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Na­vi­ga­ti­on

Leis­tun­gen zur so­zia­len Teil­ha­be nach SGB IX

Die Leis­tun­gen zur so­zia­len Teil­ha­be sol­len be­hin­der­te oder von Be­hin­de­rung be­droh­te Men­schen be­fä­hi­gen oder un­ter­stüt­zen, mög­lichst selbst­be­stimmt, gleich­be­rech­tigt und ei­gen­ver­ant­wort­lich im ei­ge­nen Wohn­raum so­wie in ih­rem So­zi­al­raum zu le­ben.

Leis­tun­gen zur so­zia­len Teil­ha­be sind ins­be­son­de­re:

  • Leis­tun­gen für Wohn­raum (§ 76 Abs. 2 Nr. 1)
  • As­sis­tenz­leis­tun­gen (§ 76 Abs. 2 Nr. 2)
  • Heil­päd­ago­gi­sche Leis­tun­gen (§ 76 Abs. 2 Nr. 3)
  • Leis­tun­gen zur Be­treu­ung in ei­ner Pfle­ge­fa­mi­lie (§ 76 Abs. 2 Nr. 4)
  • Leis­tun­gen zum Er­werb und Er­halt prak­ti­scher Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten (§ 76 Abs. 2 Nr. 5)
  • Leis­tun­gen zur För­de­rung der Ver­stän­di­gung (§ 76 Abs. 2 Nr. 6)
  • Leis­tun­gen zur Mo­bi­li­tät (§ 76 Abs. 2 Nr. 7)
  • Hilfs­mit­tel (§ 76 Abs. 2 Nr. 8)

Es ist ein An­trag beim zu­stän­di­gen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger zu stel­len.

Es muss ei­ne Be­hin­de­rung im Sin­ne von § 2 SGB IX be­stehen, ein­tre­ten oder dro­hen, aber nicht nur vor­über­ge­hend (min­des­tens sechs Mo­na­te).

Im Üb­ri­gen gibt es je nach Art der be­an­trag­ten Leis­tung spe­zi­el­le Vor­aus­set­zun­gen. Die Vor­aus­set­zun­gen für die För­de­rung wer­den durch Fach­kräf­te der Trä­ger der So­zi­al­hil­fe oder an­de­rer Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger (zum Bei­spiel ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung) ge­prüft.

Für die ei­gent­li­che Be­wil­li­gung der Leis­tung fal­len kei­ne Kos­ten oder Ge­büh­ren an. Bei ei­ni­gen Leis­tungs­ar­ten ist je­doch ein Ei­gen­an­teil zu er­brin­gen. Ob und wie hoch die­ser Ei­gen­an­teil ist, ist von Leis­tung zu Leis­tung un­ter­schied­lich.

Es ist ein An­trag beim zu­stän­di­gen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger zu stel­len.

Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­trä­ger für die Er­brin­gung von Leis­tun­gen zur so­zia­len Teil­ha­be kön­nen ge­mäß § 6 SGB IX sein:

  • die Trä­ger der ge­setz­li­chen Un­fall­ver­si­che­rung (z.B. Be­rufs­ge­nos­sen­schaf­ten, Un­fall­ver­si­che­rungs­trä­ger der öf­fent­li­chen Hand), wenn die Be­hin­de­rung durch ei­nen Ar­beits­un­fall im Be­trieb, ei­nen Un­fall in der Schu­le oder auf dem Weg dort­hin ent­stan­den ist oder im Fall ei­ner Be­rufs­krank­heit
  • die Trä­ger der Kriegs­op­fer­ver­sor­gung und die Trä­ger der Kriegs­op­fer­für­sor­ge im Rah­men des Rechts der so­zia­len Ent­schä­di­gung bei Ge­sund­heits­schä­den, z.B. bei Kriegs- und Wehr­dienst­schä­di­gun­gen, Impf­schä­den oder Fol­gen von Ge­walt­ta­ten (z. B. Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les Meck­len­burg-Vor­pom­mern (LA­GuS) - Ver­sor­gungs­amt, Haupt­für­sor­ge­stel­le oder die ört­li­chen Für­sor­ge­stel­len bei den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten)
  • die Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe (Ju­gend­äm­ter der Land­krei­se und kreis­frei­en Städ­te)
  • die Trä­ger der Ein­glie­de­rungs­hil­fe (in Meck­len­burg-Vor­pom­mern die kreis­frei­en Städ­te und Land­krei­se), wenn bei ei­ner Be­hin­de­rung kein an­de­rer Trä­ger zu­stän­dig ist und Be­dürf­tig­keit be­steht.

Ei­ne För­de­rung kommt ge­mäß § 76 Ab­satz 1 SGB IX nur in Be­tracht, so­weit nicht Leis­tun­gen nach dem

Ka­pi­tel   9 SGB IX – Leis­tun­gen zur me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on,

Ka­pi­tel 10 SGB IX – Leis­tun­gen zur Teil­ha­be am Ar­beits­le­ben,

Ka­pi­tel 11 SGB IX – Un­ter­halts­si­chern­de und an­de­re er­gän­zen­de Leis­tun­gen so­wie nach dem

Ka­pi­tel 12 SGB IX – Leis­tun­gen zur Teil­ha­be an Bil­dung

er­bracht wer­den.