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Zehn Jahre organisierte Selbsthilfe über die Selbsthilfekontaktstelle im Netzwerk e.V.

Pressemitteilung vom 19.12.2003

Selbsthilfe ist eine besondere Form des Engagements, in der sich Bürgerinnen und Bürger, basierend auf den Prinzipien der Gegenseitigkeit und einer überschaubaren Solidarität engagieren. Das Engagement in Selbsthilfegruppen und Initiativen umfasst die Motive der "Hilfe für sich selbst und andere".

Selbsthilfe trägt zur Verbesserung der individuellen Situation kranker, behinderter und sozial benachteiligter Menschen bei, indem sie Ausgrenzungen und Isolation entgegenwirkt und individuelle Kompetenz der Betroffenen aktiviert. Selbsthilfe gibt ferner Impulse zu einer Neuorientierung des Sozial- und Gesundheitswesens und stärkt somit auch die Bürgerorientierung im Sozial- und Gesundheitswesen. Selbsthilfe eröffnet somit Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, teilzuhaben und das Sozialwesen mitzugestalten.

Zur Unterstützung der Selbsthilfe in den Kommunen haben sich ergänzende Instrumente als geeignet erwiesen. Die Selbsthil- fekontaktstellen sind ein wichtiger Baustein. Entgegen der Annahme, dass das Engagement in Selbsthilfe ohne Förderung auskommt, konnte aufgezeigt werden, dass eine Vielzahl von Barrieren und Hemmnissen dazu führen können, dass engagementbereite Bürger dies nicht umsetzen. Durch Information, Beratung und Unterstützung tragen Selbsthilfekontaktstellen entscheidend dazu bei, dass sich Bürger engagieren. Die Förderung von Selbsthilfekontaktstellen ist somit eine erfolgreiche Strategie in der Förderung der gemeindenahen Selbsthilfe Dank der engagierten Arbeit der Selbsthilfekontaktstelle im Netzwerk e.V. sind seit der Gründung des "Rostocker Topfes" im Oktober 1991 viele Gruppen und Vereine zur organisierten Rostocker Selbsthilfe gestoßen. Zahlreiche Einzelper- sonen, darunter Betroffene und Angehörige gleichermaßen, konnten über die Kontaktstelle an Selbsthilfegruppen vermittelt werden. Im Jahre 2001 konnte die Rostocker Selbsthilfekontakt-stelle ihr neues Domizil in der Rostocker Reuterpassage beziehen, damit verbesserten sich die Arbeitsbedingungen. 2003 konnte über die aktive Mitwirkung der Selbsthilfekontaktstelle unter anderem eine Spende der Ostsee-sparkasse in den "Rostocker Topf" einfließen. Die Selbsthilfekontaktstelle in Rostock erbringt fachübergreifende Dienstleistungen für alle Bereiche der sozialen und gesundheitlichen Selbsthilfe. Sie ist für Bürger, die sich in Selbsthilfe engagieren wollen, leicht zu erreichen und kann unkompliziert in Anspruch genommen werden.

Als Ausdruck der kommunalen Selbstverwaltung erfährt die Selbsthilfekontaktstelle im Netzwerk e.V. natürlich eine stabile Förderung durch die Stadt. Selbsthilfeförderung bekommt somit im Rahmen der Aufgaben des öffentlichen Gesundheits-wesens einen hohen Stellenwert auch in der Arbeit des Gesund-heitsamtes unserer Stadt. Nomen est omen - die Kontaktstelle ist ein Ort geworden, an dem Kontakte zwischen Menschen angeregt und vermittelt werden.

Dr. Wolfgang Nitzsche
Senator für Umwelt, Soziales,
Jugend und Gesundheit
der Hansestadt Rostock