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Na­vi­ga­ti­on

Rei­se­aus­weis (Pas­sersatz) für Aus­län­der aus Nicht-EU-Staa­ten be­an­tra­gen

Je­der Aus­län­der muss ei­nen an­er­kann­ten und gül­ti­gen Pass oder Pas­sersatz be­sit­zen. Falls Sie nicht im Be­sitz ei­nes Pas­ses oder Pas­sersat­zes sind, müs­sen Sie sich da­her bei der Aus­lands­ver­tre­tung Ih­res Her­kunfts­staa­tes um die Aus­stel­lung ei­nes sol­chen Do­ku­ments be­mü­hen.

Der Rei­se­aus­weis für Aus­län­der ist ein deut­sches Pas­sersatz­pa­pier, das in be­son­de­ren Aus­nah­me­fäl­len al­ter­na­tiv aus­ge­stellt wer­den kann.

Sie kön­nen ei­nen Rei­se­aus­weis für Aus­län­der be­an­tra­gen, wenn Sie aus ei­nem Nicht-EU-Staat stam­men, kei­nen Pass oder Pas­sersatz aus Ih­rem Hei­mat­land be­sit­zen und ei­nen sol­ches Do­ku­ment auch nicht auf zu­mut­ba­re Wei­se er­lan­gen kön­nen.

Als zu­mut­bar gilt in der Re­gel,

  • recht­zei­tig vor Ab­lauf der Gül­tig­keit Ih­res Pas­ses in Ih­rem Hei­mat­land die Neu­er­tei­lung oder Ver­län­ge­rung ei­nes Pas­ses oder Pas­sersat­zes zu be­an­tra­gen und an dem be­hörd­li­chen Ver­fah­ren mit­zu­wir­ken, so­wie
  • die im Her­kunfts­land da­für fest­ge­leg­ten Ge­büh­ren zu be­zah­len.

Nicht zu­mut­bar wä­re es zum Bei­spiel, wenn Sie in Deutsch­land Asyl als po­li­tisch Ver­folg­ter ge­nie­ßen und da­her die Bot­schaft Ih­res Her­kunfts­lan­des nicht auf­su­chen kön­nen. Ho­he Kos­ten für die Pass­be­schaf­fung im Her­kunfts­land las­sen die Pass­be­schaf­fung nicht grund­sätz­lich un­zu­mut­bar wer­den.

Bei der Be­an­tra­gung ei­nes Rei­se­aus­wei­ses für Aus­län­der soll­ten Sie mög­lichst Nach­wei­se über Ih­re bis­he­ri­gen Be­mü­hun­gen der Pass­be­schaf­fung er­brin­gen kön­nen.

Bei nur vor­über­ge­hen­der Pass­lo­sig­keit kommt die Aus­stel­lung ei­nes Rei­se­aus­wei­ses für Aus­län­der nur in Be­tracht, wenn zwin­gen­de Grün­de dies er­for­dern.

Ne­ben der Un­zu­mut­bar­keit der Pass­be­schaf­fung ist wei­te­re Vor­aus­set­zung, dass

  • Ihr Auf­ent­halt in Deutsch­land recht­mä­ßig ist, d.h. Sie sind ent­we­der be­reits im Be­sitz ei­nes Auf­ent­halts­ti­tels (Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis, Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EG) oder sol­len die­sen zu­sam­men mit dem Rei­se­aus­weis er­hal­ten.
  • Ih­nen die end­gül­ti­ge Aus­rei­se aus dem Bun­des­ge­biet er­mög­licht wer­den soll.
  • Sie sich im Asyl­ver­fah­ren be­fin­den und
    • an der Aus­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses ein drin­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht oder
    • zwin­gen­de Grün­de die Aus­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses er­for­dern oder
    • die Ver­sa­gung des Rei­se­aus­wei­ses ei­ne un­bil­li­ge Här­te dar­stel­len wür­de

und die Durch­füh­rung des Asyl­ver­fah­rens nicht ge­fähr­det wird.

Die Aus­län­der­be­hör­de kann be­stim­men, dass der Rei­se­aus­weis nur für be­stimm­te Staa­ten oder Erd­tei­le gül­tig sein soll.

Ver­wei­gert der Her­kunfts­staat die Aus­stel­lung ei­nes Rei­se­pas­ses oder Pas­sersat­zes aus Grün­den, die es auch im deut­schen Pass­recht gibt, kann kein Rei­se­aus­weis aus­ge­stellt wer­den.

  • Wi­der­spruch ge­gen die Ent­schei­dung der Aus­län­der­be­hör­de
  • Kla­ge vor dem im Wi­der­spruchs­be­scheid ge­nann­ten Ge­richt, wenn dem Wi­der­spruch nicht ent­spro­chen wird
  • ak­tu­el­les bio­me­tri­sches Fo­to im Pass­for­mat (45 x 35 mm)
  • Nach­weis der Iden­ti­tät und Staats­an­ge­hö­rig­keit (zum Bei­spiel ab­ge­lau­fe­ne Rei­se­do­ku­men­te, Ur­kun­den oder ei­des­statt­li­che Er­klä­run­gen)
  • Ak­tu­el­ler Auf­ent­halts­ti­tel, Rei­se­aus­weis oder ak­tu­el­le Auf­ent­halts­ge­stat­tung, so­fern vor­han­den

Im Ein­zel­fall kann die Aus­län­der­be­hör­de we­ni­ger oder wei­te­re Nach­wei­se ver­lan­gen.

  • Sie sind Staats­an­ge­hö­ri­ger ei­nes Nicht-EU-Staa­tes.
  • Sie be­sit­zen kei­nen Rei­se­pass oder Pas­sersatz Ih­res Her­kunfts­lan­des.
  • Sie kön­nen nach­wei­sen, dass es für Sie nicht mit zu­mut­ba­rem Auf­wand mög­lich, ei­nen Pass oder Pas­sersatz Ih­res Her­kunfts­lan­des zu be­schaf­fen.
  • Sie er­fül­len ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen:
    • Sie sind ent­we­der im Be­sitz ei­nes Auf­ent­halts­ti­tels (Auf­ent­halts­er­laub­nis, Nie­der­las­sungs­er­laub­nis, Er­laub­nis zum Dau­er­auf­ent­halt-EG) oder sol­len die­sen zu­sam­men mit dem Rei­se­aus­weis er­hal­ten.
    • Ih­nen soll mit dem Rei­se­aus­weis die end­gül­ti­ge Aus­rei­se aus dem Bun­des­ge­biet er­mög­licht wer­den.

Sie be­fin­den sich im Asyl­ver­fah­ren und an der Aus­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses be­steht ein drin­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se, zwin­gen­de Grün­de er­for­dern dies oder es wür­de ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Här­te be­deu­ten, wenn Ih­nen der Rei­se­aus­weis nicht aus­ge­stellt wird, und Ihr Asyl­ver­fah­ren wird durch die Aus­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses nicht ge­fähr­det.

Kos­ten­hö­he:

  • Ab dem voll­ende­ten 24. Le­bens­jahr: 100,00 EUR
  • Bis zum voll­ende­ten 24. Le­bens­jahr: 97,00 EUR
  • Vor­läu­fi­ger Rei­se­aus­weis für Aus­län­der: 67,00 EUR
  • Rei­se­aus­weis oh­ne Spei­cher­me­di­um für Aus­län­der bis zum voll­ende­ten 12. Le­bens­jahr: 14,00 EUR
  • Ver­län­ge­rung ei­nes vor­läu­fi­gen Rei­se­aus­wei­ses für Aus­län­der: 20,00 EUR

Be­mer­kung:

Die Aus­stel­lung von Rei­se­aus­wei­sen ist im­mer ge­büh­ren­pflich­tig (auch bei Be­zug von So­zi­al­leis­tun­gen).

Die Ge­bühr ist auch dann in vol­ler Hö­he zu be­zah­len, wenn der An­trag auf Aus­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses ab­ge­lehnt wird.

  • In­for­mie­ren Sie sich, ob Ih­re Aus­län­der­be­hör­de die An­trags­stel­lung on­line er­mög­licht oder ein spe­zi­el­les An­trags­for­mu­lar vor­hält.
  • Ist die An­trags­stel­lung nur per­sön­lich mög­lich, ver­ein­ba­ren Sie ei­nen Ter­min in der Aus­län­der­be­hör­de. Im Fall der On­line-An­trags­stel­lung wird sich die Aus­län­der­be­hör­de nach Ein­gang Ih­res An­trags mit Ih­nen in Ver­bin­dung set­zen, um ei­nen Ter­min zu ver­ein­ba­ren.
  • Wäh­rend des Ter­mins wer­den Ih­re Iden­ti­tät und Ih­re Un­ter­la­gen ge­prüft (brin­gen Sie bit­te Ih­re Un­ter­la­gen, mög­lichst im Ori­gi­nal, mit zum Ter­min).

Wenn der Rei­se­aus­weis für Aus­län­der fer­tig ge­stellt ist, er­hal­ten Sie ei­ne In­for­ma­ti­on und kön­nen den Aus­weis bei der zu­stän­di­gen Stel­le ab­ho­len. Wenn Ihr An­trag ab­ge­lehnt wird, er­hal­ten Sie ei­nen Ab­leh­nungs­be­scheid.

ca. 8 Wo­chen

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Be­ar­bei­tungs­dau­er:

Et­wa 4 bis 6 Wo­chen dau­ert die Her­stel­lung des Rei­se­aus­wei­ses durch die Bun­des­dru­cke­rei.

Spä­tes­tens 8 be­vor der Rei­se­aus­weis be­nö­tigt wird, soll­te der An­trag bei der Aus­län­der­be­hör­de ein­ge­hen.

Dau­er (bei fes­ter Zeit): ma­xi­mal 10

Be­mer­kung:

Die Gül­tig­keits­dau­er des Rei­se­aus­wei­ses für Aus­län­der ist an die Gül­tig­keit des Auf­ent­halts­do­ku­men­tes ge­kop­pelt. Die ma­xi­ma­le Gül­tig­keits­dau­er be­trägt: 

  • für Kin­der un­ter 12 Jah­ren: sechs Jah­re, längs­tens bis zum 12. Ge­burts­tag
  • für Per­so­nen, die zum Zeit­punkt der Aus­stel­lung zwi­schen 12 und 24 Jah­ren alt sind: sechs Jah­re
  • für Per­so­nen, die zum Zeit­punkt der Aus­stel­lung 24 Jah­re oder äl­ter sind: 10 Jah­re

Vor­läu­fi­ge Rei­se­aus­wei­se wer­den mit ei­ner Gül­tig­keits­dau­er von bis zu ei­nem Jahr aus­ge­stellt. In Ein­zel­fäl­len (bei­spiels­wei­se wenn der Rei­se­aus­weis für die end­gül­ti­ge Aus­rei­se aus Deutsch­land aus­ge­stellt wird) ist die Gül­tig­keit in der Re­gel auf höchs­tens ei­nen Mo­nat be­grenzt.

  • Ei­nen An­spruch auf die Aus­stel­lung ei­nes Rei­se­aus­wei­ses für Aus­län­der gibt es nicht. Es han­delt sich im­mer um ei­ne Ein­zel­fall­ent­schei­dung.
  • Rei­se­aus­wei­se für Aus­län­der ent­hal­ten fol­gen­de sicht­ba­re An­ga­ben: Aus­stel­len­de Be­hör­de, Tag der Aus­stel­lung, Gül­tig­keits­dau­er, Se­ri­en­num­mer, per­sön­li­che Da­ten des Aus­weis­in­ha­bers (Fa­mi­li­en­na­me und ggf. Ge­burts­na­me, Vor­na­men, Dok­tor­grad, Tag und Ort der Ge­burt, Ge­schlecht, Kör­per­grö­ße, Far­be der Au­gen, Wohn­ort, Staats­an­ge­hö­rig­keit, Licht­bild und Un­ter­schrift).
  • Rei­se­aus­wei­se für Aus­län­der wer­den im Re­gel­fall mit bio­me­tri­schen Merk­ma­len al­so mit ei­nem elek­tro­ni­schen Spei­cher- und Ver­ar­bei­tungs­me­di­um - aus­ge­stellt (Aus­nah­me: Vor­läu­fi­ge Rei­se­aus­wei­se und Rei­se­aus­wei­se für Kin­der bis zum voll­ende­ten zwölf­ten Le­bens­jahr).
  • Nach Ab­lauf der Gül­tig­keit von Rei­se­aus­wei­sen, die mit bio­me­tri­schen Merk­ma­len aus­ge­stellt wur­den, muss ein neu­er Rei­se­aus­weis aus­ge­stellt wer­den. Vor­läu­fi­ge Rei­se­aus­wei­se kön­nen un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ver­län­gert wer­den.
  • Ver­ar­bei­tungs­me­di­um sind nicht ver­län­ger­bar.
  • Ei­nen Rei­se­aus­weis kön­nen auch an­er­kann­te Flücht­lin­ge und Staa­ten­lo­se er­hal­ten.

Für Staats­an­ge­hö­ri­ge der Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) und des Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­rau­mes (EWR) so­wie der Schweiz kann ein Not­rei­se­aus­weis aus­ge­stellt wer­den.

Zu­stän­dig ist die für den Wohn­sitz der an­trag­stel­len­den Per­son zu­stän­di­ge Aus­län­der­be­hör­de.