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Na­vi­ga­ti­on

Ein­bür­ge­rung des Ehe­gat­ten ei­nes Deut­schen

Die Ein­bür­ge­rung des Ehe­gat­ten ei­nes Deut­schen nach Er­mes­sen der Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de kommt in Be­tracht, wenn an ihr ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht. Dies ist bei Vor­lie­gen der nach­fol­gend ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen in der Re­gel zu be­ja­hen.

Ei­ne sol­che "Er­mes­sens­ein­bür­ge­rung" ist vor al­lem für die Ein­bür­ge­rungs­be­wer­ber in­ter­es­sant, die nicht die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung von Aus­län­dern mit Ein­bür­ge­rungs­an­spruch er­fül­len.

Die Ein­bür­ge­rungs­mög­lich­kei­ten für Ehe­gat­ten gel­ten auch für Per­so­nen, die in ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Le­bens­part­ner­schaft le­ben.

  • § 8 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rung ei­nes Aus­län­ders)
  • § 9 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Ein­bür­ge­rung von Ehe­gat­ten oder Le­bens­part­nern)
  • § 11 Staats­an­ge­hö­rig­keits­ge­setz (StAG) (Aus­schluss­grün­de)
  • § 12 Staats­an­ge­hö­rig­keit (StAG) (Hin­nah­me von Mehr­staa­tig­keit)

Von Ein­bür­ge­rungs­be­wer­bern wer­den im­mer be­nö­tigt:

  • gül­ti­ges Aus­weis­do­ku­ment (Rei­se­pass, Rei­se­aus­weis oder Ähn­li­ches)
  • Licht­bild
  • Staats­an­ge­hö­rig­keits­aus­weis oder Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de des an­de­ren Ehe­gat­ten, wenn Zwei­fel an sei­ner deut­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit be­stehen
  • Nach­wei­se über Ein­kom­men, Ver­mö­gen, Kran­ken- und Al­ters­si­che­rung
  • Hei­rats­ur­kun­de

Wel­che Un­ter­la­gen dar­über hin­aus er­for­der­lich sind, hängt vom Ein­zel­fall ab.

Las­sen Sie sich früh­zei­tig von der Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de dar­über be­ra­ten, wel­che Un­ter­la­gen Sie vor­le­gen müs­sen, um nach­zu­wei­sen, dass die Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen.

  • Ih­re Ehe ist für den deut­schen Rechts­kreis gül­tig ge­schlos­sen und be­steht noch im Zeit­punkt der Ein­bür­ge­rung.
  • Ih­re ehe­li­che Le­bens­ge­mein­schaft mit dem deut­schen Ehe­gat­ten be­steht im Zeit­punkt der Ein­bür­ge­rung min­des­tens zwei Jah­re. Ihr Ehe­gat­te muss min­des­tens in die­ser Zeit und im Zeit­punkt der Ein­bür­ge­rung deut­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger sein.
  • Sie ha­ben in Deutsch­land ei­ne ei­ge­ne Woh­nung oder ein sons­ti­ges Un­ter­kom­men, das Ih­nen und Ih­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen die Füh­rung ei­nes Haus­halts er­mög­licht. Dort hal­ten Sie sich nicht nur vor­über­ge­hend auf. Der Schwer­punkt Ih­rer Le­bens­ver­hält­nis­se liegt in Deutsch­land.
  • Sie ha­ben sich in der Re­gel be­reits min­des­tens drei Jah­re recht­mä­ßig in Deutsch­land auf­ge­hal­ten. Nach ei­ner Un­ter­bre­chung des Auf­ent­halts kön­nen frü­he­re Auf­ent­hal­te im In­land bis zu zwei Drit­tel der ge­for­der­ten Auf­ent­halts­dau­er an­ge­rech­net wer­den.
    Ei­ne Ein­bür­ge­rung nach ei­ner Auf­ent­halts­zeit von we­ni­ger als drei Jah­ren kann in Be­tracht kom­men, wenn die ehe­li­che Le­bens­ge­mein­schaft seit min­des­tens drei Jah­ren be­steht und wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.
  • Sie ha­ben ein un­be­fris­te­tes Auf­ent­halts­recht oder als Staats­an­ge­hö­ri­ger der Schweiz oder des­sen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis auf­grund des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten ei­ner­seits und der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ge­nügt auch ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis.
  • Sie er­fül­len die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne ei­gen­stän­di­ge Ein­bür­ge­rung von Aus­län­dern oh­ne Ein­bür­ge­rungs­an­spruch, so­weit nicht vor­ste­hen­de be­son­de­re Re­ge­lun­gen gel­ten.
  • Sie ver­fü­gen über aus­rei­chen­de Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che. Aus­rei­chen­de Deutsch­kennt­nis­se wer­den an­ge­nom­men, wenn Sie die An­for­de­run­gen der Sprach­prü­fung zum Zer­ti­fi­kat Deutsch (B1 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens) in münd­li­cher und schrift­li­cher Form er­fül­len. Wenn Sie bei­spiels­wei­se nicht schon durch Schul­zeug­nis­se aus­rei­chen­de Deutsch­kennt­nis­se nach­wei­sen kön­nen, for­dert die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de Sie auf, nach­zu­wei­sen, dass Sie die Zer­ti­fi­kat-Deutsch­prü­fung er­folg­reich ab­ge­legt ha­ben.
    Vom Nach­weis der Deutsch­kennt­nis­se wird ab­ge­se­hen, wenn die­se Vor­aus­set­zun­gen we­gen ei­ner kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder see­li­schen Krank­heit oder Be­hin­de­rung oder al­ters­be­dingt nicht er­füllt wer­den kön­nen.
  • Sie ver­fü­gen über aus­rei­chen­de Kennt­nis­se der Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung und der Le­bens­ver­hält­nis­se in Deutsch­land. Aus­rei­chen­de Kennt­nis­se wer­den ent­we­der durch ei­nen er­folg­rei­chen Ein­bür­ge­rungs­test oder das Ab­schluss­zeug­nis ei­ner deut­schen all­ge­mein­bil­den­den Schu­le (min­des­tens Haupt­schu­le) nach­ge­wie­sen. Wel­che Fra­gen im Ein­bür­ge­rungs­test ge­stellt wer­den und wel­che Kennt­nis­se in den dar­auf vor­be­rei­ten­den, aber nicht ver­pflich­ten­den Ein­bür­ge­rungs­kur­sen ver­mit­telt wer­den, ist in der Ein­bür­ge­rungs­test­ver­ord­nung ge­re­gelt. Das Bun­des­amt für Mi­gra­ti­on und Flücht­lin­ge bie­tet wei­ter­ge­hen­de In­for­ma­tio­nen zum Ein­bür­ge­rungs­test. Adres­sen und Ter­mi­ne der Volks­hoch­schu­len in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, an de­nen Sie den Ein­bür­ge­rungs­test ab­le­gen kön­nen, fin­den Sie auf den Sei­ten der Volks­hoch­schu­len.
  • Vom Nach­weis der Kennt­nis­se der Rechts- und Ge­sell­schafts­ord­nung wird ab­ge­se­hen, wenn die­se Vor­aus­set­zun­gen we­gen ei­ner kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder see­li­schen Krank­heit oder Be­hin­de­rung oder al­ters­be­dingt nicht er­füllt wer­den kön­nen.

Die Ein­bür­ge­rung kann ver­sagt wer­den, wenn die Ehe oder Le­bens­part­ner­schaft

  • zu ei­nem an­de­ren Zweck als dem der Füh­rung ei­ner ehe­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft oder part­ner­schaft­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft be­grün­det wur­de (z.B. Schein­ehe) oder
  • nur for­mal be­steht und ei­ne ehe­li­che Le­bens­ge­mein­schaft oder part­ner­schaft­li­che Le­bens­ge­mein­schaft nicht oder nicht mehr ge­führt wird (ge­schei­ter­te Ehe oder ge­schei­ter­te Le­bens­part­ner­schaft).
  • 255 Eu­ro, wenn dem An­trag ent­spro­chen wird

Wird der An­trag zu­rück­ge­nom­men oder ab­ge­lehnt, re­du­ziert sich die Ge­bühr.

Zu­sätz­li­che Kos­ten kön­nen im Ein­zel­fall für die Vor­la­ge von Per­so­nen­standsur­kun­den, den Nach­weis der staats­bür­ger­li­chen Kennt­nis­se, der Sprach­kennt­nis­se und durch die Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit an­fal­len.

Sie stel­len ei­nen schrift­li­chen Ein­bür­ge­rungs­an­trag. Den An­trags­vor­druck er­hal­ten Sie bei der Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de. Auch im wei­te­ren Ver­lauf des Ver­fah­rens sind Sie zur Mit­wir­kung ver­pflich­tet.

Ei­ne An­trag­stel­lung ist auch noch bis zum Ab­lauf ei­nes Jah­res nach dem To­de des deut­schen Ehe­gat­ten oder nach Rechts­kraft des die Ehe auf­lö­sen­den Ur­teils mög­lich, wenn dem An­trag­stel­ler die Sor­ge für die Per­son ei­nes Kin­des aus der Ehe zu­steht, das be­reits die deut­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit be­sitzt.

Die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de führt die er­for­der­li­chen Er­mitt­lun­gen durch. Sie be­tei­ligt die Ver­fas­sungs­schutz­ab­tei­lung des In­nen­mi­nis­te­ri­ums, die Po­li­zei, das So­zi­al­amt, die Bun­des­agen­tur für Ar­beit und er­for­der­li­chen­falls wei­te­re Stel­len. Ist ein Straf­ver­fah­ren an­hän­gig, war­tet sie des­sen Ab­schluss ab.

Lie­gen al­le Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen bis auf ei­ne not­wen­di­ge Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit vor, er­teilt Ih­nen die Ein­bür­ge­rungs­be­hör­de ei­ne be­fris­te­te Ein­bür­ge­rungs­zu­si­che­rung, da­mit Sie die Ent­las­sung aus der bis­he­ri­gen Staats­an­ge­hö­rig­keit be­an­tra­gen kön­nen. So­bald Sie auch die Ent­las­sung nach­ge­wie­sen ha­ben und al­le an­de­ren Ein­bür­ge­rungs­vor­aus­set­zun­gen wei­ter­hin er­füllt wer­den, wird Ih­nen die Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de aus­ge­hän­digt. Die Ein­bür­ge­rung wird mit der Aus­hän­di­gung der Ein­bür­ge­rungs­ur­kun­de wirk­sam.