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Na­vi­ga­ti­on

Leis­tun­gen zur Ein­glie­de­rung von Selb­stän­di­gen be­an­tra­gen

Sie kön­nen die För­de­rung be­kom­men, wenn Sie

  • Bür­ger­geld be­zie­hen oder An­spruch dar­auf ha­ben,
  • sich be­ruf­lich selb­stän­dig ma­chen möch­ten (Exis­tenz­grün­dung),
  • ei­ne bis­her ge­ring­fü­gi­ge selb­stän­di­ge Tä­tig­keit zu Ih­rem Haupt­be­ruf aus­wei­ten wol­len oder
  • schon haupt­be­ruf­lich selb­stän­dig tä­tig sind.

Ziel ist, dass Sie in­ner­halb ei­nes an­ge­mes­se­nen Zeit­raums Ih­ren Le­bens­un­ter­halt dau­er­haft selbst be­strei­ten kön­nen und kein Bür­ger­geld mehr be­nö­ti­gen.

Fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung für die An­schaf­fung von Sach­gü­tern

Wenn Sie Sach­gü­ter an­schaf­fen wol­len, die Sie für Ih­re Ar­beit brau­chen, kön­nen Sie da­für ein Dar­le­hen oder ei­nen Zu­schuss von Ih­rem Job­cen­ter be­kom­men. Sach­gü­ter kön­nen zum Bei­spiel sein:

  • Com­pu­ter,
  • Soft­ware,
  • Te­le­fon,
  • Bü­ro­mö­bel,
  • Mar­ke­ting­maß­nah­men, zum Bei­spiel Er­stel­lung ei­ner Home­page,
  • Fahr­zeu­ge, Ma­schi­nen, An­la­gen, Werk­zeu­ge,
  • Kau­ti­on für Ge­wer­be­räu­me,
  • Erst­aus­stat­tung und be­triebs­not­wen­di­ge Auf­sto­ckung Ih­res Ma­te­ri­al-, Wa­ren- oder Er­satz­teil­la­gers.

Es wer­den kei­ne lau­fen­den Be­triebs­kos­ten über­nom­men, wie zum Bei­spiel

  • Löh­ne und Per­so­nal­kos­ten,
  • Mie­te,
  • Te­le­fon­rech­nun­gen oder
  • War­tungs­kos­ten.

Die fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung zum Er­werb von Sach­gü­tern er­hal­ten Sie üb­li­cher­wei­se als Dar­le­hen. Im Ein­zel­fall sind Zu­schüs­se bis zu ei­ner Hö­he von 5.000,00 EUR mög­lich, Dar­le­hen auch dar­über hin­aus.  Ei­ne Kom­bi­na­ti­on von bei­dem ist mög­lich. Aus­ge­zahlt wer­den die Dar­le­hen und Zu­schüs­se ab­hän­gig vom Ver­wen­dungs­zweck in mo­nat­li­chen Ra­ten oder als Ge­samt­be­trag. Das Dar­le­hen müs­sen Sie spä­ter zu­rück­zah­len, den Zu­schuss nicht.

Die För­de­rung durch das Job­cen­ter müs­sen Sie be­an­tra­gen, be­vor Sie die An­schaf­fung tä­ti­gen. Die Ge­wäh­rung ei­nes Dar­le­hens oder Zu­schus­ses für be­reits an­ge­schaff­te Sach­gü­ter ist nicht mög­lich.

Kos­ten­freie Be­ra­tun­gen und Schu­lun­gen für Selb­stän­di­ge

Wenn Sie schon haupt­be­ruf­lich selb­stän­dig tä­tig sind, kön­nen Sie auch ge­för­dert wer­den durch

  • Be­ra­tun­gen, die Ih­nen hel­fen, Ih­re selb­stän­di­ge Tä­tig­keit auf­recht­zu­er­hal­ten oder neu aus­zu­rich­ten. Steu­er- und Rechts­be­ra­tun­gen wer­den je­doch nicht ge­för­dert.
  • Schu­lun­gen, die Ih­nen un­ter­neh­me­ri­sche Kennt­nis­se, zum Bei­spiel in den Be­rei­chen Mar­ke­ting, Buch­hal­tung, Ak­qui­se oder Pro­jekt­ma­nage­ment ver­mit­teln.

Bei­des ist für Sie kos­ten­frei. Ihr Job­cen­ter be­auf­tragt da­für zum Bei­spiel Ih­re ört­li­che In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer oder Hand­werks­kam­mer, pri­va­te Bil­dungs­trä­ger, In­no­va­tions-, Tech­no­lo­gie- oder Grün­der­zen­tren.

Wel­che der vor­ge­nann­ten Leis­tun­gen Sie be­kom­men kön­nen, prüft und ent­schei­det Ih­re In­te­gra­ti­ons­fach­kraft. Das gilt auch für die Hö­he ei­nes Dar­le­hens oder Zu­schus­ses. Das hei­ßt, Sie ha­ben kei­nen recht­li­chen An­spruch dar­auf.

  • Wi­der­spruch
  • Kla­ge vor dem So­zi­al­ge­richt

Um ei­ne För­de­rung zu er­hal­ten, müs­sen Sie ent­spre­chen­de Un­ter­la­gen vor­le­gen. Ih­re In­te­gra­ti­ons­fach­kraft in­for­miert Sie dar­über, wel­che der nach­fol­gen­den Un­ter­la­gen für die be­an­trag­te För­de­rung not­wen­dig sind, dies sind bei­spiels­wei­se:

  • fach­kun­di­ge Stel­lung­nah­me, die be­stä­tigt, dass Ih­re selb­stän­di­ge Tä­tig­keit wirt­schaft­lich trag­fä­hig ist
  • De-mi­ni­mis-Er­klä­rung ent­spre­chend des Bei­hil­fe­rechts der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU)
  • Ka­pi­tal­be­darfs- und Fi­nan­zie­rungs­plan
  • Busi­ness­plan in Text­form
  • Le­bens­lauf
  • steu­er­li­che An­mel­dung, Ge­wer­be­an­mel­dung oder An­mel­dung bei der Hand­werks­kam­mer
  • Teil­nah­me­zer­ti­fi­kat an ei­nem Exis­tenz­grün­der-Se­mi­nar
  • An­ge­bo­te der be­triebs­not­wen­di­gen In­ves­ti­tio­nen
  • ge­ge­be­nen­falls Ver­trags­un­ter­la­gen wie Ge­sell­schafts­ver­trag oder Miet­ver­trag
  • min­des­tens 2 Ab­sa­gen von Ban­ken, bei de­nen Sie Kre­dit­an­fra­gen ge­stellt ha­ben
  • sons­ti­ge in­di­vi­du­el­le Un­ter­la­gen, die das Job­cen­ter an­for­dern kann

Um die Leis­tun­gen be­kom­men zu kön­nen, müs­sen fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben sein:

  • Sie be­zie­hen Bür­ger­geld
  • Sie wol­len sich selb­stän­dig ma­chen oder sind be­reits selb­stän­dig tä­tig, das be­deu­tet
    • Sie ar­bei­ten im ei­ge­nen Na­men und auf ei­ge­ne Rech­nung und
    • Sie tra­gen das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko ih­rer Tä­tig­keit, das so­ge­nann­te Un­ter­neh­mer­ri­si­ko.
  • Die Selb­stän­dig­keit muss Ihr Haupt­be­ruf sein, das be­deu­tet
    • Sie ar­bei­ten min­des­tens 15 Stun­den pro Wo­che selb­stän­dig und
    • Sie kön­nen in­ner­halb ei­nes an­ge­mes­se­nen Zeit­raums Ih­ren Le­bens­un­ter­halt ganz oder zu ei­nem er­heb­li­chen Teil mit Ih­ren er­ziel­ten Ein­nah­men be­strei­ten.
  • Sie müs­sen per­sön­lich ge­eig­net sein, ei­ne selb­stän­di­ge Tä­tig­keit er­folg­reich aus­zu­üben. Da­für müs­sen Sie nach­wei­sen, dass Sie über die Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten ver­fü­gen, die Sie für die Selb­stän­dig­keit be­nö­ti­gen, zum Bei­spiel durch
    • Nach­wei­se Ih­rer fach­li­chen und un­ter­neh­me­ri­schen Qua­li­fi­ka­ti­on,
    • Be­rufs­er­fah­rung oder
    • die Teil­nah­me an Maß­nah­men, die Sie auf die Exis­tenz­grün­dung vor­be­rei­ten.
  • Ih­re selb­stän­di­ge Tä­tig­keit muss wirt­schaft­lich trag­fä­hig sein, das be­deu­tet
    • Ihr Ge­schäfts­mo­dell muss so aus­ge­ar­bei­tet und durch­dacht sein, dass Ih­re Exis­tenz­grün­dung lang­fris­tig er­folg­reich sein kann
      • Die Trag­fä­hig­keit Ih­rer selb­stän­di­gen Tä­tig­keit ist durch ei­ne fach­kun­di­ge Stel­lung­nah­me zu be­le­gen. Fach­kun­di­ge Stel­len kön­nen Kam­mern, Fach­ver­bän­de oder Grün­der­initia­ti­ven sein. Ihr Job­cen­ter be­nennt Ih­nen die für Sie zu­stän­di­ge fach­kun­di­ge Stel­le in Ih­rer Re­gi­on. Üb­li­cher­wei­se müs­sen Sie dort de­tail­lier­te Un­ter­la­gen vor­le­gen.
  • Die Sach­gü­ter, die Sie an­schaf­fen möch­ten, müs­sen an­ge­mes­sen und not­wen­dig für Ih­re Ar­beit sein.
  • An­de­re Fi­nan­zie­rungs­quel­len schei­den aus, zum Bei­spiel spe­zi­el­le Bun­des- und Lan­des­pro­gram­me, lo­ka­le Wirt­schafts­för­de­rung oder Mi­kro­kre­di­te.
  • Die För­de­rung muss dem EU-Bei­hil­fe­recht, der De-mi­ni­mis-Re­ge­lung, ent­spre­chen.

Sie müs­sen die För­de­rung be­an­tra­gen, be­vor Sie fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung für An­schaf­fun­gen be­kom­men oder die Be­ra­tungs­leis­tun­gen in An­spruch neh­men kön­nen.

  • Ver­ein­ba­ren Sie da­zu zu­nächst ei­nen Ter­min mit Ih­rem zu­stän­di­gen Job­cen­ter.
  • Ih­re In­te­gra­ti­ons­fach­kraft be­spricht mit Ih­nen, ob ei­ne selb­stän­di­ge Tä­tig­keit für Sie ei­ne rea­lis­ti­sche Stra­te­gie zur Ein­glie­de­rung in den Ar­beits­markt und der Be­en­di­gung der Hilfs­be­dürf­tig­keit sein kann und wel­che Art der För­de­rung für Sie in Fra­ge kommt.
  • Dar­le­hen und Zu­schüs­se für die An­schaf­fung von Sach­gü­tern:
    • Ih­re In­te­gra­ti­ons­fach­kraft hän­digt Ih­nen das An­trags­for­mu­lar aus oder schal­tet die On­line-An­trags­stre­cke für Sie frei. Wich­tig ist, dass Sie den An­trag – on­line oder schrift­lich für die För­de­rung stel­len, be­vor Sie die Sach­gü­ter an­schaf­fen.
    • Das Job­cen­ter prüft Ih­ren An­trag und die bei­ge­füg­ten Un­ter­la­gen.
    • Das Job­cen­ter be­ur­teilt Ih­re per­sön­li­che Eig­nung für die kon­kre­te selb­stän­di­ge Tä­tig­keit und die wirt­schaft­li­che Trag­fä­hig­keit Ih­res Un­ter­neh­mens. Das be­inhal­tet die Pro­gno­se, ob Sie in­ner­halb ei­nes an­ge­mes­se­nen Zeit­raums Ih­ren Le­bens­un­ter­halt durch die Selb­stän­dig­keit er­wirt­schaf­ten kön­nen.
    • Sie er­hal­ten vom zu­stän­di­gen Job­cen­ter ei­ne schrift­li­che oder di­gi­ta­le Mit­tei­lung, ob Ihr An­trag be­wil­ligt wird.
    • Nach po­si­ti­ver Rück­mel­dung kön­nen Sie die An­schaf­fun­gen tä­ti­gen.
    • An­schlie­ßend müs­sen Sie Nach­wei­se ein­rei­chen, die be­le­gen, wo­für Sie die Mit­tel aus­ge­ge­ben 
    • ha­ben, zum Bei­spiel Kauf­ver­trä­ge, Quit­tun­gen oder Kon­to­aus­zü­ge.
  • Be­ra­tun­gen und Schu­lun­gen zur Ver­mitt­lung von Kennt­nis­sen und Fä­hig­kei­ten:
    • Ihr Job­cen­ter be­auf­tragt die Be­ra­tun­gen und Schu­lun­gen bei ex­ter­nen Bil­dungs­trä­gern. Nä­he­res kön­nen Sie bei Ih­rem Job­cen­ter er­fra­gen.

Es gibt kei­ne Frist. Sie müs­sen den An­trag stel­len be­vor Sie die An­schaf­fun­gen tä­ti­gen. Fris­ten wer­den von dem je­wei­li­gen Job­cen­ter fest­ge­legt, zum Bei­spiel Fris­ten zur Ab­ga­be von Un­ter­la­gen.

Job­cen­ter