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Stadtverwaltung wirbt für Tempo 30 km/h - weniger ist oft mehr

Pressemitteilung vom 11.04.2001

11. April 2001

Stadtverwaltung wirbt für Tempo 30 km/h - weniger ist oft mehr

„Die Stadtverwaltung wird in den nächsten vier Wochen wird mit der Aktion „Tempo-30-Zonen in Rostock“ auf die großen Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer und die Anwohner aufmerksam machen. Seit dem 10. April werben Citylight-Poster an etwa 150 Stellen im Stadtgebiet für diese Initiative“, so die Senatorin für Umwelt und Ordnung, Karina Jens.

Nachdem in den letzten Jahren entsprechend der Konzeption „Flächendeckend Tempo 30“ schrittweise viele Rostocker Wohngebiete ausgeschildert wurden, gibt es über 50 Tempo-30 Zonen. Sowohl mit dem von der Bürgerschaft 1998 beschlossenen Integrierten Gesamtverkehrskonzept als auch mit dem im gleichen Jahr beschlossenen Lärmminderungskonzept wird der gewählte Weg zur flächenhaften Verkehrsberuhigung bestätigt.

Einerseits wird jeder Verkehrsteilnehmer solche Geschwindigkeitsregelung nicht nur akzeptieren, sondern auch respektieren müssen. Ohne gegenseitige Rücksichtnahme, ohne den persönlichen Willen, zur Beruhigung des Verkehrs selbst beizutragen, wird das beste Konzept scheitern. Andererseits wird natürlich die behördliche Kontrolle fortgesetzt. Insbesondere in Schwerpunktbereichen, in Voruntersuchungen auch durch automatische Geschwindigkeitsüberwachung ausgewählt, wird überwacht.

Erst wenn Tempo-30-Regelungen nicht als Schikane empfunden, sondern als wohlgemeinten Hinweis auf schutzbedürftige Nachbarschaft verstanden werden, können sie ihre gewünschte Wirkung entfalten und die Lebensqualität in Rostock spürbar verbessern.

Tempo 30 - mehr Lebensqualität im Wohnbereich
Eine niedrige Geschwindigkeit bedeutet für Anwohner ein erhebliches Plus an Wohnqualität. Mehr Lebensraum, Ruhe und Sicherheit für alle.

Tempo 30 - weniger Unfälle, Verletzte und Tote
Je langsamer ein Auto fährt, desto kürzer ist der Reaktions- und Bremsweg. Bei 50 km/h beträgt der Reaktions- und Bremsweg fast 28 m, bei Tempo 30 km/h nur noch 14 m. Das bedeutet durchschnittlich 20 % weniger Unfälle. Schwere Unfälle sind noch seltener.

Tempo 30 - mehr Raum für Fußgänger und Kinder
Je schneller ein Auto fährt, desto mehr Sicherheitsabstand ist baurechtlich nötig und desto breiter muss die Fahrbahn sein. Bei Tempo 30 dagegen kann die Fahrbahn schmaler sein, es bleibt mehr Platz für Fußgänger, spielende Kinder und den ruhenden Verkehr.

Tempo 30 - mehr Sicherheit für Radler
Bei einer mittleren Fahrradgeschwindigkeit von etwa 18 km/h können Radfahrer im Verkehr „mitschwimmen“ und sind nicht mehr auf eigene Radwege angewiesen. Je langsamer und gleichmäßiger der Verkehr fließt, desto sicherer sind Radfahrer unterwegs. Auch die Zulässigkeit für das Fahrradfahren in Einbahnstraßen im Gegenverkehr wird dann erst möglich.

Tempo 30 - mehr Ruhe
Lärm, insbesondere Verkehrslärm, ist für die Gesundheit schädlich. Bei einer Temporeduzierung von 50 auf 30 km/h lässt sich eine Lärmminderung um fast 3 dB(A) erreichen, was einer unrealistischen Halbierung der Verkehrsmenge entspricht. Bei gepflasterten Straßen in Wohngebieten kann diese Geschwindigkeit die Belästigung noch weiter verringern.