Home
Na­vi­ga­ti­on

Erd­auf­schluss: Ar­bei­ten mit un­mit­tel­ba­ren oder mit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen auf das Grund­was­ser an­zei­gen

Wenn Sie so­ge­nann­te Erd­auf­schlüs­se durch­füh­ren wol­len, müs­sen Sie dies der zu­stän­di­gen Be­hör­de an­zei­gen. Erd­auf­schlüs­se sind Boh­run­gen oder sons­ti­ge Erd­ar­bei­ten, die so tief in den Bo­den hin­ein­rei­chen, dass sie die Be­we­gun­gen oder die Be­schaf­fen­heit des Grund­was­sers be­ein­flus­sen kön­nen.

Die An­zei­ge ist für fol­gen­de Vor­ha­ben er­for­der­lich:

  • Alt­berg­bau­er­kun­dung oder Hohl­rau­mer­kun­dung
  • Alt­las­te­ner­kun­dung (au­ßer Grund­was­ser­mess­stel­len)
  • Brun­nen
  • Geo­che­mi­sche Un­ter­su­chung
  • Geo­phy­si­ka­li­sche Un­ter­su­chung
  • Geo­ther­mi­sche Auf­schluss­zwe­cke (Sons­ti­ge)
  • Grund­was­ser­mess­stel­le (au­ßer Brun­nen)
  • In­ge­nieur­geo­lo­gi­sche Un­ter­su­chung oder Bau­grund­un­ter­su­chung
  • Kar­tie­rung (au­ßer Ba­sis­boh­rung)
  • Roh­stoff­er­kun­dungs­boh­rung
  • Sons­ti­ge Auf­schluss­zwe­cke
  • Geo­ther­mi­sche Nut­zung mit Grund­was­ser­wär­me­pum­pen

Je­de Boh­rung lie­fert Da­ten für die Be­wer­tung des Un­ter­grun­des am je­wei­li­gen Stand­ort. Die An­zei­ge er­mög­licht es den zu­stän­di­gen Be­hör­den, sich vor Ort ei­nen Ein­druck vom Bohr­vor­ha­ben und vom her­vor­ge­brach­ten Bohr­gut zu ver­schaf­fen. Die Be­hör­den kön­nen er­gän­zen­de Mes­sun­gen vor­neh­men und die Qua­li­tät der Bohr­ergeb­nis­se si­chern. Das ver­hin­dert kost­spie­li­ge Fehl­ent­schei­dun­gen bei der un­ter­ir­di­schen Raum­pla­nung.

Spe­zi­el­le Hin­wei­se für -

Wenn Sie ei­nen Gar­ten­brun­nen er­rich­ten möch­ten, müs­sen Sie dies bei der Un­te­ren Was­ser­be­hör­de an­zei­gen. Es er­geht nach Prü­fung der Zu­läs­sig­keit ein was­ser­recht­li­cher Be­scheid.

Die Ent­nah­me von Grund­was­ser stellt im recht­li­chen Sin­ne ei­ne „Be­nut­zung“ dar und ist grund­sätz­lich er­laub­nis­pflich­tig.

Aus­nah­men be­stehen je­doch für die Ent­nah­me von Grund­was­ser für ei­nen ein­zel­nen Haus­halt, den pri­va­ten Gar­ten, ei­nen land­wirt­schaft­li­chen Hof­be­trieb, für das Trän­ken von Vieh oder für vor­über­ge­hen­de Ent­nah­men von ge­rin­ger Men­ge. Da­bei muss al­ler­dings si­cher­ge­stellt sein, dass von der Ent­nah­me kei­ne nach­tei­li­ge Aus­wir­kung zu er­war­ten ist. In­wie­weit dies bei dem ge­plan­ten Vor­ha­ben der Fall sein kann, soll­te vor Be­ginn der Ent­nah­me mit der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ge­stimmt wer­den.

Ei­ne er­laub­nis­freie Be­nut­zung ist der un­te­ren Was­ser­be­hör­de un­ter An­ga­be des ge­nau­en Grund­stücks in­ner­halb ei­nes Mo­nats vor Be­ginn an­zu­zei­gen.
 
Für an­de­re Zwe­cke oder für grö­ße­re Ent­nah­me­men­gen ist ei­ne Er­laub­nis bzw. Be­wil­li­gung er­for­der­lich.

Brun­nen­boh­run­gen sind grund­sätz­lich an­zei­ge­pflich­tig. So­weit da­bei Stof­fe in das Grund­was­ser ein­ge­bracht wer­den, kann ei­ne Er­laub­nis­pflicht ent­ste­hen.
 
Es kön­nen auch na­tur­schutz­recht­li­che und forst­recht­li­che Ge­neh­mi­gun­gen not­wen­dig sein. Al­le mit me­cha­ni­scher Kraft an­ge­trie­be­nen Boh­run­gen müs­sen nach dem La­ger­stät­ten­ge­setz 2 Wo­chen vor Be­ginn der Ar­bei­ten an­ge­zeigt wer­den. Boh­run­gen, die mehr als 100 m in den Bo­den ein­drin­gen sol­len, sind nach Bun­des­berg­ge­setz 2 Wo­chen vor Be­ginn der Ar­bei­ten bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de an­zu­zei­gen.

Wi­der­spruch

Ge­gen was­ser­be­hörd­li­che An­ord­nun­gen, Auf­la­gen oder Un­ter­sa­gungs­ver­fü­gun­gen kann Wi­der­spruch in­ner­halb von ei­nem Mo­nat nach Be­kannt­ga­be ein­ge­legt wer­den (§ 68 Vw­GO).

Al­le zur was­ser­recht­li­chen Be­ur­tei­lung des Vor­ha­bens er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen nach Vor­ga­be der zu­stän­di­gen un­te­ren Was­ser­be­hör­de.

Durch den Erd­auf­schluss darf kei­ne nach­tei­li­ge Ver­än­de­rung der Grund­was­ser­be­schaf­fen­heit ein­tre­ten oder zu be­sor­gen sein. Die Was­ser­be­hör­de kann Maß­nah­men zum Schutz des Grund­was­sers an­ord­nen (Auf­la­gen). 
Wird bei den Ar­bei­ten un­be­ab­sich­tigt Grund­was­ser er­schlos­sen, sind die Ar­bei­ten einst­wei­len ein­zu­stel­len und der zu­stän­di­gen Was­ser­be­hör­de un­ver­züg­lich Mit­tei­lung zu ma­chen.

  • Kos­ten­hö­he (va­ria­bel): von 20,00 bis zu 6.000,00 EUR

Be­mer­kun­gen:

  • Kos­ten­stel­len 208, 245 und 246 (20,00 bis 250,00 EUR für die Re­gis­trie­rung der An­zei­ge; 60,00 bis 6.000,00 EUR für ei­ne was­ser­be­hörd­li­che An­ord­nung oder Er­tei­lung ei­ner Auf­la­ge be­zie­hungs­wei­se im Fall ei­ner Un­ter­sa­gungs­an­ord­nung).
  • Muss sich ein was­ser­recht­li­ches Er­laub­nis­ver­fah­ren an­schlie­ßen, kön­nen wei­te­re Kos­ten und Ge­büh­ren hin­zu­kom­men.

Nach­dem Sie Ih­ren ge­plan­ten Erd­auf­schluss an­ge­zeigt ha­ben, kön­nen Sie mit den Boh­run­gen be­gin­nen.

Die zu­stän­di­ge un­te­re Was­ser­be­hör­de ent­schei­det, ob Maß­nah­men zum Ge­wäs­ser­schutz an­ge­ord­net wer­den müs­sen und er­teilt ent­spre­chen­de An­ord­nun­gen, Auf­la­gen, Be­schrän­kun­gen oder auch Be­fris­tun­gen. In ein­zel­nen Fäl­len kann das Vor­ha­ben auch ver­sagt wer­den. Er­hal­ten Sie auf Ih­re An­zei­ge in­ner­halb ei­nes Mo­nats kei­ne Rück­mel­dung der zu­stän­di­gen Was­ser­be­hör­de, dür­fen Sie mit dem Vor­ha­ben be­gin­nen. Die Be­hör­de kann die­se Frist um bis zu 4 Wo­chen ver­län­gern, aber auch ver­kür­zen.

Die Be­ar­bei­tungs­dau­er ist ab­hän­gig von der Qua­li­tät und dem Um­fang der ein­ge­reich­ten An­zei­ge und ge­ge­be­nen­falls Un­ter­la­gen.

Die An­zei­ge muss er­fol­gen, be­vor Sie mit den Ar­bei­ten be­gin­nen.

Min­des­tens 2 Wo­chen vor Be­ginn der Ar­bei­ten muss das Vor­ha­ben zu­dem der zu­stän­di­gen Be­hör­de nach dem Geo­lo­gie­da­ten­ge­setz (GeolDG)  an­ge­zeigt wer­den; das ist das Lan­des­amt für Um­welt, Na­tur­schutz und Geo­lo­gie M-V.