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Na­vi­ga­ti­on

Pro­be­neh­mer: Öf­fent­li­che Be­stel­lung und Ver­ei­di­gung be­an­tra­gen

Als Pro­be­neh­mer prü­fen Sie die Be­schaf­fen­heit, Men­ge, Ge­wicht oder rich­ti­ge Ver­pa­ckung von Wa­ren in der Her­stel­lung und im Wa­ren­ver­kehr. Wenn Sie be­son­de­re Sach­kun­de, per­sön­li­che Eig­nung und nö­ti­ge Un­ab­hän­gig­keit nach­wei­sen, kön­nen Sie öf­fent­lich be­stellt und ver­ei­digt wer­den.

Sie un­ter­wer­fen sich da­mit zu­sätz­li­chen Be­rufs- und Ob­jek­ti­vi­täts­pflich­ten.

Die öf­fent­li­che Be­stel­lung hat den Zweck, Ge­rich­ten, Be­hör­den und der Öf­fent­lich­keit be­son­ders sach­kun­di­ge und per­sön­lich ge­eig­ne­te Sach­ver­stän­di­ge zur Ver­fü­gung zu stel­len, de­ren Aus­sa­gen be­son­ders glaub­haft sind.

Mit der öf­fent­li­chen Be­stel­lung wird ein be­son­de­res öf­fent­lich-recht­li­ches Qua­li­täts­sie­gel für Sach­ver­stän­di­ge in Deutsch­land ver­lie­hen. Es gibt kei­ne hö­he­re Qua­li­fi­ka­ti­on im Be­reich der Sach­ver­stän­di­gen­tä­tig­keit.

Ver­wal­tun­gen und Ge­rich­te sol­len die­se Sach­ver­stän­di­gen be­vor­zugt be­auf­tra­gen. Sie ste­hen aber auch der Wirt­schaft und pri­va­ten Auf­trag­ge­bern zur Ver­fü­gung.

Ne­ben al­len In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern sind in ei­ni­gen Bun­des­län­dern auch an­de­re Be­rufs­kam­mern wie In­ge­nieur‑, Ar­chi­tek­ten oder Land­wirt­schafts­kam­mern und an­de­re staat­li­che Stel­len zur öf­fent­li­chen Be­stel­lung be­rech­tigt.

Die Kon­takt­da­ten der öf­fent­lich be­stell­ten und ver­ei­dig­ten Sach­ver­stän­di­gen sind in ein­heit­li­chen Ver­zeich­nis­sen ver­öf­fent­licht.

Die Be­zeich­nung „öf­fent­lich-be­stellt und ver­ei­digt“ ist recht­lich ge­schützt.

  • In ei­ni­gen Bun­des­län­dern ist zu­nächst ein Wi­der­spruch ein­zu­le­gen.
  • Ver­wal­tungs­ge­richt­li­che Kla­ge
  • Kon­kre­te An­ga­ben sind der Rechts­mit­tel­be­leh­rung im Aus­gangs­be­schied zu ent­neh­men.
  • Be­ruf­li­cher Wer­de­gang
  • Ko­pi­en von Zeug­nis­sen, Aus- und Wei­ter­bil­dungs­nach­wei­sen
  • Fach­li­che und per­sön­li­che Re­ve­ren­zen
  • Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de
  • Gut­ach­ten und Ar­beits­pro­ben
  • Lis­te der von Ih­nen auf Ih­rem be­an­trag­ten Sach­ge­biet er­stell­ten Gut­ach­ten der letz­ten zwei Jah­re
  • Er­klä­rung zur fi­nan­zi­el­len und wirt­schaft­li­chen Un­ab­hän­gig­keit
  • Frei­stel­lungs­er­klä­rung des Ar­beit­ge­bers

Bit­te er­fra­gen Sie in der für Sie zu­stän­di­gen Kam­mer, ob Sie wei­te­re Un­ter­la­gen ein­rei­chen müs­sen.

  • Durch Aus und Wei­ter­bil­dung so­wie be­ruf­li­che Er­fah­rung ha­ben Sie ei­ne deut­lich über dem Durch­schnitt lie­gen­de Sach­kun­de er­wor­ben.
  • Sie ha­ben auch be­reits meh­re­re Jah­re Sach­ver­stän­di­gen­leis­tun­gen auf Ih­rem Ge­biet er­bracht.
  • Sie sind psy­chisch und kör­per­lich in der La­ge, die An­for­de­run­gen an Sach­ver­stän­di­ge auf ih­rem Ge­biet zu er­fül­len.
  • Es darf kei­ne Grün­de ge­ben, an Ih­rer Un­ab­hän­gig­keit und Ob­jek­ti­vi­tät zu zwei­feln. Sie le­ben in ge­ord­ne­ten wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen. Sie sind un­par­tei­lich und un­ab­hän­gig.
  • Wei­te­re An­for­de­run­gen er­ge­ben sich aus den Sach­ver­stän­di­gen­ord­nun­gen der je­weils zu­stän­di­gen Kam­mer und den Be­stel­lungs­vor­aus­set­zun­gen Ih­res Sach­ge­biets.

Die Ge­büh­ren va­ri­ie­ren und wer­den von den ein­zel­nen Kam­mern fest­ge­legt. Ge­büh­ren­rah­men: EUR 500 – 3.500. Hin­zu kom­men die Aus­la­gen für Fach­gre­mi­en und Aus­künf­te: EUR 1.000 – 2.000

Das Ver­fah­ren ist sehr kom­plex und ist je nach Sach­ge­biet leicht un­ter­schied­lich. Es ist sinn­voll, wenn Sie sich schon vor der An­trag­stel­lung bei der zu­stän­di­gen Kam­mer per­sön­lich be­ra­ten las­sen.

  • Das An­trags­for­mu­lar ist mit al­len ge­for­der­ten An­la­gen voll­stän­dig aus­ge­füllt und un­ter­schrie­ben ein­zu­rei­chen.
  • Sie müs­sen das Füh­rungs­zeug­nis zur Vor­la­ge bei ei­ner Be­hör­de nach § 30 Abs. 5 BZ­RG bei Ih­rer Mel­de­be­hör­de be­an­tra­gen.
  • Die Kam­mer wird Vor­schuss­zah­lun­gen auf Ge­büh­ren und Aus­la­gen ver­lan­gen.
  • Die IHK über­prüft die von Ih­nen ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen auf Voll­stän­dig­keit und Ein­hal­tung der for­mel­len Min­dest­an­for­de­run­gen.
  • In ei­nem per­sön­li­chen Ge­spräch wird Ih­re per­sön­li­che Eig­nung nach Aus­wer­tung der ein­ge­reich­ten Re­fe­ren­zen be­wer­tet. Ge­ge­be­nen­falls wer­den wei­te­re Aus­schüs­se oder Gre­mi­en be­tei­ligt.
  • Die Kam­mer be­auf­tragt un­ab­hän­gi­ge Fach­leu­te mit der Be­wer­tung Ih­rer Sach­kun­de. Da­zu wer­den die von Ih­nen ein­zu­rei­chen­den Gut­ach­ten und Ar­beits­pro­ben über­prüft.
    Hin­zu kom­men, je nach Sach­ge­biet, ei­ne schrift­li­che Über­prü­fung und ein Fach­ge­spräch oder ei­ne prak­ti­sche Über­prü­fung.
  • Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der fach­li­chen Ein­schät­zung ent­schei­det dann die IHK ab­schlie­ßend.

Die nö­ti­gen Prü­fun­gen sind um­fang­reich und kön­nen je nach Be­stel­lungs­ge­biet zwi­schen ca. sechs und zwölf Mo­na­te in An­spruch neh­men.

  • Ei­ne öf­fent­li­che Be­stel­lung und Ver­ei­di­gung er­folgt ent­spre­chend der Sach­ver­stän­di­gen­ord­nun­gen zeit­lich be­fris­tet, ma­xi­mal für fünf Jah­re.
  • Auf An­trag kann ei­ne Be­stel­lung er­neut aus­ge­spro­chen wer­den, wenn der An­trag­stel­ler sei­ne per­sön­li­che Eig­nung und be­son­de­re Sach­kun­de er­neut nach­wei­sen kann.

In­for­ma­tio­nen zu An­sprech­part­nern, Kam­mern und Be­stel­lungs­vor­aus­set­zun­gen fin­den Sie auf der Sei­te des
Sach­ver­stän­di­gen­ver­zeich­nis­ses

Die für Sie zu­stän­di­ge In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer kön­nen Sie hier fin­den: IHK-Zu­stän­dig­keits­fin­der