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Na­vi­ga­ti­on

Füh­rung ei­nes Fahr­ten­bu­ches - An­ord­nung

Wenn die Fest­stel­lung ei­ner Fahr­zeug­füh­re­rin/ei­nes Fahr­zeug­füh­rers nach ei­ner Zu­wi­der­hand­lung ge­gen Ver­kehrs­vor­schrif­ten nicht mög­lich war, kann die Ver­wal­tungs­be­hör­de ge­gen­über der/dem Fahr­zeug­hal­ter(in) für ein oder meh­re­re auf sie/ihn zu­ge­las­se­ne oder künf­tig zu­zu­las­sen­de Fahr­zeu­ge die Füh­rung ei­nes Fahr­ten­buchs an­ord­nen. Die Ver­wal­tungs­be­hör­de kann ein oder meh­re­re Er­satz­fahr­zeu­ge be­stim­men. Bei der Fahr­ten­buch­auf­la­ge han­delt es sich um ei­ne Maß­nah­me zur Ab­wehr von Ge­fah­ren für die Si­cher­heit und Ord­nung des Stra­ßen­ver­kehrs. Mit ihr soll er­gän­zend zur Zu­las­sungs- und Kenn­zeich­nungs­pflicht der §§ 3, 4 der Fahr­zeug-Zu­las­sungs­ver­ord­nung da­für ge­sorgt wer­den, dass zu­künf­tig die Fest­stel­lung ei­ner/ei­nes Fahr­zeug­füh­re­rin/Fahr­zeug­füh­rers nach ei­ner Zu­wi­der­hand­lung ge­gen Ver­kehrs­vor­schrif­ten oh­ne Schwie­rig­kei­ten mög­lich ist. Die Ver­pflich­tung, ein Fahr­ten­buch zu füh­ren, steht mit dem Grund­ge­setz in Ein­klang.

Für je­des in der An­ord­nung ge­nann­tes Kraft­fahr­zeug muss über je­de ein­zel­ne Fahrt mit ei­nem Fahr­ten­buch ein zu­ver­läs­si­ger Nach­weis dar­über er­bracht wer­den, wer das Kraft­fahr­zeug ge­führt hat und das Fahr­ten­buch muss da­zu fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

  • Kenn­zei­chen des Fahr­zeugs
  • Na­me, Vor­na­me und An­schrift des Fahr­zeug­füh­rers
  • Da­tum und Uhr­zeit des Fahr­be­ginns und -en­des
  • Un­ter­schrift der/des Fahr­zeug­hal­te­rin/-hal­ters oder des Be­auf­trag­ten

Das Fahr­ten­buch ist noch sechs Mo­na­te nach Ab­lauf der Zeit, für die es ge­führt wird, von der/des Hal­ter(in) auf­zu­be­wah­ren. Die/der Hal­ter(in) hat der das Fahr­ten­buch an­ord­nen­den oder der von ihr be­stimm­ten Stel­le oder sonst zu­stän­di­gen Per­so­nen das Fahr­ten­buch auf Ver­lan­gen je­der­zeit an dem von der an­ord­nen­den Stel­le fest­ge­leg­ten Ort zur Prü­fung aus­zu­hän­di­gen.

Es han­delt sich ei­ne Zu­wi­der­hand­lung ge­gen Ver­kehrs­vor­schrif­ten. Der Ver­kehrs­ver­stoß muss tat­säch­lich be­gan­gen wor­den sein. Es war nicht mög­lich, die/den für das Be­ge­hen des Ver­kehrs­ver­sto­ßes ver­ant­wort­li­chen Fahr­zeug­füh­re­rin/Fahr­zeug­füh­rer fest­zu­stel­len. Die/der Hal­te­rin/Hal­ter wur­de über den be­gan­ge­nen Ver­kehrs­ver­stoß be­nach­rich­tigt. Adres­sat der Fahr­ten­buch­auf­la­ge ist die/der Hal­te­rin/Hal­ter des be­trof­fe­nen Fahr­zeugs. Die sach­li­che Zu­stän­dig­keit rich­tet sich in Meck­len­burg-Vor­pom­mern nach der Stra­ßen­ver­kehr-Zu­stän­dig­keits­lan­des­ver­ord­nung als Lan­des­recht im Sin­ne von § 68 Abs. 1 StVZO. Meis­tens ist die un­te­re Ver­wal­tungs­be­hör­de zu­stän­dig. Ört­lich zu­stän­dig für die An­ord­nung der Fahr­ten­buch­auf­la­ge ist die Be­hör­de, in de­ren Be­reich der Be­trof­fe­ne sei­nen Wohn­ort, hilfs­wei­se sei­nen Auf­ent­halts­ort, hat (§ 68 Abs. 2 Satz 1 StVZO). Vor­aus­set­zung für die Recht­mä­ßig­keit ei­ner Fahr­ten­buch­auf­la­ge ist ne­ben dem Vor­lie­gen der Tat­be­stands­vor­aus­set­zun­gen auch, dass die Be­hör­de das ihr ein­ge­räum­te Er­mes­sen ord­nungs­ge­mäß aus­ge­übt hat. Hier­zu zählt ins­be­son­de­re die Fra­ge, für wel­che Dau­er die Fahr­ten­buch­auf­la­ge an­ge­ord­net wur­de.

Fol­gen­de Ge­büh­ren kön­nen an­fal­len:

An­ord­nung zum Füh­ren ei­nes Fahr­ten­bu­ches ein­schlie­ß­lich Prü­fung der Ein­tra­gung (Ge­büh­ren-Num­mer 252 der An­la­ge zu § 1 der Ge­bOSt): 21,50 Eu­ro bis 200,00 Eu­ro.

Die Fahr­zeug­hal­te­rin/der Fahr­zeug­hal­ter oder sei­ne Be­auf­trag­te/sein Be­auf­trag­ter hat in dem Fahr­ten­buch für je­des in der An­ord­nung be­stimm­te Fahr­zeug und für je­de ein­zel­ne Fahrt vor Be­ginn ei­ner je­den Fahrt den Na­men, Vor­na­men und die An­schrift der/des Fahr­zeug­füh­re­rin/Fahr­zeug­füh­rers, das Kenn­zei­chen des Fahr­zeugs und das Da­tum und Uhr­zeit des Fahr­be­ginns und -en­des ein­zu­tra­gen. Nach Be­en­di­gung der Fahrt sind un­ver­züg­lich Da­tum und Uhr­zeit mit Un­ter­schrift ein­zu­tra­gen. Die/der Hal­te­rin/Hal­ter hat der das Fahr­ten­buch an­ord­nen­den oder der von ihr be­stimm­ten Stel­le oder sonst zu­stän­di­gen Per­so­nen das Fahr­ten­buch auf Ver­lan­gen je­der­zeit an dem fest­ge­leg­ten Ort zur Prü­fung aus­zu­hän­di­gen und es sechs Mo­na­te nach Ab­lauf der Zeit, für die es ge­führt wer­den muss, auf­zu­be­wah­ren. Die An­ord­nung ei­ner Fahr­ten­buch­auf­la­ge we­gen Zu­wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ver­kehrs­vor­schrif­ten wer­den im ört­li­chen und im zen­tra­len Fahr­zeug­re­gis­ter ge­spei­chert (§ 33 StVG).

Der Zeit­ab­lauf zwi­schen dem Be­ge­hen der Ver­kehrs­ord­nungs­wid­rig­keit und dem Zeit­punkt der An­ord­nung der Fahr­ten­buch­auf­la­ge ist von den Um­stän­den des je­wei­li­gen Ein­zel­falls ab­hän­gig (Dau­er der Er­mitt­lun­gen, Ge­schäfts­be­las­tung der be­trof­fe­nen Be­hör­den, Mit­wir­kung der/des Hal­te­rin/Hal­ters als Zeu­ge) und ist ei­ner all­ge­mein-abs­trak­ten Klä­rung nicht zu­gäng­lich.

Ein Ver­stoß ge­gen die Pflich­ten, das Fahr­ten­buch ord­nungs­ge­mäß zu füh­ren, auf Ver­lan­gen aus­zu­hän­di­gen oder für die vor­ge­schrie­be­ne Dau­er auf­zu­be­wah­ren, kann mit Bu­ß­geld ge­ahn­det wer­den. Die Ver­wal­tungs­be­hör­de kann die An­ord­nung nach § 31a StVZO auch auf an­de­re Fahr­zeu­ge ei­ner/ei­nes Hal­te­rin/Hal­ters als das­je­ni­ge Fahr­zeug (ein­schlie­ß­lich der an des­sen Stel­le tre­ten­den Er­satz- und Nach­fol­ge­fahr­zeu­ge), mit dem ei­ne Zu­wi­der­hand­lung ge­gen Ver­kehrs­vor­schrif­ten be­gan­gen wur­de, er­stre­cken.