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Vorträge von Dr. Thomas Andratschke in Schwaan und Rostock zu Künstlerkolonien

Pressemitteilung vom 09.09.2016

Zum Ende der erfolgreichen Sommerausstellung „RUDOLF BARTELS (1872–1943). EINFACH und nur SCHÖN“  laden das Kulturhistorische Museum Rostock und das Kunstmuseum Schwaan zu zwei Vorträgen ein. Dr. Thomas Andratschke, Kurator der Landesgalerie Neue Meister im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, spricht zum Thema „MYTHOS HEIMAT. Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien“ am Dienstag, 13. September 2016, um 19 Uhr im Kulturhistorischen Museum Rostock und zum Thema „KÜNSTLERKOLONIEN – EINE EUROPÄISCHE BEWEGUNG?“ am Mittwoch, 14. September 2016, um 19 Uhr im Kunstmuseum Schwaan.

 

Von Worpswede bis Barbizon, von Ahrenshoop bis Katwijk, von Schwaan bis Concarneau oder von Skagen bis Ascona – zwischen 1830 und 1920 begaben sich Tausende europäische Künstler auf die Suche nach dem Ursprünglichen und Unverfälschten, das sie bei den Primitiven auf dem Land zu finden glaubten. In den abgelegenen, landschaftlich und vor allem aber malerisch reizvollen Gegenden, zumeist ihrer eigenen Heimatländer, gründeten sie weit mehr als 100 Künstlerkolonien, auf die sich allein 3.500 Künstler, überwiegend Maler, verteilen, die namentlich nachweisbar sind.

 

Die wichtigste Voraussetzung dieses Phänomens liegt sicher im Aufstieg der Landschaftsmalerei begründet, die im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend im Freien praktiziert wurde und ihren Höhepunkt im Impressionismus erlebte. Das englische Modell und ästhetische Ideal der „picturesque beauty“ verbreitete sich dabei seit um 1800 auf dem europäischen Festland und bildete die Basis eines des Phänomens, das hier als „Bewegung“ in Frage steht. Abgesehen von den Entstehungsbedingungen und den Strukturen von Künstlerkolonien, Thema des Rostocker Vortrages, zeichnet der Vortrag in Schwaan insbesondere die chronologische und geographische Ausbreitungsbewegung nach, die aus einem Phänomen überhaupt erst eine Bewegung machen würde. Insofern sind die Forschungsdesiderate oder zukünftigen Aufgaben der heutigen „Künstlerkoloniefamilie“ zu definieren.

 

Thomas Andratschke war der Kurator der erfolgreichen Ausstellung „Mythos Heimat. Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien“. Auf der bis Juli 2016 in Hannover gezeigten Ausstellung wurden auch Leihgaben aus dem Kunstmuseum Schwaan und dem Kulturhistorischen Museum Rostock präsentiert.

 

Bis zum Beginn des Vortrages ist die Sonderausstellung zur Besichtigung geöffnet.