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Na­vi­ga­ti­on

Dau­er­auf­ent­halts­kar­te für dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Deut­schen be­an­tra­gen

Wenn Sie sich als dritt­staats­an­ge­hö­ri­ger Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger ei­nes frei­zü­gig­keits­be­rech­tig­ten Deut­schen über ei­nen Zeit­raum von fünf Jah­ren mit Ih­rer Be­zugs­per­son stän­dig und recht­mä­ßig im Bun­des­ge­biet auf­ge­hal­ten ha­ben, kön­nen Sie un­ab­hän­gig vom wei­te­ren Vor­lie­gen der uni­ons­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ein Dau­er­auf­ent­halts­recht er­hal­ten und bei der Aus­län­der­be­hör­de die Aus­stel­lung ei­ner Dau­er­auf­ent­halts­kar­te be­an­tra­gen.

Die Aus­län­der­be­hör­de über­prüft die Dau­er und die Recht­mä­ßig­keit Ih­rer zu­rück­ge­leg­ten Auf­ent­halts­zei­ten und stellt die Dau­er­auf­ent­halts­kar­te bei Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen in­ner­halb von sechs Mo­na­ten aus.

„Recht­mä­ßig“ ist Ihr fünf­jäh­ri­ger stän­di­ger Auf­ent­halt dann, wenn Sie die uni­ons­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Frei­zü­gig­keit dritt­staats­an­ge­hö­ri­ger Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger über ei­nen Zeit­raum von fünf Jah­ren er­füllt ha­ben (zum Bei­spiel, wenn Sie für fünf Jah­re im Be­sitz ei­ner Auf­ent­halts­kar­te wa­ren).

Für die Frist­be­rech­nung zum Er­werb des Dau­er­auf­ent­halts­rechts sind kür­ze­re Ab­we­sen­heits­zei­ten un­be­acht­lich. So kann auch beim Ver­las­sen des Bun­des­ge­biets für ins­ge­samt sechs Mo­na­te im Jahr, zur Ab­leis­tung des Wehr­diens­tes oder ei­nes Er­satz­diens­tes so­wie aus wich­ti­gem Grund ein­ma­lig für bis zu zwölf auf­ein­an­der fol­gen­de Mo­na­te (zum Bei­spiel auf­grund ei­ner schwe­ren Krank­heit, ei­nes Stu­di­ums oder ei­ner Be­rufs­aus­bil­dung) von ei­nem stän­di­gen Auf­ent­halt aus­ge­gan­gen wer­den.

Mit dem Er­werb des Dau­er­auf­ent­halts­rechts er­hal­ten Sie un­ab­hän­gig von Ih­rer Staats­an­ge­hö­rig­keit ei­ne ver­bes­ser­te Rechts­stel­lung. Dar­über hin­aus er­höht sich der Aus­wei­sungs­schutz.

Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge das Dau­er­auf­ent­halts­recht auch un­ab­hän­gig von ei­nem stän­di­gen Auf­ent­halt mit dem frei­zü­gig­keits­be­rech­tig­ten Deut­schen er­hal­ten (zum Bei­spiel, wenn die Be­zugs­per­son nach ei­nem min­des­tens zwei­jäh­ri­gen ge­mein­sa­men Auf­ent­halt in Deutsch­land oder in­fol­ge ei­nes Ar­beits­un­falls/ ei­ner Be­rufs­krank­heit ver­stirbt).

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Be­kannt­ga­be
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • an­er­kann­tes und gül­ti­ges Iden­ti­täts­do­ku­ment (zum Bei­spiel Rei­se­pass oder Pas­sersatz)
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • bei Min­der­jäh­ri­gen: Zu­stim­mung der per­so­nen­sor­ge­be­rech­tig­ten Per­so­nen zum ge­plan­ten Auf­ent­halt (Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung); kön­nen die sor­ge­be­rech­tig­ten El­tern den An­trag nicht ge­mein­sam für ihr Kind stel­len, wird ei­ne schrift­li­che Voll­macht des ab­we­sen­den El­tern­teils be­nö­tigt; steht das Sor­ge­recht nur ei­nem El­tern­teil zu, ge­nügt die Un­ter­schrift die­ses El­tern­teils

Die Aus­län­der­be­hör­de kann zu­dem die Vor­la­ge der fol­gen­den Un­ter­la­gen ver­lan­gen:

  • Nach­weis über das Fort­be­stehen der fa­mi­liä­ren Be­zie­hung zur Be­zugs­per­son (zum Bei­spiel Hei­rats oder Ge­burts­ur­kun­de)
  • Nach­weis, dass die Be­zugs­per­son von ih­rem Frei­zü­gig­keits­recht Ge­brauch ge­macht hat (zum Bei­spiel Mel­de­be­stä­ti­gung, Ar­beits­ver­trag oder Ein­stel­lungs­zu­si­che­rung, Ge­wer­be­schein oder Nach­weis über die selbst­stän­di­ge Tä­tig­keit)

Beim Nach­zug zu ei­ner nicht­er­werbs­tä­ti­gen Be­zugs­per­son kann die Aus­län­der­be­hör­de au­ßer­dem ver­lan­gen:

  • Nach­weis aus­rei­chen­der Exis­tenz­mit­tel
  • Nach­weis über den Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung über den Ver­si­che­rungs­schutz oder Ver­si­che­rungs-Po­li­ce)

Beim Nach­zug zu ei­ner Be­zugs­per­son im Stu­di­um kann die Aus­län­der­be­hör­de au­ßer­dem ver­lan­gen:

  • Hoch­schul­zu­las­sung oder Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­be­schei­ni­gung der Be­zugs­per­son
  • Nach­weis aus­rei­chen­der Exis­tenz­mit­tel
  • Nach­weis über den Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz (zum Bei­spiel Be­stä­ti­gung der Kran­ken­ver­si­che­rung über den Ver­si­che­rungs­schutz oder Ver­si­che­rungs-Po­li­ce)

Die Do­ku­men­te und An­ga­ben müs­sen grund­sätz­lich in deut­scher Spra­che vor­ge­legt wer­den. Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Sie be­sit­zen die Staats­an­ge­hö­rig­keit ei­nes Dritt­staa­tes (d. h., Sie sind nicht Staats­an­ge­hö­ri­ger ei­nes EU-Mit­glieds­staa­tes, des EWR oder der Schweiz).
  • Sie sind Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger ei­ner Per­son mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit, d. h. Sie sind
    • Ehe­gat­te,
    • Le­bens­part­ner,
    • ein Ver­wand­ter in ge­ra­de ab­stei­gen­der Li­nie (zum Bei­spiel Kin­der) des Deut­schen oder des Ehe­gat­ten/ Le­bens­part­ners, der das 21. Le­bens­jahr noch nicht voll­endet hat oder dem von die­sen Un­ter­halt ge­währt wird, oder
    • ein Ver­wand­ter in ge­ra­der auf­stei­gen­der Li­nie (zum Bei­spiel El­tern und Gro­ß­el­tern) des Deut­schen oder des Ehe­gat­ten oder des Le­bens­part­ners, dem von die­sen Un­ter­halt ge­währt wird.
      Bit­te be­ach­ten Sie: Bei stu­die­ren­den Be­zugs­per­so­nen be­schränkt sich der Kreis der nach­zugs­be­rech­tig­ten Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen auf Ehe­gat­ten und Le­bens­part­ner so­wie Kin­der, de­nen Un­ter­halt ge­währt wird.
  • Sie pfle­gen ei­ne fa­mi­liä­re Be­zie­hung zum Deut­schen (da­für müs­sen Sie nicht zwangs­läu­fig zu­sam­men woh­nen).
  • Sie ha­ben sich über ei­nen Zeit­raum von fünf Jah­ren stän­dig mit Ih­rer Be­zugs­per­son in Deutsch­land auf­ge­hal­ten.
    Bit­te be­ach­ten Sie: Für die Frist­be­rech­nung zum Er­werb des Dau­er­auf­ent­halts­rechts sind kür­ze­re Ab­we­sen­heits­zei­ten un­be­acht­lich. So kann auch von ei­nem stän­di­gen Auf­ent­halt aus­ge­gan­gen wer­den beim Ver­las­sen des Bun­des­ge­biets für ins­ge­samt sechs Mo­na­te im Jahr oder zur Ab­leis­tung des Wehr­diens­tes oder ei­nes Er­satz­diens­tes so­wie aus wich­ti­gem Grund ein­ma­lig für bis zu zwölf auf­ein­an­der fol­gen­de Mo­na­te (zum Bei­spiel auf­grund ei­ner schwe­ren Krank­heit, ei­nes Stu­di­ums oder ei­ner Be­rufs­aus­bil­dung).
    Der Be­zugs­zeit­raum für die zu­läs­si­ge sechs­mo­na­ti­ge Ab­we­sen­heit ist der Zeit­raum pro Auf­ent­halts­jahr, be­gin­nend mit dem Jah­res­tag des Auf­ent­halts­be­ginns.
    Sie kön­nen be­reits vor Ab­lauf von fünf Jah­ren ein Dau­er­auf­ent­halts­recht er­wer­ben, wenn Ih­re Be­zugs­per­son bei­spiels­wei­se in­fol­ge ei­nes Ar­beits­un­falls oder ei­ner Be­rufs­krank­heit ver­stirbt.
  • Sie ha­ben über fünf Jah­re die uni­ons­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Frei­zü­gig­keit dritt­staats­an­ge­hö­ri­ger Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger er­füllt. Da­von kön­nen Sie aus­ge­hen, wenn Ih­nen die Auf­ent­halts­kar­te für ei­nen Zeit­raum von fünf Jah­ren aus­ge­stellt wur­de.

Kos­ten­hö­he (fix):

  • 37,00 EUR für Per­so­nen ab 24 Jah­ren
  • 22,80 EUR für Per­so­nen un­ter 24 Jah­ren

Be­mer­kung:
Der Zeit­punkt so­wie die Form der Ge­büh­ren­er­he­bung so­wie der Be­zah­lung va­ri­ie­ren je nach Be­hör­de.

Für die Aus­stel­lung der Dau­er­auf­ent­halts­kar­te im Scheck­kar­ten­for­mat mit elek­tro­ni­schen Zu­satz­funk­tio­nen (auch als elek­tro­ni­scher Iden­ti­täts­nach­weis nutz­bar) kön­nen wei­te­re Ge­büh­ren an­fal­len.

  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trag­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les For­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trag­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trag­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­rer An­ga­ben mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).
  • Wenn kei­ne Grün­de ent­ge­gen­ste­hen, wer­den für die Her­stel­lung der Dau­er­auf­ent­halts­kar­te Ih­re Fin­ger­ab­drü­cke ge­nom­men. Au­ßer­dem müs­sen Sie ei­ne Un­ter­schrift leis­ten.
  • Die Aus­län­der­be­hör­de be­auf­tragt bei der Bun­des­dru­cke­rei die Her­stel­lung der Dau­er­auf­ent­halts­kar­te im Scheck­kar­ten­for­mat. Nach der Fer­tig­stel­lung er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen die Dau­er­auf­ent­halts­kar­te bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Die Ab­ho­lung muss grund­sätz­lich per­sön­lich er­fol­gen.
  • Die Aus­stel­lung der Dau­er­auf­ent­halts­kar­te er­folgt in der Re­gel in­ner­halb von sechs Mo­na­ten.
  • Wird die Aus­stel­lung ei­ner Dau­er­auf­ent­halts­kar­te ab­ge­lehnt, er­hal­ten Sie ei­nen Be­scheid.

Be­ar­bei­tungs­dau­er ca. 6 Wo­chen bis 6 Mo­na­te

Be­mer­kung für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:
Die Be­ar­bei­tungs­dau­er kann je nach Aus­las­tung der Aus­län­der­be­hör­de un­ter­schied­lich sein, ma­xi­mal je­doch sechs Mo­na­te.

Et­wa 4 Wo­chen  bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung der Dau­er­auf­ent­halts­kar­te durch die Bun­des­dru­cke­rei.

An­trags­frist: 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen

Be­mer­kung (für wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Frist):
Spä­tes­tens 6 Wo­chen bis 8 Wo­chen vor Ab­lauf Ih­rer Auf­ent­halts­kar­te soll­ten die er­for­der­li­chen An­ga­ben und Un­ter­la­gen bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen. So­fern kei­ne Aus­nah­me­tat­be­stän­de er­füllt sind, kann die Dau­er­auf­ent­halts­kar­te frü­hes­tens nach ei­nem Auf­ent­halt von fünf Jah­ren be­an­tragt wer­den.

Die Dau­er­auf­ent­halts­kar­te wird un­be­fris­tet aus­ge­stellt. Le­dig­lich der elek­tro­ni­sche Kar­ten­kör­per wird be­fris­tet aus­ge­stellt und muss nach dem En­de der Gül­tig­keit er­neu­ert wer­den.

  • Das Ver­fah­ren wird in der Re­gel in deut­scher Spra­che durch­ge­führt.
  • Soll­ten Sie das Bun­des­ge­biet aus ei­nem sei­ner Na­tur nach nicht nur vor­über­ge­hen­den Grund für mehr als zwei auf­ein­an­der fol­gen­de Jah­re ver­las­sen, führt dies zum Ver­lust des Dau­er­auf­ent­halts­rechts.
  • Für Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz und des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs Großbri­tan­ni­en und Nord­ir­land gel­ten an­de­re Be­stim­mun­gen (sie­he „Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen“).
  • Al­le ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ge­tä­tig­ten An­ga­ben soll­ten nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen rich­tig und voll­stän­dig sein, da­mit das An­lie­gen oh­ne grö­ße­re Ver­zö­ge­run­gen be­ar­bei­tet wer­den kann.
  • Un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben kön­nen das Ver­fah­ren ver­lang­sa­men und für die Be­trof­fe­nen von Nach­teil sein. Im Ernst­fall kön­nen un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben, die nicht recht­zei­tig ge­gen­über der Aus­län­der­be­hör­de ver­voll­stän­digt oder kor­ri­giert wer­den, die Rück­nah­me be­reits er­teil­ter Auf­ent­halts­rech­te, ei­ne Geld­stra­fe, ei­ne Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Aus­wei­sung aus dem Bun­des­ge­biet zur Fol­ge ha­ben.
  • Auf­grund der Kom­ple­xi­tät des Auf­ent­halts- und Frei­zü­gig­keits­rechts dient die­se Be­schrei­bung le­dig­lich der In­for­ma­ti­on und ist nicht rechts­ver­bind­lich.

Für die Be­ar­bei­tung des An­trags ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de zu­stän­dig.