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Na­vi­ga­ti­on

Gel­be Waf­fen­be­sitz­kar­te für ein­zel­nen Sport­schüt­zen be­an­tra­gen

Die gel­be Waf­fen­be­sitz­kar­te be­rech­tigt Sie da­zu, ins­ge­samt bis zu zehn

  • Ein­zel­la­der-Lang­waf­fen mit glat­ten und ge­zo­ge­nen Läu­fen,
  • Re­pe­tier-Lang­waf­fen mit ge­zo­ge­nen Läu­fen,
  • ein­läu­fi­ge Ein­zel­la­der-Kurz­waf­fen für Pa­tro­nen­mu­ni­ti­on,
  • mehr­schüs­si­ge Kurz- und Lang­waf­fen mit Zünd­hüt­chen­zün­dung (Per­kus­si­ons­waf­fen)

zu er­wer­ben. An­de­re Waf­fen­ar­ten kön­nen nur mit der „grü­nen“ Waf­fen­be­sitz­kar­te er­wor­ben wer­den (sie­he "Ver­wand­te The­men").

Es wird emp­foh­len, dass Sie sich vor der An­trag­stel­lung aus­führ­lich über die Re­ge­lun­gen des Waf­fen­rechts in­for­mie­ren.

Um ei­ne gel­be Waf­fen­be­sitz­kar­te zu er­hal­ten, müs­sen Sie

  • das ent­spre­chen­de Al­ter ha­ben so­wie
  • Ih­re min­des­tens ein­jäh­ri­ge Mit­glied­schaft in ei­nem Schieß­s­port­ver­ein und
  • ein re­gel­mä­ßi­ges Schie­ßen nach­wei­sen,
  • die waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit und
  • per­sön­li­che Eig­nung be­sit­zen,
  • Ih­re Sach­kun­de im Um­gang mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on so­wie
  • die si­che­re Auf­be­wah­rung von Waf­fen und Mu­ni­ti­on

nach­wei­sen.

  • Per­so­nal­aus­weis oder Rei­se­pass (Ko­pie)
  • Be­schei­ni­gung des Schieß­s­port­ver­bands
  • Sach­kun­de­nach­weis
  • Auf­be­wah­rungs­nach­weis, zum Bei­spiel Kauf­ver­trag für ei­nen Waf­fen­schrank und/oder Fo­tos von Waf­fen­schrank und Auf­stel­lungs­ort
  • ge­ge­be­nen­falls fach­ärzt­li­ches oder fach­psy­cho­lo­gi­sches Zeug­nis über Ih­re geis­ti­ge Eig­nung (so­fern un­ter 25 Jah­re alt)
  • Sie müs­sen min­des­tens 18 Jah­re alt sein (bei gro­ß­ka­li­bri­gen Waf­fen 21 Jah­re).

    Es gilt ein Min­dest­al­ter von 18 Jah­ren beim Er­werb von
    • Schuss­waf­fen bis zu ei­nem Ka­li­ber von 5,6 mm lfB (.22 l.r.) für Mu­ni­ti­on mit Rand­feu­er­zün­dung, wenn die Mün­dungs­en­er­gie der Ge­schos­se höchs­tens 200 Joule be­trägt, und
    • Ein­zel­la­der-Lang­waf­fen mit glat­ten Läu­fen mit Ka­li­ber 12 oder klei­ner, so­fern das sport­li­che Schie­ßen mit sol­chen Waf­fen durch die ge­neh­mig­te Sport­ord­nung ei­nes Schieß­s­port­ver­ban­des zu­ge­las­sen ist (§ 14 Abs. 1 Satz 2 WaffG).
  • Für an­de­re Schuss­waf­fen be­trägt das Min­dest­al­ter 21 Jah­re.

    Wenn Sie un­ter 25 Jah­re alt sind und an­de­re als die in § 14 Abs. 1 Satz 2 WaffG ge­nann­ten (klein­ka­li­bri­gen) Schuss­waf­fen er­wer­ben wol­len, wer­den Sie von der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de auf­ge­for­dert wer­den, ein fach­ärzt­li­ches oder fach­psy­cho­lo­gi­sches Gut­ach­ten/Zeug­nis über Ih­re geis­ti­ge Eig­nung vor­zu­le­gen. Das Gut­ach­ten/Zeug­nis müs­sen Sie selbst be­zah­len und im Ori­gi­nal per Post an die zu­stän­di­ge Waf­fen­be­hör­de schi­cken.

  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass Sie seit min­des­tens zwölf Mo­na­ten Mit­glied in ei­nem an­er­kann­ten Schieß­s­port­ver­ein sind und den Schieß­s­port in den ver­gan­ge­nen zwölf Mo­na­ten re­gel­mä­ßig be­trie­ben ha­ben (min­des­tens ein­mal pro Mo­nat oder min­des­tens 18 Mal in­ner­halb ei­nes Jah­res).
     
  • Sie müs­sen waf­fen­recht­lich zu­ver­läs­sig sein.

    Als waf­fen­recht­lich un­zu­ver­läs­sig kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • Sie in­ner­halb der letz­ten 10 Jah­re rechts­kräf­tig zu ei­ner Frei­heits­stra­fe von min­des­tens ein Jahr ver­ur­teilt wor­den sind oder in den letz­ten 10 Jah­ren Mit­glied ei­ner ver­bo­te­nen Or­ga­ni­sa­ti­on wa­ren bzw. die­se un­ter­stützt ha­ben.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie Waf­fen oder Mu­ni­ti­on miss­bräuch­lich ver­wen­den oder un­sach­ge­mäß da­mit um­ge­hen, die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren oder Per­so­nen über­las­sen, die da­zu nicht be­rech­tigt sind.
    • Sie in den letz­ten 5 Jah­ren mehr als ein­mal mit rich­ter­li­cher Ge­neh­mi­gung we­gen Ge­walt­tä­tig­keit in po­li­zei­li­chem Prä­ven­tiv­ge­wahr­sam wa­ren.
    • Sie wie­der­holt oder gröb­lich ge­gen das Waf­fen­recht ver­sto­ßen ha­ben.
       
  • Sie müs­sen per­sön­lich ge­eig­net sein.

    Als per­sön­lich nicht ge­eig­net kön­nen Sie un­ter an­de­rem ein­ge­schätzt wer­den, wenn
    • Sie ge­schäfts­un­fä­hig sind.
    • Sie ab­hän­gig von Al­ko­hol oder an­de­ren be­rau­schen­den Mit­teln, psy­chisch krank oder de­bil sind.
    • Sie an schwe­ren Er­kran­kun­gen, wie Hirn­ver­let­zun­gen, oder kör­per­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen, wie Am­pu­ta­tio­nen oder schwe­rer Seh­schwä­che lei­den.
    • an­ge­nom­men wer­den kann, dass Sie mit Waf­fen oder Mu­ni­ti­on nicht vor­sich­tig oder sach­ge­mäß um­ge­hen oder die­se Ge­gen­stän­de nicht sorg­fäl­tig ver­wah­ren kön­nen oder dass die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass Sie an­de­re oder sich selbst ge­fähr­den.
       
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass Sie aus­rei­chen­de Kennt­nis­se über Waf­fen und Mu­ni­ti­on so­wie mit de­ren Um­gang be­sit­zen (Sach­kun­de).

    Um die Sach­kun­de im Um­gang mit Waf­fen und Mu­ni­ti­on nach­wei­sen zu kön­nen, müs­sen Sie an ei­nem ent­spre­chen­den Lehr­gang teil­ge­nom­men ha­ben. Der Lehr­gang um­fasst ei­nen theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Teil. Am En­de des Lehr­gangs le­gen Sie ei­ne Prü­fung vor ei­ner au­to­ri­sier­ten Prü­fungs­kom­mis­si­on ab. Ha­ben Sie die Prü­fung be­stan­den er­hal­ten Sie ei­nen Nach­weis, für wel­che Waf­fen und Mu­ni­ti­on Sie die Sach­kun­de er­wor­ben ha­ben. Sie kön­nen die Sach­kun­de auch nur für die Waf­fen und Mu­ni­ti­on er­lan­gen, die Sie er­wer­ben und be­sit­zen möch­ten.
  • Sie müs­sen nach­wei­sen, dass Sie Waf­fen und Mu­ni­ti­on si­cher auf­be­wah­ren kön­nen.

    Das be­deu­tet ge­ne­rell, dass nur Sie als Be­rech­tig­ter Zu­griff auf Waf­fen und Mu­ni­ti­on ha­ben, in­dem Sie bei­spiels­wei­se den Schlüs­sel stän­dig bei sich tra­gen. Be­wah­ren Sie Ih­re Waf­fen und Mu­ni­ti­on nicht si­cher auf, be­ge­hen Sie ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit, für die ei­ne Geld­bu­ße von bis zu 10.000 EUR ver­hängt wer­den kann. Zu­dem kann da­durch Ih­re waf­fen­recht­li­che Zu­ver­läs­sig­keit in Zwei­fel ge­zo­gen und Ih­nen die Waf­fen­be­sitz­kar­te ent­zo­gen wer­den.

    Bei der An­trag­stel­lung müs­sen Sie so­wohl An­ga­ben zum Auf­be­wah­rungs­ort ma­chen als auch zum Be­hält­nis, in dem Sie Waf­fen und Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren wol­len. Die An­for­de­run­gen an die Auf­be­wah­rung rich­ten sich nach § 13 der All­ge­mei­nen Waf­fen­ge­setz-Ver­ord­nung (AWaffV). In Zwei­fels­fäl­len wen­den Sie sich bit­te an die für Sie zu­stän­di­ge Be­hör­de. Grund­sätz­lich kön­nen Sie sich an fol­gen­den Vor­ga­ben ori­en­tie­ren:
    • Er­laub­nis­pflich­ti­ge Mu­ni­ti­on müs­sen Sie in ei­nem Stahl­blech­schrank/-be­häl­ter mit Schwenk­rie­gel­schloss oder ei­ner gleich­wer­ti­gen Ver­schluss­vor­rich­tung auf­be­wah­ren.
    • Um er­laub­nis­pflich­ti­ge Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen auf­zu­be­wah­ren, be­nö­ti­gen Sie ei­nen Waf­fen­schrank. Wel­chen Waf­fen­schrank Sie be­nö­ti­gen, rich­tet sich nach An­zahl und Art der Waf­fen und/oder Mu­ni­ti­on, die Sie er­wer­ben und be­sit­zen wol­len.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit bis zu 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 5 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad 0 nach der Norm DIN/EN 1143-1 mit über 200 Ki­lo­gramm Ge­wicht dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen, bis zu 10 Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
      • In ei­nem Waf­fen­schrank mit Wi­der­stands­grad I nach der Norm DIN/EN 1143-1 dür­fen Sie ei­ne un­be­grenz­te An­zahl von Lang­waf­fen und Kurz­waf­fen so­wie Mu­ni­ti­on auf­be­wah­ren.
    • Für den Ort, an dem Sie den Waf­fen­schrank auf­stel­len dür­fen, gel­ten grund­sätz­lich fol­gen­de Re­ge­lun­gen:
      • Le­ben Sie mit ei­ner an­de­ren Per­son, die eben­falls zum Waf­fen­be­sitz be­rech­tigt ist, in ei­nem ge­mein­sa­men Haus­halt dür­fen Sie die Waf­fen in ei­nem ge­mein­sa­men Waf­fen­schrank auf­be­wah­ren.

Sie müs­sen die gel­be Waf­fen­be­sitz­kar­te bei der zu­stän­di­gen Waf­fen­be­hör­de be­an­tra­gen. Rei­chen Sie den An­trag zu­sam­men mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein.

Die Waf­fen­be­hör­de stellt Ih­nen die gel­be Waf­fen­be­sitz­kar­te aus, wenn Sie die er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.

Waf­fen­be­hör­den