Stadt widerspricht Bund der Steuerzahler
Pressemitteilung vom
Durch den Bund der Steuerzahler wurde im vorliegenden Schwarzbuch und besonders über die folgende Öffentlichkeitsarbeit die Finanzierung eines Projektes in Wilhelmshöhe als Verschwendung von öffentlichen Mitteln dargestellt. Ein hundert Meter langer Krötenweg soll 100.000 Euro gekostet haben. Diese Summe ist willkürlich aus einem Zusammenhang gerissen und nachweislich falsch. Die Stadt zeigt sich überrascht von der Unsachlichkeit der Nachprüfungen und weist die Vorwürfe entschieden zurück.
„Wahr ist, dass hier ein Konflikt zwischen Naturschutz und Tourismusförderung kostengünstig gelöst wurde. Der Parkplatz ist für das Funktionieren des beliebten und traditionellen touristischen Erlebnisraumes Wilhelmshöhe unabdingbar“, so der Senator für Bau und Umwelt, Holger Matthäus.
Er liegt allerdings in einem nach Europa-Recht geschützten Naturraum, einem FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat). Grund dafür ist, dass eine seltene, nach Roter Liste Mecklenburg-Vorpommern stark gefährdete Tierart, der Kammmolch, den Parkplatz auf seinem Weg zwischen seinem Lebensraum, dem Küstenwald, zum Laichgebiet, den Tümpeln in den Sandgruben von Wilhelmshöhe, queren muss. Die Population besteht noch aus mehreren hundert Tieren.
Gelöst wurde nun die Querung des Parkplatzes durch eine gezielte bauliche Führung der Lurchwanderung, unter anderem durch einen so genannten „Leitkorridor“, ähnlich einer kleinen begrünten Mulde. Der Parkplatz wurde gleichzeitig den Erfordernissen angepasst. Er wurde mit wasserdurchlässigen Rasengittersteinen befestigt und 20 Bäume werden gepflanzt. So wurden zusammen weniger als 300.000 Euro investiert. Umgerechnet auf die 140 geschaffenen Parkplätze sind das nicht mehr als 2100 Euro pro Stellplatz.
Das Projekt wurde vor fünf Jahren mit der Tourismuszentrale, den zuständigen Ämtern und der unmittelbar profitierenden Hotel- und Ausflugsgaststätte „Wilhelmshöhe“ ausgiebig diskutiert. In den Ausschüssen der Bürgerschaft wurden die Ergebnisse vorgestellt, bestätigt und durch die Bürgerschaft 2005 als geeignete und optimierte Variante beschlossen.
Nächste Woche wird die Übergabe des Parkplatzes erfolgen. Dann kann sich jeder vom Projekt vor Ort sachlich informieren und selbst eine Meinung bilden.