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Über Bord gegangene Hafenkrane: Bergungskonzept wird erarbeitet

Pressemitteilung vom 02.02.2020 - Rathaus / Wirtschaft und Verkehr

Während einer Lagebesprechung heute morgen (Sonntag, 2. Februar 2020) mit allen beteiligten Institutionen und Behörden wurden die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Bergung der beiden ins Hafenbecken B des Überseehafens gestürzten mobilen Hafenkrane festgelegt. Darüber informiert das Hafen- und Seemannsamt als für die Wasserflächen im Überseehafen zuständige Ordnungsbehörde.

Durch das schnelle Auslegen von Ölsperren und ein Absaugen der relativ kleinen Menge ausgelaufener Schadstoffe durch Spezialisten der Fa. Baltic Taucher konnten die Auswirkungen auf die Umwelt durch die Gewässerverunreinigungen so gering wie möglich gehalten werden. Nach Schätzungen der Wasserschutzpolizei sind Mengen in der Größenordnung von etwa 100 Litern ausgetreten, wovon der Großteil durch das Ölwehrschiff „Flunder" im Hafenbecken B abgesaugt werden konnte. Während eines Tauchgangs wurden die genaue Lage der Krane erkundet und die Entlüftungsstutzen an den Hydrauliköl- und Dieseltanks abgedichtet. Somit ist ein Austritt weiterer Mengen umweltgefährdender Stoffe gestoppt. Damit sind die in den Kranen befindlichen Schadstoffe, insgesamt etwa 7.600 Liter Hydrauliköl und 3.000 Liter Dieselkraftstoff, sicher isoliert. Auch das Abpumpen der in den Tanks befindlichen Flüssigkeiten wird vorbereitet. Die Beschädigungen an den Kranen konnten dokumentiert und Anschlagpunkte zum Heben der Krane eruiert werden.

Ein Vermessungsschiff misst gegenwärtig die Gewässersohle innerhalb des Schadbereichs hydrografisch auf, um die genaue Lage der Krane anhand einer 3D-Darstellung zu dokumentieren. In einem detaillierten Bergungskonzept werden in den kommenden Tagen alle notwendigen Maßnahmen zusammengefasst und abgestimmt.

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski machten sich am Sonnabend vor Ort ein Bild von der Lage.„Ich konnte mir einen ersten Eindruck verschaffen", so der Oberbürgermeister. „Mein Dank gilt allen Beteiligten, die zum Einsatz gekommen sind. Insbesondere bei Hafenkapitän Falk Zachau bedanke ich mich für sein schnelles und beherztes Handeln!" „Rostock Port als Hafenbetreiber arbeitet in enger Abstimmung mit den Behörden zusammen, um eine Lösung zur baldigen Wiederaufnahme des Hafenbetriebs im Hafenbecken B zu finden", sagt Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch.

Hintergrund

Beim Verladen von mobilen Hafenkranen im Rostocker Überseehafen stürzten am Freitag, 31. Januar 2020, gegen 21 Uhr zwei Kräne von Bord des unter Niederländischer Flagge fahrenden Schwergutschiffes „Jumbo Vision" in das Hafenbecken. Alle zu beteiligenden Behörden, wie u.a. das Brandschutz- und Rettungsamt, das Amt für Umweltschutz, die Wasserschutzpolizei sowie das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg wurden unverzüglich informiert und beteiligt. Durch auslaufende Betriebsstoffe der Kräne kam es zu einer Gewässerverunreinigung. Zur Eindämmung dieser Verunreinigung wurde das Hafenbecken B mit Ölsperren gesichert. Derzeit ist das Hafenbecken B für den Schiffsverkehr gesperrt. Der Hafenbetrieb in allen anderen Hafenbereichen findet ohne Einschränkungen statt.