Zwei Urnengemeinschaftsanlagen werden auf den kommunalen Friedhöfen eingeweiht
Pressemitteilung vom
Zwei Urnengemeinschaftsanlagen werden am 4. Juni 2010 Uhr auf kommunalen Friedhöfen der Hansestadt eingeweiht, teilt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege mit. So wird am 4. Juni 2010 um 12 Uhr die Urnengemeinschaftsanlage „Am Lärchenweg“ auf dem Neuen Friedhof Rostock eingeweiht. Sie befindet sich südlich des Krematoriums.
Planung und Bau der neuen Anlage waren notwendig geworden, um den steigenden Bedarf an anonymen und halbanonymen Bestattungen auf dem Neuen Friedhof Rostock längerfristig decken zu können. Die Planungsarbeiten hatten 2008 begonnen und wurden ebenso wie die Bauleitung durch den Rostocker Landschaftsarchitekten Andreas Webersinke erbracht. Mit der Bauausführung war die Firma alpina AG Rostock betraut worden. Das Auftragsvolumen belief sich auf ca. 250.000 Euro.
Mit einer Größe von 44 Hektar ist der Neue Friedhof Rostock die größte Begräbnisstätte in der Hansestadt. Er war 1912 eröffnet worden und steht als Flächendenkmal unter Schutz. Die neue Anlage orientiert sich an der historisch verbürgten Gestaltung des Areals. Die räumliche Ausformung ist dem vorhandenen Baum- und Strauchbestand angepasst. Die in der Vergangenheit veränderten Höhenverhältnisse wurden auf den historisch nachweisbaren Zustand zurückgeführt. Mauern und Treppenanlagen wurden saniert und führen zu den terrassenförmig angelegten Bestattungsflächen. Die einzelnen Teilflächen sind mit Heckenpflanzungen eingefasst. Blumenablageplätze sowie Namensregister in Form von aufgeschlagenen Buchseiten sind den Bestattungsflächen zugeordnet. Ein kleiner Brunnen auf der zentralen Platzfläche bildet den Versammlungsraum bei Urnenbeisetzungen.
Auf der rund 3.000 Quadratmeter großen Anlage sind ab sofort Beisetzungen möglich, wobei die einzelnen Grabfelder frei gewählt werden können. Trotz der anonymen Beisetzungsform werden an den Registraturen auf Wunsch die Namen der Verstorbenen angebracht. Die Gebühren für die Bereitstellung einer Beisetzungsfläche beinhalten die anteilige Unterhaltung der Friedhofseinrichtung sowie die Pflege und Unterhaltung der Gemeinschaftsanlage über die gesamte Ruhezeit von 20 Jahren. Das Anbringen des Namenszuges wird gesondert berechnet.
Mit der feierlichen Eröffnung dieser Anlage auf dem Neuen Friedhof erfolgt gleichzeitig die symbolische Einweihung der Urnengemeinschaftsanlage „Rhododendron-Hain“ auf dem Westfriedhof. Diese Anlage ist vom Garten- und Landschaftsarchitekten Dierk Evert aus Lietzow/ Rügen in den Jahren 2006 bis 2007 geplant worden. Die Bauausführung erfolgte in drei Abschnitten beginnend am 26. November 2007. Bauausführende Firmen waren die Rostocker GALABAU GmbH, die Firma Jolitz und Söhne Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Tempzin sowie die alpina AG Rostock. Die Baukosten beliefen sich auf rund 150.000 Euro.
Der Westfriedhof war 1977 seiner Bestimmung übergeben worden. Er hat eine Flächengröße von ca. 15 Hektar. Unter dem alten Baumbestand des südöstlichen Teils des Friedhofes entstand eine großzügige rund 5.500 Quadratmeter große Anlage. Sie ist geprägt durch eine naturräumliche Schlichtheit, ergänzt durch anspruchsvolle Rhododendrenanpflanzungen innerhalb der Beisetzungsflächen. Ein wassergebundener Hauptweg durchzieht diesen Hain. Von ihm weisen Trittplatten den Weg zu den einzelnen Grabfeldern. Unterschiedliche Gedenksteine aus rotem Granit gliedern die verschiedenen Bereiche. Blumenabstellflächen, Wasserstellen und Bankplätze schaffen eine hochwertige Aufenthaltsqualität.
Die Anlage steht ihren Nutzern ab sofort zur Verfügung. Beisetzungsflächen für Familien, für Ehepaare und Lebensgemeinschaften sowie für Einzelpersonen werden angeboten. Dabei kann sich der Nutzer auf Wunsch eine Beisetzungsfläche anhand der Blütenfarbe der zugeordneten Rhododendren aussuchen. Auf Wunsch wird der Name des Verstorbenen auf einem Gedenkstein angebracht. Die Gebühr für die Bereitstellung einer Beisetzungsfläche beinhaltet die anteilige Unterhaltung der Friedhofseinrichtung sowie die Pflege und Unterhaltung der Gemeinschaftsanlage über die gesamte Ruhezeit von 20 Jahren. Im Falle der Mehrfachbelegung verlängert sich die Ruhezeit entsprechend. Das Anbringen des Namenszuges wird gesondert berechnet.
Urnengemeinschaftsanlagen haben fast schon eine Tradition auf den kommunalen Friedhöfen der Hansestadt. Sie sind Ausdruck einer modernen Bestattungskultur und werden sehr gut angenommen. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Anlagen qualitativ hochwertig gestaltet sind, eine hervorragende Aufenthaltsqualität besitzen und die intensive Pflege und Instandhaltung der Anlagen für die Dauer der gesetzlichen Ruhezeit durch den Friedhof übernommen wird. Die erste Urnengemeinschaftsanlage war 1978 auf dem Neuen Friedhof Rostock ihrer Bestimmung übergeben worden.