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Tödliche Fluchten über die Ostsee

Pressemitteilung vom 13.08.2021 - Bildung und Wissenschaft

„Staatsgrenze Nord“ - Tödliche Fluchten aus der DDR über die Ostsee - ist der Titel einer Veranstaltung an der Rostocker Volkshochschule mit Dr. Jenny Linek und Henning Hochstein von der Universität Greifswald am 9. September 2021 von 18 bis 19.30 Uhr.

So lange die DDR bestand, war die Ostsee nicht nur die Sommerbadewanne vieler Einheimischer. Vor allem war sie Sehnsuchtsort für viele, und zwar nicht nur, weil sie dort Urlaub machen wollten, sondern, weil man dort die DDR verlassen konnte, ohne eine Mauer überwinden zu müssen. Dennoch war diese Außengrenze der DDR zum sogenannten „Nichtsozialistischen Ausland“ enorm gesichert. Ein gestaffeltes System, das sich von der Bespitzelung aller DDR-Bürgerinnen und -Bürger an ihren Wohn- und Arbeitsorten bis zur Überwachung der Hoheitsgewässer der DDR in der Ostsee erstreckte, sollte dafür sorgen, dass diese „nasse“ Grenze ein ebenso schwierig zu überwindendes Hindernis darstellte, wie die Mauer an der Landgrenze.

Seit Juli 2019 werden nun die Todesfälle an dieser Grenze in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten wissenschaftlichen Projekt an der Universität Greifswald erforscht. In einer Mischung aus akribischem Aktenstudium und Befragungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sollen die Namen und Schicksale derer beleuchtet und vor dem Vergessen bewahrt werden, die bei ihren Fluchtversuchen über die Ostsee ihr Leben verloren. Es wird ein Einblick in diese komplexe Ermittlungsarbeit gegeben und erste Ergebnisse werden vorgestellt.

Weitere Informationen dazu und Anmeldungen sind im Internet unter www.vhs-hro.de möglich oder per Tel. 0381 381-4300.