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Tag der Alleen am 20. Oktober 2009

Pressemitteilung vom 14.10.2009

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands und der Alleenschutzgemeinschaft den 20. Oktober zum Tag der Alleen erklärt. Dieser Tag soll durch Städte und Gemeinden mit Aktivitäten zum Alleenschutz gestaltet werden. "Alleen sind Kulturgut, touristisches Magnet und unverzichtbares Landschaftselement", unterstreicht Senator Holger Matthäus. "Durch Straßenausbau und Winterdienst in den vergangenen Jahren sind die Alleen auch in Mecklenburg-Vorpommern geschädigt und leider auch rückläufig. Um so größer ist unsere Verantwortung den noch vorhandenen Bestand zu schützen und für unsere Nachwelt wieder zu mehren."

Eine Baumreihe wird zur Allee, wenn sie mindestens 100 Meter lang ist und mit der gleichen Baumart gleichen Alters im gleichen Abstand gepflanzt wurden. Nach dem Land Brandenburg mit 8.200 km verfügt Mecklenburg-Vorpommern mit 4.374 km Alleen und Baumreihen an Straßen und Wegen außerhalb geschlossener Ortschaften über den zweitgrößten Bestand innerhalb Deutschlands.

Auch die Hansestadt Rostock verfügt über zahlreiche Alleebäume. Über 10.000 Bäume wachsen in Rostock direkt an Straßen. Historisch besonders wertvoll und alt sind zum Beispiel Bäume einiger Straßenzüge in Gehlsdorf und in Warnemünde. Rostock kann aber auch auf noch junge Alleen wie z.B. in der August-Bebel-Straße und in der Toitenwinkler Allee verweisen. In denkmalgeschützten Bereichen wie der Steintor-Vorstadt und dem Lindenpark müssen die Belange der Denkmalpflege zusätzlich zu den naturschutzrechtlichen Belangen berücksichtigt werden.

Das Naturschutzgesetz Mecklenburg-Vorpommern schreibt vor, bei notwendigen Fällungen von Alleebäumen die grünen Verbände in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen und im Anschluss eine Nachpflanzung vorzunehmen. Dieser Verpflichtung kommt die Hansestadt Rostock selbstverständlich nach, wenn beispielsweise Fällungen aus Verkehrssicherheitsgründen notwendig werden. Darüber hinaus bemühen sich die Fachleute aus dem Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege um den Erhalt der anvertrauten Alleebäume und um Neupflanzungen. Mitunter ist auch eine komplette Erneuerung der Bestände notwendig, wie z.B. in der Dethardingstraße und in der Laurembergstraße. Dabei setzen die Stadtgärtner auf die abschnittsweise Erneuerung und vermeiden Lückenbepflanzungen, damit auch für unsere Nachfahren das Alleenbild erhalten bleibt. Leider kann nicht überall nachgepflanzt werden, da das unterirdische Leitungssystem dies oft verhindert. An solchen Standorten steht der Erhalt - auch mit teilweise unpopulären Maßnahmen wie dem Köpfen der Bäume - im Vordergrund.

Das Thema Alleen beschäftigt die Rostocker Stadtgärtner seit vielen Jahren und spiegelt sich in zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen wie den Nordischen Baumtagen wieder.

Da Krankheiten und Schädlinge durch den Klimawandel immer mehr zunehmen, wird es u. a. notwendig, neue resistente Arten und Sorten, die von den Baumschulen in großer Zahl gezüchtet und vermehrt wurden, einzusetzen. Die Hansestadt Rostock arbeitet deshalb im Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiter-Konferenz (GALK) mit und beteiligt sich an den Testpflanzungen hierzu, deren Ergebnisse nach einer Bewertung in die Straßenbaumliste der GALK einfließen. Beispiele dafür sind Amberbäume und die Ahornsorten "Apollo" und "Allershausen" in der Erich-Schlesinger-Straße sowie Silberlinden der Sorte "Szeleste" in der Ostseeallee.