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Vortrag im Kulturhistorischen Museum Rostock - Die große Pommernkarte des Rostocker Professors Eilhard Lubin Ein Meisterwerk der Kartographie

Pressemitteilung vom 30.04.2015

Das Kulturhistorische Museum Rostock lädt am 5. Mai 2015 um 19 Uhr zu einem weiteren Vortrag anlässlich der Ausstellung „Prächtig vermessen. Mecklenburg auf Karten 1600 bis 1800“ ein. Dieses Mal steht durch die den Rostocker Mathematiker Eilhard Lubin geschaffene große Pommernkarte aus dem Jahr 1618 im Mittelpunkt.

Die Lubinsche Karte wurde 1618 im Auftrag des Pommerschen Herzogs Philipp II. durch den Rostocker Professor Eilhard Lubin erstellt. Sie ist die erste Spezialkarte des gesamten pommerschen Territoriums von Damgarten im Westen bis zur östlichen Grenze Pommerns. Noch heute erstaunt die Genauigkeit der hier verzeichneten Orte, gleichermaßen der zentralen Städte, Damgarten, Barth und Stralsund, wie der kleinen Dörfer im Umland, insgesamt etwa 2800 Ortschaften.

Mit einem Assistenten reiste Lubin übers Land, bestimmte mit Messkette, Schrittzähler und Winkelmessgeräten die Abstände zwischen Kirchtürmen, Mühlen und anderen markanten Geländepunkten. Mit astronomischen Instrumenten bestimmte er die geografische Breite der Ortschaften, besonders intensiv im Gebiet zwischen Damgarten und Stettin.

Doch die Lubinsche Karte mit der Größe von 2,20 mal 1,25 Meter war zugleich ein Kunstwerk und ein Dokument historischer Studien. Die Karte zeigt den Schöpfer mit seinen Instrumenten, gibt den Stammbaum der Fürsten von Rügen und der Herzöge von Pommern, teils mit realistischen Porträts und Symbolen ihrer Macht und Gelehrsamkeit. Eingerahmt wird die Karte von 49 Ansichten pommerscher Städten sowie 300 Wappen pommerscher Adelsfamilien. Textfelder erzählen die Geschichte Pommerns, geben ein Verzeichnis von 63 pommerschen Städten sowie ganz praktisch von 79 in pommerschen Gewässern lebenden Fischen. Die Pommern-Karte Eilhard Lubins ist ein Meisterwerk der Kartographie, einzigartig in dieser Zeit, vielfach kopiert, doch lange nicht übertroffen.

Die bisher mit großen Erfolg gezeigte Ausstellung zeichnet anhand herausragender und selten gezeigter Objekte die Entwicklung der Darstellung Mecklenburg auf gedruckten und handgezeichneten Karten von der Mitte des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nach.

Die Ausstellung ist noch bis zum 17. Mai 2015 zu sehen.