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Vortragsreihe „Kultur im Kloster“ beginnt am 12. April mit „Handschriften im 16. Jahrhundert. Das Ende einer Tradition?“

Pressemitteilung vom 08.04.2016

Die erfolgreiche Vortragreihe „Kultur im Kloster", die der Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Universität Rostock und das Kulturhistorische Museum Rostock gemeinsam durchführen, startet am 12. April 2016 um 17.15 Uhr wieder.

Der Eröffnungsvortrag von Eef Overgaauw (Berlin) zum Thema „Handschriften im 16. Jahrhundert. Das Ende einer Tradition?" beschäftigt sich mit der Bedeutung und Funktion von Handschriften nach der mediengeschichtlich einschneidenden Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.

Auch nach dieser Erfindung durch Gutenberg um 1450 stieg die Produktion von Handschriften in allen Teilen Europas stark an. Erst ab ca. 1490 ging die Zahl der neu geschriebenen Handschriften zugunsten des gedruckten Buches zurück. Gegen Ende des ersten Viertels des 16. Jahrhunderts endete vielerorts die systematische Produktion von Codices in klösterlichen und weltlichen Skriptorien. Dennoch entstanden im 16. Jahrhundert weiterhin zahlreiche Handschriften. In einigen Bereichen wurde die mittelalterliche Tradition fortgesetzt, etwa beim Kopieren von Gebet- und Stundenbüchern und von liturgischen Handschriften, überwiegend für Gemeinschaften von frommen Frauen. Während zahlreiche Chroniken des 16. Jahrhunderts gedruckt wurden, gab es auch einen ständigen Bedarf an handschriftlichen, manchmal reich illuminierten Chroniken. Auch im Bereich des spezialisierten Handwerks wurden weiterhin Handschriften angefertigt, zum Beispiel Handbücher für die Herstellung von Waffen und anderem Kriegsgerät. Darüber hinaus entstanden im 16. Jahrhundert sogar einige neue handschriftliche Gattungen, darunter Kochbücher und Stammbücher.

Prof. Dr. Eef Overgaauw ist Leiter der Handschriftenabteilung an der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz und lehrt darüber hinaus am Institut für Informations- und Bibliothekswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 12. April 2016, um 17.15 Uhr im Kulturhistorischen Museum Rostock statt. Der aktuelle Flyer mit dem vollständigen Programm der Vortragsreihe ist erhältlich im Kulturhistorischen Museum Rostock und unter www.mediaevistik.uni-rostock.de/veranstaltungen.