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Vom Feld zur Vase: ein dorniger Weg

Pressemitteilung vom 13.03.2006

Nur jede fünfte Schnittblume, die in Deutschland verkauft wird, ist auch hier gewachsen. Meist haben sie eine lange Reise hinter sich: Sie kommen aus Afrika und Lateinamerika. Dort ist der Blumenexport ein wachsender Markt. Kenia, Ecuador und Kolumbien zählen zu den wichtigsten Importländern für Deutschland.

Die Geschäfte mit den Rosen, Nelken und Gerbera blühen rund um den Globus, das Nach- sehen haben dabei häufig die ProduzentInnen. Geringe Löhne, ungesicherte Arbeits- verhältnisse und fehlender Arbeitsschutz beim Umgang mit den hochgiftigen Pestiziden prägen den Alltag der Blumenarbeiterinnen. Ein sinkender Grundwasserspiegel, giftige ungeklärte Abwässer und mangelnde Anbauflächen für den eigenen Bedarf sind weite- re Faktoren, die Umwelt und Menschen an vielen Produk- tionsstandorten belasten.

Doch es gibt eine Alternative: Blumen aus menschenwürdiger und umweltschonender Produktion. Sie tragen das abgebildete, neu eingeführte Siegel. Sie können auch in Rostocker Blumengeschäften nachgefragt werden, einige Geschäfte haben sie im Angebot. Blumen mit diesem Siegel werden unter weitaus besseren Bedingungen produziert: Feste Arbeitsverträge, Mutterschaftsurlaub, ein garan- tierter Mindestlohn und Gewerkschaftsfreiheit schaffen menschenwürdige Lebensbe- dingungen für die BlumenarbeiterInnen.

Höhere Umweltschutzanforde- rungen verbessern die Lebens- grundlagen in der unmittelbaren Umgebung: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger wird reduziert, ebenso der Wasserverbrauch. Betriebe, die nach den Anfor- derungen des Blumensiegel- programms produzieren, werden regelmäßig kontrolliert.

Der Entwicklungspolitische Runde Tisch der Lokalen Agenda setzt sich seit Jahren dafür ein, den Verkauf von Blumen mit dem Blumensiegel in unserer Stadt zu fördern und arbeitet dabei mit dem Blumen- handel eng zusammen. Mit dem Kauf dieser Blumen gehen wir einen jener kleinen Schritte auf dem Weg zu mehr welt- weiter Gerechtigkeit und setzen dabei den Wahlspruch der Agenda 21 "Global denken - Lokal handeln" in unserem Alltag um. Auf unspektakuläre Weise tra- gen wir so zu einer gerechteren weltweiten Entwicklung bei. Machen Sie mit! Der Frauentag bietet eine gute Gelegenheit dazu.

Weitere Auskünfte bekommen Sie bei Dr. Sibylle Gundert-Hock im Rostocker Sitz des Eine-Welt-Landesnetzwerk M-V, Tel. 4902410; Hintergrundinformationen gibt es im Internet unter www.fian.de

Wolf Falk
Büro für nachhaltige Stadtentwicklung/Agenda 21