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Über 10.000 Unterschriften für ein Archäologisches Landesmuseum

Pressemitteilung vom 07.12.2016

Das Sammeln und Bewahren kultureller Hinterlassenschaften hat in Mecklenburg-Vorpommern eine lange Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurück reicht. Dadurch verfügt unser Land über eine der europaweit umfangreichsten und wertvollsten Sammlungen archäologischer Schätze. Bis 1992 gab es ein eigenes archäologisches Landesmuseum im Schweriner Schloss. Bis der Landtag in die Räumlichkeiten des Schlosses einzog. Seitdem kann die Sammlung nicht mehr adäquat gezeigt werden. Das Versprechen der Landesregierung, ein neues Landesmuseum zu schaffen, wurde bis heute nicht eingelöst.

Seit März 2015 sammeln ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger in Mecklenburg-Vorpommern Unterschriften für die Schaffung eines archäologischen Landesmuseum. Die von der Initiative Pro Archäologisches Landesmuseum (IPAL) organisierte Aktion setzt vor allem auf persönliche Gespräche und die Unterstützung per petitionssicherer Unterschrift. Es werden also auch Geburtsdatum und Anschrift auf den Unterschriftenlisten abgefragt. Das macht die Unterschriften besonders wertvoll. Der Kontakt zu den Unterzeichnern ist für die Initiative wichtiger als eine hohe Anzahl anonymer Einträge.

Am 2. Dezember 2016 wurde die 10.000. Unterschrift registriert. IPAL nimmt dies zum Anlass, die Landesregierung an eine schnelle Entscheidung der Standortfrage zu erinnern. „Es ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, wie man nach über 25 Jahren noch Bedenkzeit benötigt. Mit der Blockadehaltung von Lokalpatrioten muss endlich Schluss sein. IPAL hat sich bereits mehrfach klar und deutlich für den Standort Rostock ausgesprochen. Das unabhängige Gutachten der Beratungsagentur MuseoConsult beschreibt die Gründe dafür ausführlich und nachvollziehbar. Rostock ist zudem der einzige Standort, der sich aktiv um das Archäologische Landesmuseum bemüht (Werbekampagne „Der Schatz braucht Platz.“). Alle anderen Standorte scheinen weniger interessiert“, so IPAL.

Die Initiative betrachtet ihr Engagement auch als direktdemokratische Aktion, die in Zeiten aufkeimender populistischer Politik eine funktionierende Bürgerbeteiligung unter Beweis stellen möchte. „Das verlangt schnelle und kluge Entscheidungen der Regierenden. Es geht um eine Strukturmaßnahme, die den Forschungsstandort unseres Landes aufwertet, die eine Lücke im Bildungsangebot für seine Bürger schließt, und die unseren Touristen einen weiteren Grund gibt, unsere einzigartige Heimat zu bereisen.“, sagt Carsten Schmoldt, der Gründer der Initiative.

Auch aus der Sicht von Bürgerschaft und Stadtverwaltung kann das Land Mecklenburg-Vorpommern mit einer Entscheidung für Rostock nur gewinnen. „Wer neueste Erkenntnisse der Archäologie bekannt machen will, der sollte sie hier in Rostock präsentieren“, so Oberbürgermeister Roland Methling. „Wir haben dem Land ein attraktives Standortangebot gemacht und werden dieses Vorhaben nicht nur mit Worten unterstützen, sondern auch mit kräftigem Rückenwind. Unser Doppeljubiläum von 800 Jahren Stadtrecht im Jahr 2018 und 600 Jahren Universität Rostock im Jahr 2019 wäre ein hervorragender Rahmen und die Verbindungen zur Universität Rostock und ihrem Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte garantieren wissenschaftliche Arbeit auf höchstem Niveau."