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Zur Diskussion um die städtebauliche Einordnung des Mahnmals der Christuskirche

Pressemitteilung vom 27.03.2009

Die Errichtung und Einweihung der Christuskirche am Schröderplatz, die im Jahre 1972 infolge von überdimensionierten Stadtentwicklungsplänen gesprengt wurde, liegt im Herbst dieses Jahres genau 100 Jahre zurück. Dieses Jubiläum soll Anlass sein, mit der Errichtung eines würdigen Mahnmals sowohl an die Kirche als auch an ihre willkürliche Zerstörung zu erinnern.

Seit Jahren verfolgen insbesondere die Mitglieder des Fördervereins „Mahnmal Christuskirche e.V.“ sehr engagiert dieses Ziel.

Im Ergebnis eines künstlerischen Wettbewerbs, der durch den Verein bereits vor Jahren durchgeführt wurde, nahmen die Vorstellungen für das Mahnmal im Entwurf der Künstlerin Miro Zahra Gestalt an; als Grundlage ein kreisrunder Monolith von ca. sechs Metern Durchmesser, der am ehemaligen Standort der Kirche, zumindest jedoch in unmittelbarer Nähe, gut besonnt und einsehbar seinen Platz finden soll.

Die Suche nach dem konkreten Aufstellungsort für das bereits feststehende Mahnmal gestaltete sich im Verlauf des nachfolgenden Planungsprozesses für den Gesamtraum äußerst kompliziert. Vielfältige funktionelle und gestalterische Anforderungen sowie denkmalpflegerische Aspekte aber auch unterschiedliche Interessenlagen und technische Gegebenheiten sind an diesem wichtigen Eingangsbereich zur Rostocker City, eingebunden in die Wallanlagen, in Übereinstimmung zu bringen.

Nachdem sich zeigte, dass kein Standort im Bereich der ehemaligen Kirchenumrisse realisierbar war, erfolgte im Ergebnis umfangreicher Abstimmungen im Rahmen aller betroffenen Ämter der Hansestadt Rostock sowie des treuhänderischen Sanierungsträgers RGS eine Einigung auf den jetzigen Standort. Wie üblich bei derartigen Entscheidungen war es letztlich das Ergebnis einer komplexen Betrachtung, verbunden auch mit Kompromissen an Einzelinteressen.

Nachfolgend wurden sowohl Gestaltungsplanung, als auch Standort und Form des Denkmals in Ausschüssen und Beiräten in öffentlichen Sitzungen vorgestellt und erörtert. Selbstverständlich wurde auch die erforderliche Fällung der drei Kastanien dargestellt und deutlich benannt.

Den Planungen wurde bei allen Vorstellungen, insbesondere auch im Ortsbeirat, zugestimmt.

Die in den letzten Tagen nochmals in den Medien öffentlich geführte Diskussion ist leider ausschließlich auf den Konflikt Mahnmal versus Kastanien reduziert und lässt die Komplexität des Gesamtraumes außer Acht.

Gleichwohl war sie Anlass zu einer nochmaligen Erörterung der zu beteiliegenden Fachämter und des Sanierungsträgers unter Leitung des Senators für Bau und Umwelt der Hansestadt Rostock, Holger Matthäus.

Es wurde ein Arbeitsprozess in Gang gesetzt, der bei Beibehaltung der grundsätzlichen Planungsidee sowie auch weitestgehender Berücksichtigung der Anforderungen an den Standort des Mahnmals den Erhalt der Kastanien zum Ziel hat.