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Sonntagsführung durch die Ausstellung

Pressemitteilung vom 26.08.2009


„Harmonia mundi. Brahe, Kepler und die Harmonie des Weltbildes um 1600“

Zu einer Sonntagsführung durch die aktuelle Sonderausstellung „Harmonia mundi. Brahe, Kepler und die Revolution des Weltbildes um 1600“ lädt das Kulturhistorische Museum Rostock am 30. August 2009 um 11 Uhr ein.

Die museale Präsentation vereint kostbare Leihgaben aus ganz Deutschland. Sie zeigt eine Auswahl herausragender Werke zur Astronomie- und Kartografiegeschichte Europas.

Eines der eindrucksvollsten und kostbarsten astronomischen Werke des ausgehenden 16. Jahrhunderts ist die „Astronomiae instauratae mechanica“ des Tycho Brahe. Das Buch enthält eindrucksvolle und außergewöhnlich kostbar illuminierte Abbildungen und Beschreibungen der 17 wichtigsten auf der damals dänischen Insel Hven benutzten Instrumente. Quadranten verschiedener Größe, Sextanten, ein großer Himmelsglobus sowie der große Quadrant aus Augsburg geben unter anderem einen Eindruck vom Aussehen und der Funktionsweise astronomischer Geräte des 16. Jahrhunderts. Es folgen Schilderungen, Ansichten und Pläne der Sternwarten Uraniborg und Stjerneborg sowie Berichte über Beobachtungsmethoden Tycho Brahes. Die Illustrationen zählen zur bekanntesten Darstellung historischer astronomischer Instrumente. Brahe fasste in diesem Buch bereits vorliegende Holzschnitte und für eine andere Veröffentlichung formulierte Beschreibungen zusammen und dokumentierte so einen Großteil seines Lebenswerkes.

Nachdem Brahe 1596 beim dänischen König in Ungnade gefallen war, hatte er die Insel Hven 1597 verlassen. Brahe war zunächst nach Rostock und dann nach Wandsbek gegangen. Er wollte durch die aufwändige Publikation auf sich aufmerksam machen und zeigen, welche Kapazitäten in seinen Instrumenten brachlagen. Die sorgfältig kolorierten Widmungsexemplare versandte er an hochgestellte Persönlichkeiten. Eines erhielt Herzog Ulrich zu Mecklenburg. Der Fürst, Großvater König Christians IV. von Dänemark, hatte Brahe auf der Insel Hven besucht. Er erhielt wegen der Fürsprache eines der besonders kostbar ausgestatteten Vorzugsexemplare, so Brahe im Begleitschreiben. Der schon damals weltberühmte Astronom versah das Buch gleichfalls mit einer eigenhändigen Widmung. Sie ist in der Ausstellung zu sehen. Der grünseidene Einband trägt das Wappen Brahes.

Besonders bekannt ist der Holzschnitt mit dem großen Mauerquadranten und Brahe selbst. Bei dem riesigen Mauerquadranten war ein Viertelkreis aus Messing mit einer Mauer verbunden. Zum Ablesen wurden zwei Visiere benutzt. In der Maueröffnung befand sich ein vergoldeter Zylinder mit demselben Durchmesser wie die Visierplatten. Mit diesem Instrument, das Beobachtungen bis auf zehn Bogensekunden genau ermöglichte, stellte Brahe die meisten seiner Beobachtungen an. Im Hintergrund ist neben den wichtigsten Instrumenten Brahes auch eine alchimistische Werkstatt zu sehen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 1. November 2009 täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zu sehen.