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Na­vi­ga­ti­on

Um­gang mit Air­bag- und Gurt­straf­fer­ein­hei­ten mel­den

Air­bags und Gurt­straf­fer ent­hal­ten py­ro­tech­ni­sche Sät­ze. Bei un­sach­ge­mä­ßer Hand­ha­bung ge­hen von die­sen Bau­tei­len er­heb­li­che Ge­fah­ren aus, die zu schwe­ren Ver­let­zun­gen bis hin zum Tod füh­ren kön­nen. Des­halb un­ter­lie­gen sie dem Spreng­stoff­ge­setz.

Nach dem Spreng­stoff­ge­setz brau­chen Sie grund­sätz­lich ei­ne be­hörd­li­che Er­laub­nis zum Um­gang mit ex­plo­si­ons­ge­fähr­li­chen Stof­fen – auch im Zu­sam­men­hang mit Air­bag- und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten. Die Er­laub­nis­pflicht ent­fällt un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen, wenn Sie mit Air­bag- und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten der Ka­te­go­rie P1 (al­te Be­zeich­nung: Klas­se T1) ar­bei­ten, oh­ne die­se zu zün­den. Ein klas­si­scher An­wen­dungs­fall hier­für ist das Ein- und Aus­bau­en in Kfz-Werk­stät­ten.

In je­dem Fall müs­sen Sie den ge­werb­li­chen Um­gang den zu­stän­di­gen Be­hör­den mel­den: Wenn Sie als Ar­beit­ge­be­rin oder Ar­beit­ge­ber be­ab­sich­ti­gen, zum ers­ten Mal Ih­re Be­schäf­tig­ten mit Air­bag- oder Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten der Ka­te­go­rie P1 ar­bei­ten zu las­sen, müs­sen Sie die An­zei­ge min­des­tens 2 Wo­chen vor Auf­nah­me der Tä­tig­keit ein­rei­chen.

Zu den wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen für die Frei­stel­lung von der Er­laub­nis­pflicht ge­hört un­ter an­de­rem, dass der Um­gang durch ge­schul­tes Per­so­nal er­folgt, al­so durch Per­so­nen mit ein­ge­schränk­ter Fach­kun­de.

Die ein­ge­schränk­te Fach­kun­de wird in ei­ner cir­ca 6-stün­di­gen Schu­lung ver­mit­telt. Die ein­ge­schränk­te Fach­kun­de be­rech­tigt aus­schlie­ß­lich zum Ein- und Aus­bau von Air­bag- und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten der Ka­te­go­rie P1 so­wie zu de­ren Ver­nich­tung im ein­ge­bau­ten Zu­stand. Bei der Schu­lung wird fol­gen­des ver­mit­telt:

  • Auf­bau und Funk­ti­ons­wei­se von Gas­ge­ne­ra­to­ren, Air­bag- und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten,
  • Cha­rak­te­ri­sie­rung der ver­wen­de­ten Ex­plo­siv­stof­fe,
  • spreng­stoff­recht­li­che An­for­de­run­gen für die Tä­tig­keit,
  • Hand­ha­bung, Ge­fah­ren­merk­ma­le,
  • La­ge­rung, Trans­port,
  • Ent­sor­gung,
  • prak­ti­scher Teil.
  • Nach­weis der ein­ge­schränk­ten Fach­kun­de: Be­schei­ni­gung über die Teil­nah­me an ei­ner ein­schlä­gi­gen Schu­lung über den er­laub­nis­frei­en Um­gang mit Air­bag und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten
  • Beim Um­gang mit Air­bag oder Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten der Ka­te­go­rie P2 oder noch in der Ent­wick­lung be­find­li­chen Ge­gen­stän­den:
    • Er­laub­nis nach § 7 Spreng­stoff­ge­setz so­wie
    • ge­ge­be­nen­falls Be­fä­hi­gungs­schein nach § 20 Spreng­stoff­ge­setz

Vor­aus­set­zun­gen für die Frei­stel­lung von der Er­laub­nis­pflicht:

  • Ihr Be­trieb ver­fügt über ge­schul­tes Per­so­nal. Das be­deu­tet, die be­tref­fen­den Be­schäf­tig­ten be­sit­zen die so­ge­nann­te "ein­ge­schränk­te Fach­kun­de" durch den Be­such ei­ner ein­schlä­gi­gen Schu­lung über den er­laub­nis­frei­en Um­gang mit Air­bag und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten.
  • Die Air­bag oder Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten wer­den im aus­ge­bau­ten Zu­stand nicht aus­ge­löst, das hei­ßt nicht ge­zün­det.
  • Bei der Auf­be­wah­rung ist zu be­ach­ten:
    • Die Auf­be­wah­rung der Air­bag und Gurt­straf­fer-Ein­hei­ten er­folgt ent­spre­chend den Vor­ga­ben der spreng­stoff­recht­li­chen Vor­schrif­ten, ins­be­son­de­re der Spreng­stoff-La­ger­richt­li­nie 240.
    • Die Men­gen­schwel­len für die er­laub­nis­freie La­ge­rung ge­mäß der An­la­ge 6 zum An­hang der 2. Ver­ord­nung zum Spreng­stoff­ge­setz wer­den ein­ge­hal­ten: näm­lich im Ar­beits­raum höchs­tens 10 Ki­lo­gramm Net­to-Ex­plo­siv­stoff-Mas­se (NEM) und im La­ger­raum (F30/T30) höchs­tens 100 Ki­lo­gramm Net­to-Ex­plo­siv­stoff-Mas­se (NEM).