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Na­vi­ga­ti­on

Er­werbs­min­de­rungs­ren­te bei Be­rufs­un­fä­hig­keit be­an­tra­gen

Die "Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung bei Be­rufs­un­fä­hig­keit" ist ei­ne Son­der­re­ge­lung für Ver­si­cher­te, die vor dem 02.01.1961 ge­bo­ren wur­den.

Bei die­ser Ren­te wird be­rück­sich­tigt, ob Sie Ih­ren bis­he­ri­gen Be­ruf noch aus­üben kön­nen. Wenn Sie spä­ter ge­bo­ren wur­den, kön­nen Sie statt­des­sen die re­gu­lä­re Ren­te we­gen Er­werbs­min­de­rung er­hal­ten. Ob Sie noch in Ih­rem bis­he­ri­gen Be­ruf ar­bei­ten kön­nen, spielt dann kei­ne Rol­le.

Die Er­werbs­min­de­rungs­ren­te bei Be­rufs­un­fä­hig­keit un­ter­stützt Sie, wenn Sie aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht mehr in Ih­rem Be­ruf ar­bei­ten kön­nen und das re­gu­lä­re Ren­ten­al­ter noch nicht er­reicht ha­ben. Sie dient in ge­wis­sem Rah­men als Er­satz für Ihr Ein­kom­men.

Be­rufs­un­fä­hig­keit be­deu­tet, dass Sie Ih­ren bis­he­ri­gen Be­ruf we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung nur noch we­ni­ger als 6 Stun­den täg­lich aus­üben kön­nen. Wenn Sie die Ren­te be­an­tra­gen, prüft die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung, ob Sie noch min­des­tens 6 Stun­den täg­lich ei­ne zu­mut­ba­re Ar­beit in ei­nem ver­gleich­ba­ren Be­ruf leis­ten kön­nen. Da­bei spie­len ne­ben Ih­rer Ge­sund­heit Ih­re Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten ei­ne Rol­le.

Wie hoch Ih­re Er­werbs­min­de­rungs­ren­te bei Be­rufs­un­fä­hig­keit ist, hängt von Ih­rem Ren­ten­kon­to bei der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung ab. In Ih­rer jähr­li­chen Ren­ten­in­for­ma­ti­on steht, wo­mit Sie bei vol­ler Er­werbs­min­de­rung rech­nen kön­nen. Die Hälf­te die­ser Ren­te ent­spricht der Ren­te we­gen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung bei Be­rufs­un­fä­hig­keit. Be­ginnt Ih­re Ren­te vor der für Sie ma­ß­geb­li­chen Al­ters­gren­ze, müs­sen Sie Ab­schlä­ge in Kauf neh­men. Für je­den Mo­nat, den Sie frü­her in Ren­te ge­hen, be­trägt der Ab­schlag 0,3 Pro­zent, ins­ge­samt je­doch höchs­tens 10,8 Pro­zent.

Wenn Sie die Ren­te er­hal­ten, kön­nen Sie mit ei­nem Ne­ben­job in ge­wis­sem Rah­men hin­zu­ver­die­nen. Wie­viel Sie hin­zu­ver­die­nen dür­fen, wird in­di­vi­du­ell er­mit­telt.

Ih­re Er­werbs­min­de­rungs­ren­te bei Be­rufs­un­fä­hig­keit wird in der Re­gel be­fris­tet be­wil­ligt, ma­xi­mal für 3 Jah­re. Ei­ne un­be­fris­te­te Ren­te er­hal­ten Sie nur in be­stimm­ten Aus­nah­men.

  • Wi­der­spruch.
    De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie dem Be­scheid über Ih­ren Ren­ten­an­trag ent­neh­men.
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt.
    De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen kön­nen Sie dem Wi­der­spruchs­be­scheid ent­neh­men.
  • An­trag auf Er­werbs­min­de­rungs­ren­te
  • Per­so­nal­do­ku­ment (wie et­wa Per­so­nal­aus­weis, Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­de oder Stamm­buch)
  • Auf­lis­tung Ih­rer Ge­sund­heits­stö­run­gen
  • Na­men und An­schrif­ten Ih­rer be­han­deln­den Ärz­tin­nen oder Ärz­te
  • al­le An­ga­ben zu ärzt­li­chen Un­ter­su­chun­gen durch öf­fent­li­che Stel­len wie Kran­ken­kas­se, Ar­beits­agen­tur oder Be­rufs­ge­nos­sen­schaft
  • An­ga­ben zu Ih­ren Kran­ken­haus und Re­ha-Auf­ent­hal­ten der letz­ten Jah­re
  • chro­no­lo­gi­sche Auf­stel­lung Ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­kei­ten
  • Sie sind vor dem 2.1.1961 ge­bo­ren.
  • Sie kön­nen we­gen Krank­heit oder Be­hin­de­rung we­ni­ger als 6 Stun­den täg­lich in Ih­rem bis­he­ri­gen Be­ruf ar­bei­ten.
  • Sie ha­ben die Re­gel­al­ters­gren­ze noch nicht er­reicht. Das ist der Zeit­punkt, an dem Sie die re­gu­lä­re Al­ters­ren­te be­zie­hen kön­nen.
  • Sie wa­ren min­des­tens 5 Jah­re ren­ten­ver­si­chert (all­ge­mei­ne War­te­zeit).
  • Sie ha­ben in den letz­ten 5 Jah­ren vor Ih­rer Er­werbs­min­de­rung min­des­tens 3 Jah­re in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein­ge­zahlt.
  • Aus­nah­me: Wenn Sie die 5 Jah­re War­te­zeit be­reits vor dem 1. Ja­nu­ar 1984 er­füllt ha­ben, kön­nen Sie auch oh­ne die 3 Jah­re Pflicht­bei­trä­ge ren­ten­be­rech­tigt sein.
  • Vor­aus­set­zung ist, dass in der Zeit vom 1. Ja­nu­ar 1984 bis zum Ein­tritt Ih­rer Er­werbs­min­de­rung je­der Ka­len­der­mo­nat mit so­ge­nann­ten An­wart­schafts­er­hal­tungs­zei­ten be­legt ist, zum Bei­spiel auch durch Zei­ten frei­wil­li­ger Bei­trä­ge oder un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen auch Zei­ten der Ar­beits­lo­sig­keit.
  • Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Sie die all­ge­mei­ne War­te­zeit von 5 Jah­ren auch vor­zei­tig er­fül­len, zum Bei­spiel wenn Sie we­gen ei­nes Ar­beits­un­falls er­werbs­ge­min­dert sind.

Es fal­len kei­ne Kos­ten für Sie an.

Ih­ren An­trag kön­nen Sie on­line, per­sön­lich oder schrift­lich stel­len.

On­line-An­trag:

  • Auf der In­ter­net­sei­te der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) un­ter "On­line-Diens­te" fin­den Sie de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Ab­lauf.
  • Wenn Sie dem Link "An­trag stel­len" fol­gen, wer­den Sie durch die wei­te­ren Schrit­te ge­führt und kön­nen den ge­wünsch­ten An­trag aus­wäh­len.
  • Al­ter­na­tiv kön­nen Sie die On­line-Diens­te mit Re­gis­trie­rung nut­zen. So se­hen Sie zum Bei­spiel gleich, wel­che Ver­si­che­rungs­zei­ten be­reits er­fasst sind. Au­ßer­dem spa­ren Sie Zeit und müs­sen be­reits be­kann­te Da­ten nicht er­neut ein­ge­ben.
  • Fül­len Sie den An­trag voll­stän­dig aus und la­den Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen hoch.
  • Sen­den Sie Ih­ren An­trag on­line ab.
  • Sie er­hal­ten ei­ne Sen­de­be­stä­ti­gung.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Per­sön­li­cher An­trag:

  • Stel­len Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen für Ih­ren An­trag zu­sam­men und ver­ein­ba­ren Sie te­le­fo­nisch ei­nen Ter­min mit der DRV.
  • In Ih­rem per­sön­li­chen Ge­spräch wird Ihr An­trag elek­tro­nisch auf­ge­nom­men und on­line an den zu­stän­di­gen Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger wei­ter­ge­lei­tet.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Schrift­li­cher An­trag:

  • Ge­hen Sie auf die In­ter­net­sei­te der DRV.
  • La­den Sie das ge­wünsch­te An­trags­for­mu­lar her­un­ter.
  • Fül­len Sie das An­trags­for­mu­lar aus, un­ter­schrei­ben Sie es und fü­gen Sie die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei.
  • Sen­den Sie al­le Un­ter­la­gen
    • per Post an Ih­ren Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger oder
    • ge­ben Sie die­se in ei­ner der ört­li­chen Be­ra­tungs­stel­len ab.
  • Der zu­stän­di­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger prüft Ih­ren An­trag.
  • Sie er­hal­ten ei­nen Be­scheid über Ih­ren An­trag.

Ih­ren Ren­ten­an­trag kann auch ei­ne Per­son Ih­res Ver­trau­ens für Sie stel­len. Rei­chen Sie hier­für bit­te ei­ne Voll­macht bei der Ren­ten­ver­si­che­rung ein. So­lan­ge die Voll­macht gilt, wen­det sich die Ren­ten­ver­si­che­rung aus­schlie­ß­lich an die von Ih­nen be­voll­mäch­tig­te Per­son.

Wenn Sie Ih­re Ein­wil­li­gung zur elek­tro­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on er­tei­len, kann der ge­sam­te Schrift­wech­sel on­line er­fol­gen. Ent­we­der nut­zen Sie das elek­tro­ni­sche Post­fach un­ter den On­line-Diens­ten mit Re­gis­trie­rung oder De-Mail.

Die Be­ar­bei­tung dau­ert in der Re­gel bis zu 5 Mo­na­ten.

Hin­weis:
Wäh­rend des Ren­ten­ver­fah­rens ha­ben Sie in al­ler Re­gel An­spruch auf Lohn oder Kran­ken­geld. Ist Ihr An­spruch auf Kran­ken­geld aus­ge­schöpft, soll­ten Sie sich – auch wenn Ihr Ar­beits­ver­hält­nis fort­be­steht – bei Ih­rer Ar­beits­agen­tur mel­den. Bis zur Ent­schei­dung der Ren­ten­ver­si­che­rung kön­nen Sie An­spruch auf Ar­beits­lo­sen­geld ha­ben

Un­be­fris­te­te Ren­ten:

Wenn Sie den Ren­ten­an­trag in den ers­ten 3 Mo­na­ten nach Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung stel­len, be­ginnt Ih­re Ren­te ab dem 1. Tag des Mo­nats, der auf den Ein­tritt Ih­rer Er­werbs­min­de­rung folgt. Stel­len Sie Ih­ren An­trag spä­ter, wird die Ren­te erst ab Be­ginn des An­trags­mo­nats ge­zahlt.

Be­fris­te­te Ren­ten:

Ei­ne be­fris­te­te Ren­te be­ginnt im Re­gel­fall frü­hes­tens mit dem 7. Ka­len­der­mo­nat nach Ein­tritt der Er­werbs­min­de­rung. Es reicht aus, wenn die Ren­te bis Ab­lauf die­ses 7. Ka­len­der­mo­nats be­an­tragt wur­de. Stel­len Sie Ih­ren An­trag spä­ter, wird die Ren­te erst ab Be­ginn des An­trags­mo­nats ge­zahlt.