Umfangreiche Vorbereitungen auf mögliche Evakuierung

Derzeit laufen umfangreiche Vorbereitungen auf eine mögliche Evakuierung von Teilen der Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Noch bis Dienstag Nachmittag (26. August 2003) sind Fachleute im Auftrag des Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern damit beschäftigt, einen Metallkörper freizulegen, bei dem es sich möglicherweise um Munition aus dem 2. Weltkrieg handelt. Erst dann kann mit Sicherheit festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Munition handelt und welche Gefahr davon ausgeht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, muss voraussichtlich am Mittwoch, dem 27. August 2003, der Umkreis von etwa 500 Metern um den Fundort herum im Interesse der größtmöglichen Sicherheit aller Beteiligten vollständig evakuiert werden.

"Bitte richten Sie sich darauf ein, Ihre Wohnung für mehrere Stunden verlassen zu müssen, informieren Sie auch Nachbarn und hilfsbedürftige Personen. Suchen Sie Quartier bei Freunden oder Verwandten und denken Sie bitte daran, neben Verpflegung und notwendigen Medikamenten auch Spielsachen für Kinder und Windeln für Kleinkinder mitzunehmen", heisst es in einem Merkblatt der Stadtverwaltung, das am Montag (25. August 2003) in den betroffenen Straßen verteilt wird. Die Polizei sichert den evakuierten Raum.

Konkret sind folgende Straßen und Häuser betroffen:

Adolf-Becker-Str. 1 - 30
Am Kabutzenhof 1 - 46
An der Elisabethweise 1 - 4
Borwinstraße 1 - 54
Budapester Straße 1 - 83
Clementstraße 1 - 6
Doberaner Straße 34 - 129
Elisabethstraße 1 - 34
Friesenstraße 1 - 12
Fritz-Reuter-Straße 1 - 82
Gellertstraße 1 - 14
Gewettstraße 1 - 7
Hansastraße 1 - 13
Hospitalstraße 1 - 8a
Jahnstraße 1 - 12
Kämmereistraße 1 - 9
Klosterbachstraße 1 - 21
Konrad-Zuse-Straße 1
Lohmühlenweg 1 - 17
Lübecker Straße 1 - 26, 160
Margaretenstraße 28 - 65
Massmannstraße 3 - 113
Paschenstraße 1 - 10
Patriotischer Weg 39 - 82
Ratsplatz 1 - 3
Thomas-Mützer-Platz 1 - 67
Ulmenstraße 18 - 69
Waldemarstraße 1 - 63
Warnowufer 54 und 54a
Werftstraße 5 und 6
Windmühlenstraße 1 - 6b
Zum Wallnußhof 1 - 7

In einer vom Stadtamt erlassen Allgemeinverfügung heisst es dazu:

"1. Die sich im ... Sperrbereich ... aufhaltenden Personen haben am Mittwoch, den 27. August 2003 bis 8.00 Uhr diesen zu verlassen. ...

2. Am 27.August 2003 nach 08.00 Uhr ist es allen unberechtigten Personen untersagt, den o.g. Sperrbereich zu betreten oder sich darin aufzuhalten. ...

4. Für den Fall der Nichtbeachtung der Ziffern 1 und 2 wird die Anwendung des unmittelbaren Zwanges angedroht, d.h. die unberechtigt im Sperrkreis sich aufhaltenden Personen werden zum Verlassen desselben gezwungen."

Sollte die Evakuierung notwendig werden, werden Lautsprecherwagen am Dienstag Abend in den betroffenen Straßen informieren. "Bitte achten Sie am Dienstag Abend auf die Informationen in den regionalen Hörfunk- und Fernsehprogrammen", so die dringende Bitte an die Anwohnerinnen und Anwohner. "Bitte befolgen Sie die zu Ihrer eigenen Sicherheit getroffenen Anordnungen der Sicherheitskräfte. Unterstützen Sie die Arbeit von Polizei, Feuerwehr und Munitionsbergungsdienst, indem Sie Ruhe und Besonnenheit wahren. Auch davon hängt die Dauer der Evakuierungsmaßnahmen ab." Auch die Beendigung der Evakuierungsmaßnahmen wird über den Hörfunk bekanntgegeben.

Der Zeitplan für die Evakuierungsmaßnahmen sieht vor, dass ab 6 Uhr die Durchfahrt der B 105 wird zwischen Holbeinplatz und Grubenstraße und in umgekehrter Richtung gesperrt wird. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Sperren um das Evakuierungsgebiet wirksam. Zutritt und Einfahrt sind nicht mehr möglich. Durchlassstellen zur Ausfahrt bis 8 Uhr und zur Ein- und Ausfahrt für Polizei, Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr, Taxis und berechtigte Fahrzeuge von Pflegediensten, Wach- und Sicherheitsdiensten werden an folgenden Stellen eingerichtet: B 105 Am Strande/Grubenstraße, B 105 Lübecker Straße/Karl-Marx-Straße, Doberaner Straße/Doberaner Platz und Ulmenstraße/Saarplatz. Notunterkünfte stehen ab 6 Uhr in der Turnhalle der Margaretenschule, Barnstorfer Weg 21/Margaretenplatz und in der Schwimmhalle "Neptun", Kopernikusstraße 17, zur Verfügung. Für bedürftige Personen übernehmen zwischen 6 und 8 Uhr Busse ab Hansa-Filmpalast in der Waldemarstraße/Ecke Massmannstraße und ab Margaretenplatz/Ecke Barnstorfer Weg die Beförderung zur Notunterkunft in der Schwimmhalle. Die Mitnahme von Haustieren in die Notunterkünfte ist leider nicht möglich. Es bestehen Aufnahmemöglichkeiten im Zoologischen Garten und im Tierheim.

Bis 8 Uhr müssen die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Straßen ihre Häuser verlassen haben. Danach beginnt die Räumung des Evakuierungsgebietes durch die Polizei. Nach der Räumung beginnt die Entschärfung der Munition. Die Dauer kann nicht vorherbestimmt werden.

Mit erheblichen Behinderungen für den Straßenverkehr im gesamten Stadtgebiet ist zu rechnen. Die Innenstadt sollte weiträumig umfahren werden, nach Möglichkeit über die A 19 und die A 20 sowie den Westzubringer B 103 N. Für die B 105 ist eine Umleitung zwischen Schutower Kreuz und Grubenstraße über Barnstorfer Ring, Zoo, Neuer Friedhof, Südring, Lange Straße und umgekehrt ausgewiesen. Die Straßenbahn-Haltestellen Massmannstraße, Kabutzenhof und Volkstheater werden ab 6 Uhr nicht mehr bedient. Die Bahnen der Linien 1, 4 und 5 fahren zwischen Holbeinplatz und Doberaner Platz bzw. umgekehrt ohne Halt zum Fahrgastwechsel. Während der Entschärfung ist kein Verkehr zwischen Kunsthalle und Doberaner Platz möglich. Die S-Bahn wird ab 6 Uhr den Haltepunkt Parkstraße nicht bedienen und fährt zwischen Hauptbahnhof und Holbeinplatz und in umgekehrter Richtung ohne Halt. Der Verkehr ist auch während der Entschärfung möglich. Der Zugang zur Fähre Am Kabutzenhof in Richtung Gehlsdorf ist nur entlang des Stadthafens in Richtung Stadtzentrum möglich.

Die Stadtverwaltung hat unter der Rufnummer 381-1111 ein Bürgertelefon eingerichtet, das am Montag zwischen 8 und 16 Uhr, am Dienstag zwischen 8 und 22 Uhr sowie am Mittwoch ab 6 Uhr besetzt ist. Aktuelle Informationen werden auch laufend unter der Internetadresse www.rostock.de veröffentlicht.