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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: Tag der Solidarität mit HIV-Positiven

Pressemitteilung vom 28.11.2016

Weil sie Angst vor dem Ergebnis haben, gehen viele Menschen nicht zu einem HIV-Test. Sie befürchten, dass ihnen im Fall eines positiven Testergebnisses auf HIV (Menschliches Immundefekt-Virus) Diskriminierung droht und sie für ihre Art zu leben, zu lieben oder zu arbeiten verurteilt werden. Immer wieder berichten HIV-Positive auch von Zurückweisungen in einer Arzt- oder Zahnarztpraxis. Manche Unternehmen fordern bei Neueinstellung von Bewerberinnen und Bewerbern gar einen HIV-Test. Grund für die Ausgrenzung sind größtenteils unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung im Alltag. Von Menschen mit HIV geht jedoch keine Gefahr aus, unterstreicht das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes lebten in Deutschland Ende 2015 rund 84.700 Menschen mit HIV. Etwa 3.200 Menschen haben sich neu mit HIV infiziert. Die Zahl ist gegenüber den Vorjahren unverändert. Im bundesweiten Vergleich weist Mecklenburg-Vorpommern mit 40 Neudiagnosen eine sehr geringe HIV-Prävalenz auf. Ganz anders sieht es bei den anderen sexuell übertragbaren Infektionen aus. Insbesondere bei den Syphilisneudiagnosen belegt Rostock einen vorderen Platz in der Statistik. Das Gesundheitsamt unterstreicht daher: Je schneller man eine Infektion diagnostiziert, desto besser kann man sie behandeln. Das gilt für HIV sowie für alle weiteren sexuell übertragbaren Infektionen. Von den 84.700 HIV-Infizierten wissen geschätzte 12.600 nichts von ihrer Infektion. Mit Spätdiagnosen sind höhere Sterblichkeit und Behandlungskosten verbunden. Zudem kann die Infektion unbeabsichtigt weitergegeben werden.

Beratung, Test und Information sind die beste Präventionsstrategie und helfen dabei, sich und Partner vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen. Gemeinsam wird das jeweilige Risiko analysiert und besprochen, welche Tests in der individuellen Situation sinnvoll sind. Neben dem kostenlosen und anonymen Test- und Beratungsangebot vermittelt die Beratungsstelle auch Kontakte zu Vereinen und Organisationen, die in individuellen Situationen weiterhelfen können.

Die Beratungsstelle für sexuelle übertragbare Infektionen und AIDS des Gesundheitsamtes Rostock bietet neben dem kostenlosen und anonymen HIV-Antikörpertest auch eine die Lebenswelt akzeptierende Beratung. Wer heute von HIV und Aids spricht, muss auch über Stigmatisierung sprechen. Die diesjährige Kampagne zum Weltaidstag steht deshalb unter dem Motto „positiv zusammen leben“.