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Vortrag zur Künstlervereinigung „Brücke“ im Kulturhistorischen Museum

Pressemitteilung vom 14.06.2010

Die Hansestadt Rostock war zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht eben ein Kultur-Mekka. Umso beachtlicher ist es, dass Künstler, die damals deutschlandweit Stil prägend waren, in Rostocker Museen hingen: 1908 wurden Werke der Künstlervereinigung „Brücke“ in Rostock ausgestellt - damals wie heute eine Sensation. Der Historiker Wolf Karge erkundete das Ereignis und stellt die Ergebnisse seiner Nachforschungen am 17. Juni 2010 um 17 Uhr in einem Vortrag „Brücke-Kunst in Rostock 1908 oder Das große Schweigen über großartige Kunst“ im Kulturhistorischen Museum Rostock vor.

Sensationell ist die „Brücke“-Ausstellung in Rostock in zweierlei Hinsicht. Zum einen waren die damals durchaus streitbaren und viel diskutierten Künstler wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner oder Karl Schmidt-Rottluff lange noch nicht etabliert. Die Ausstellung muss für den Rostocker Kunstverein ein gewisses Wagnis bedeutet haben. Zum anderen war diese wichtige Ausstellung, die dem Rostocker Publikum die Avantgarde erschloss, vollkommen in Vergessenheit geraten. Ein einziger lapidarer Satz ist in damaligen Lokalzeitungen zu finden: „Eine Anzahl eigenartiger Malereien und anderer Werke sezessionistischer Künstler ist ebenfalls noch ausgestellt.“ Selbst Edvard Munch, der zu jener Zeit in Warnemünde aufhielt, wusste von der Ausstellung offenbar nichts.

Der Vortrag von Wolf Karge findet im Rahmen der Ausstellung „Schönheit pur. Mecklenburg - ein Land für Künstler 1900 bis 1945“. Zu sehen ist die große Schau bis zum 22. August 2010 an drei Ausstellungsorten - dem Kulturhistorischen Museum Rostock, dem Max-Samuel-Haus in Rostock und der Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow. Gezeigt werden bekannte Vertreter der Kunst Mecklenburgs wie Egon Tschirch oder Rudolf Bartels und Kate Diehn-Bitt Neuentdeckungen wie die Wismarer Malerin Elsbeth Huther, aber auch prominente Gäste wie Lyonel Feininger, Alexej von Jawlenski, Karl Schmidt-Rottluff und Lovis Corinth.

Ein weiterer Vortrag am 24. Juni 2010 um 18 Uhr in der Ernst-Barlach-Stiftung-Güstrow, widmet sich dem Thema „Ahrenshoop und Schwaan - Künstlerkolonien als Höhepunkte der Landschaftsmalerei in Mecklenburg“. Es spricht Dr. Ruth Negendanck vom Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.