Sozialpreis der Hansestadt Rostock verliehen
Pressemitteilung vom
Stellvertretend für die vielen Tausend Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler in der Hansestadt Rostock wurde heute etwa 200 Rostockerinnen und Rostocker während eines Empfangs anlässlich des Tages des Ehrenamtes im Rathaus gedankt. Oberbürgermeister Roland Methling würdigte alle ehrenamtlich Tätigen als vorbildlich engagierte Botschafter ihres Vereins und ihrer Institution. „Bürgersinn und Leidenschaft für das Ehrenamt prägen das Selbstverständnis unserer Hansestadt Rostock. Es erfüllt mich Stolz und Dankbarkeit, dass es in unserer Hansestadt so viele Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren und somit einen ganz wesentlichen Teil zu einem friedvollen und funktionierenden Gemeinwesen beitragen“, unterstrich der Oberbürgermeister. „Engagement macht stark - den Einzelnen und die Gemeinschaft.“
Ein besonderer Dank galt allen Engagierten im Rahmen der Flüchtlingshilfe. „Viele Menschen, die auf der Flucht vor Bürgerkrieg und in Not sind, kamen auch in die Hansestadt Rostock. Hunderte wurden nur für kurze Zeit bis zu ihrer Weiterreise nach Skandinavien bei uns aufgenommen, Hunderte stellen aber auch in Deutschland einen Asylantrag und bleiben in Rostock“, so der Oberbürgermeister. „ Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – ob privat oder in der Initiative der Flüchtlingshilfe - haben in diesen letzten Wochen eine lebendige Willkommenskultur in unserer Stadt entstehen lassen. Sie haben die Flüchtlinge herzlich aufgenommen. Eine derartige Hilfswelle ist einmalig in unserer Hansestadt. Sehr viele Rostockerinnen und Rostocker leisten ungefragt Hilfe, sammeln Sach- und Geldspenden, übersetzen oder sind einfach nur da, wenn sie gebraucht werden.“ Oberbürgermeister Roland Methling betonte: „Allen Helfern der Flüchtlingsinitiative gilt unser großer Dank und Respekt für ihren unermüdlichen Einsatz! Wir sind auch künftig auf Ihr Engagement angewiesen, damit die Menschen, die die Angst um ihr Leben und große Not zu uns geführt haben, wieder eine Perspektive für ihr Leben entwickeln können. Das, was die vielen Helfer vollbracht haben, und auch weiterhin leisten, können weder die Stadtverwaltung, die Bürgerschaft, noch der Staat anordnen, geschweige denn selbst leisten.“
Urkunden und Blumen wurden zum Dank an Vertreterinnen und Vertreter folgender im Rahmen der Flüchtlingshilfe engagierter Gruppen (in alphabetischer Reihenfolge) überreicht:
Caritas Mecklenburg e.V., Kreisverband Rostock,
Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Rostock,
Förderverein Tradition Ostseeschifffahrt e.V.,
Freiwillige Feuerwehren in Rostock,
Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock,
Heiligen-Geist-Kirchengemeinde Rostock,
Evangelisch-lutherische Innenstadtgemeinde Rostock,
Jugendalternativzentrum JAZ e.V,
M.A.U. Club, ZABRIK e.V.,
Medinetz Rostock e.V.,
Moya Kulturbühne Rostock,
Netzwerk ROSTOCK hilft,
Ökohaus Rostock e.V.,
Pesto-Peter,
Peter-Weiss-Haus e.V.,
Stena Line,
TT-Line,
Stadtverwaltung Rostock,
Technisches Hilfswerk, Ortsverband Rostock.
Der mit 3.500 Euro dotierte Sozialpreis der Hansestadt Rostock ging zu gleichen Teilen an Gudrun Buse, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehinderten Verein M-V, Ortsgruppe Rostock, und an den Verein Gemeinsam für Groß und Klein e.V. vertreten durch das Vorstandsmitglied Helga Ketelhohn. Senator Steffen Bockhahn unterstrich in seiner Laudatio: „Beide Preisträger stehen stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger in der Hansestadt Rostock. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz im Sozial- und Jugendbereich, der Gesundheitsfürsorge, im Sport sowie im politischen Bereich wären viele Angebote und Maßnahmen nicht durchführbar.“ Bei der Ehrung von Gudrun Buhse unterstrich der Senator: „Besonders schätzen wir an Ihnen, dass Sie trotz Ihrer Behinderung nie Ihre Lebensfreude verloren haben, anderen Menschen stets Mut zusprechen und ihnen mit sachkundigem Rat beistehen. Sie gaben und geben so vielen Menschen persönliche und soziale Orientierung in Familie, Beruf und Freizeit!“ Den Verein Gemeinsam für Groß und Klein e.V. würdigte Senator Steffen Bockhahn u. a. mit folgenden Worten: „Der Verein bereitet regelmäßig sehr beliebte öffentliche Veranstaltungen vor, wie zum Beispiel Seniorennachmittage, Oster-, Herbst- und Weihnachtsmärkte. Besonders schätzen wir an Ihnen und Ihren Vereinsmitgliedern, dass Sie so vielen bedürftigen Kindern und Erwachsenen soziale Nähe geben, sie umsorgen ohne sie zu bevormunden und ihnen in schwieriger Zeit beistehen.“
Folgende ehrenamtlich Tätige aus verschiedenen Bereichen wurden durch Oberbürgermeister Roland Methling und Bürgerschaftspräsident Dr. Wolfgang Nitzsche geehrt:
Gesellschaft, Politik und Wahlen
Hans Georg Tack,
Bärbel Schade,
Karin Wiese,
Jerzy Sobolewski.
Soziales, Gesundheit und Sport
Kerstin Preis,
Irmtraud Thomsen,
Cornelia Gottwald,
Ingrid Stuth,
Karin Cziwerny.
Kultur, Bildung und Sport
Günter Görlitz,
Marianne Dietrich,
Hans-Jürgen Bohn.
„Auch im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes erbringen zahlreiche Ehrenamtliche in unserer Stadt großartige Leistungen, manchmal unter Einsatz der eigenen Gesundheit“, unterstrich Senator Dr. Chris Müller. Er nahm die Würdigung der ehrenamtlichen Leistungen im Brand- und Katastrophenschutz vor und verlieh die Ehrennadel für Brandschutz und Katastrophenschutz an
Peter Schiweck, Freiwillige Feuerwehr Rostocker Heide, Einsatzabteilung Hinrichshagen;
Kati Hofmann, Technisches Hilfswerk, Ortsverband Rostock; und
Ole Klöcking, Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Rostock.
Die Stiftungsmittel der Otto und Clara Gütschow-Stiftung wurden durch Senator Steffen Bockhahn ausgelobt, der noch einmal die Geschichte der Stiftung in Erinnerung brachte: „Im November 1920 verstarb in Muralto bei Locarno Frau Clara Gütschow als Witwe des im Jahre 1917 verstorbenen Otto Gütschow aus Rostock. Die Verstorbenen hinterließen keine Kinder und verfügten, dass die Stadt Rostock aus dem ihr zugefallenen Kapital eine Stiftung unter dem Namen „Otto-und-Clara-Gütschow-Stiftung“ errichtet und deren Organisation und Verwaltung übernimmt. Die Stiftung soll ihren Sitz in Rostock und den Zweck haben, Suppenküchen und Teeanstalten sowie Wärmestuben für die Ärmsten zu unterstützen, ohne Unterschied des Geschlechts, des Alters, der Konfession und des Standes. In der Fortsetzung des Stiftungsgedankens hat die Hansestadt Rostock diesen letzten Willen in der am 6. Februar 2002 beschlossenen Satzung aufgenommen und die „Otto-und-Clara-Gütschow-Stiftung“ gegründet. Seit 2002 erfolgt die Ausreichung der Erträge aus dem Stiftungskapital, jeweils zum Tag des Ehrenamtes. Die Erträge können als Förderung nach dem Zuwendungsrecht ausgereicht werden, sofern sie die mildtätigen Zwecke verfolgen.“ Der Senator unterstrich: „Ich möchte die heutige Festveranstaltung zum Anlass nehmen, um die Aktivitäten im ehrenamtlichen Bereich zu würdigen und die Zinserträge in Höhe von 8.300 Euro aus der Stiftung zum sozialen Wohle der Bedürftigen unserer Hansestadt Rostock an vier engagierte Vereine auszureichen, die auch 2016 mithelfen wollen, die soziale Situation der Bedürftigen zu verbessern.“ Oberbürgermeister Roland Methling, Bürgerschaftspräsident Dr. Wolfgang Nitzsche und Senator Steffen Bockhahn übergaben die Zuwendungsbescheide und Blumen an
Wohltat e.V. (vertreten durch Babette Limp-Schelling),
Arbeitslosenverband Deutschland, Kreisverband Rostock e.V., Arbeitslosenzentrum (vertreten durch Reinhardt Leuchter),
Rostocker Tafel e.V. (vertreten durch Elfriede Zander) und
Trockendock e.V. (vertreten durch Mathias Wendt).
Traditionell wird während des Empfangs zum Tag des Ehrenamtes auch der Preis „Die Trinkende“ des Vereins „Rostocker Sieben“ e.V. verliehen. Preisträger 2015 ist der
Reservistenverband e.V., Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch Oberstleutnant d.R. Helge Stahn.
Der Preis wird seit 2007 gestiftet, um besondere ehrenamtliche Projekte zu fördern. Er setzt sich zusammen aus einem Glasquader, in den die Plastik „Die Trinkende“ eingraviert ist, und einem Scheck über 250 Euro. Die Laudatio hielt Vereinsgeschäftsführer Kay Mieske.