ti­ons­fach­diens­ten und An­ge­bo­te zur Auf­klä­rungs-, Schu­lungs- und Bil­dungs­ar­beit be­güns­tigt wer­den. Die be­glei­ten­de Hil­fe im Ar­beits­le­ben kann zum Bei­spiel auch ei­ne psy­cho­so­zia­le Be­treu­ung schwer­be­hin­der­ter Men­schen sein.

Kla­ge vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt

  • Vor­lie­gen­der An­trag
  • Ar­beits­ver­trag, Er­nen­nungs­ur­kun­de oder Nach­weis der Selbst­stän­dig­keit
  • Fest­stel­lungs­be­scheid über die an­er­kann­te Be­hin­de­rung
  • Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis be­zie­hungs­wei­se Gleich­stel­lungs­be­scheid
  • ge­ge­be­nen­falls Kos­ten­vor­anschlä­ge
  • Sie sind schwer­be­hin­der­ter Ar­beit­neh­mer, Be­am­ter oder Selbst­stän­di­ger und be­nö­ti­gen Un­ter­stüt­zung, um Nach­tei­le auf dem Ar­beits­markt ge­gen­über nicht­be­hin­der­ten Men­schen zu über­win­den

oder

  • Sie sind Ar­beit­ge­ber und möch­ten schwer­be­hin­der­te Be­schäf­tig­te un­ter­stüt­zen

oder

  • Bie­ten als Trä­ger von In­te­gra­ti­ons­be­trie­ben und -fach­diens­ten Un­ter­stüt­zung für schwer­be­hin­der­te Ar­beit­neh­mer
  • Da­bei gel­ten als Ar­beits­plät­ze auch Stel­len, auf de­nen Be­schäf­tig­te be­fris­tet oder als Teil­zeit­be­schäf­tig­te in ei­nem Um­fang von min­des­tens 15 Stun­den, in In­klu­si­ons­be­trie­ben min­des­tens zwölf Stun­den wö­chent­lich be­schäf­tigt wer­den.

Sie stel­len ei­nen An­trag beim In­te­gra­ti­ons­amt und rei­chen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein. Vor­aus­set­zung bei al­len Leis­tungs­ar­ten ist das Vor­lie­gen der Schwer­be­hin­der­ten­ei­gen­schaft bzw. Gleich­stel­lung, die nach­ge­wie­sen wer­den muss. Zu­dem wer­den Un­ter­la­gen im Zu­sam­men­hang mit der Be­schäf­ti­gung be­nö­tigt. In Ein­zel­fäl­len kann auch die Vor­la­ge von Nach­wei­sen über die Ver­mö­gens­si­tua­ti­on er­for­der­lich sein.

Die Un­ter­la­gen wer­den ge­prüft und ggf. wei­te­re zur Klä­rung des Sach­ver­hal­tes nach­ge­for­dert. Nach Ab­schluss der Prü­fung fin­det in der Re­gel noch ein Be­triebs­be­such oder ein Be­such bei der an­trag­stel­len­den Per­son statt. An­schlie­ßend er­hal­ten Sie ent­we­der ei­nen Be­scheid über ei­ne be­an­trag­te Leis­tung oder ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid. Je­der Ver­fah­rens­ab­lauf ist in­di­vi­du­ell, je nach be­an­trag­ter Leis­tung/För­de­rung.

Trä­ger von In­te­gra­ti­ons­fach­diens­ten: Das In­te­gra­ti­ons­amt schlie­ßt ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen über die Be­auf­tra­gung als In­te­gra­ti­ons­fach­dienst. Die­se be­inhal­ten sämt­li­che As­pek­te der Auf­ga­ben­be­rei­che, der per­so­nel­len und räum­li­chen Aus­stat­tung, der Qua­li­täts­kon­trol­le so­wie der Fi­nan­zie­rung der Diens­te. Die Re­fi­nan­zie­rung ge­gen­über dem Trä­ger er­folgt voll­stän­dig auf Ba­sis die­ser ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung. Ein An­trags­ge­sche­hen er­folgt in­so­weit nicht.

In­klu­si­ons­pro­jek­te: Das tat­säch­li­che Auf­kom­men an Neu­an­trä­gen be­züg­lich Leis­tun­gen an Trä­ger von In­te­gra­ti­ons­pro­jek­ten in Nie­der­sach­sen recht­fer­tigt nicht den ad­mi­nis­tra­ti­ven, fach­li­chen und tech­ni­schen Auf­wand der Ent­wick­lung ei­ner spe­zi­fi­zier­ten An­trags­stre­cke.

Durch­füh­rung von Auf­klä­rungs-, Bil­dungs- und Schu­lungs­maß­nah­men: Das nie­der­säch­si­sche In­te­gra­ti­ons­amt ent­wi­ckelt pro Ka­len­der­jahr ein Schu­lungs­pro­gramm mit Schu­lungs- und Aus­bil­dungs­maß­nah­men, wel­ches sich vor­nehm­lich an die be­trieb­li­chen Be­auf­trag­ten und Funk­ti­ons­trä­ger wen­det In­ter­es­sier­te Funk­ti­ons­trä­ge­rin­nen und Funk­ti­ons­trä­ger mel­den sich in Ab­spra­che mit ih­ren Ar­beit­ge­ben­den schrift­lich un­mit­tel­bar zu den Schu­lun­gen an. Ein An­trags­ge­sche­hen fin­det nicht statt.

Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung: Ent­spre­chen­de Leis­tun­gen be­fin­den der­zeit nicht im Leis­tungs­ka­ta­log des nie­der­säch­si­schen In­te­gra­ti­ons­am­tes.

Bud­get für Ar­beit und Bud­get für Aus­bil­dung: Die Leis­tungs­er­brin­gung er­folgt nicht ge­gen­über den schwer­be­hin­der­ten Men­schen, son­dern als Kos­ten­er­stat­tung ge­gen­über den kom­mu­na­len Ge­biets­kör­per­schaf­ten, wel­che die Bud­get­leis­tun­gen des Bud­gets für Ar­beit/des Bud­gets für Aus­bil­dung be­wil­li­gen und zur Aus­zah­lung brin­gen. Ei­ne Über­sicht der er­folg­ten Be­wil­li­gun­gen wird ge­bün­delt für den Ab­rech­nungs­zeit­raum ei­nes Ka­len­der­jah­res an das In­te­gra­ti­ons­amt über­sandt. Die Er­stat­tung er­folgt nicht an­tei­lig ein­zel­fall­be­zo­gen, son­dern in Ge­samt­sum­me ge­gen­über der je­wei­li­gen Ge­biets­kör­per­schaft. Ein ei­gent­li­ches An­trags­ge­sche­hen er­folgt nicht.

Bei fi­nan­zi­el­len Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben kann es im Ein­zel­fall zwei­fel­haft sein, ob das In­klu­si­ons­amt oder ein Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger zu­stän­dig ist. Für die­sen Fall re­gelt die Zu­stän­dig­keits­klä­rung (§ 14 SGB IX), wie zu ver­fah­ren ist.

Grund­sätz­lich sind kei­ne Fris­ten ein­zu­hal­ten. Die Vor­la­ge des An­trags ist grund­sätz­lich vor der Durch­füh­rung der ge­plan­ten Maß­nah­me er­for­der­lich.