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Na­vi­ga­ti­on

Ma­ri­tim im Se­nio­ren­heim: Han­se Sail Bü­ro bringt Shan­tys zu den Men­schen

Mel­dung vom 22.07.2025 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

In den Se­nio­ren­hei­men der Ros­to­cker Heim­stif­tung woh­nen ei­ni­ge Men­schen, die in ih­rem Ar­beits­le­ben mit der See­fahrt zu tun hat­ten. Vie­le von Ih­nen wür­den gern mal wie­der die Han­se Sail be­su­chen, die vie­len Schif­fe aus al­ler Welt be­stau­nen. Doch oft ist dies nicht mehr mög­lich. Da­mit sie den­noch ma­ri­ti­me Stim­mung er­le­ben kön­nen, hat das Sail-Bü­ro Kon­zer­te mit Shan­ty­chö­ren or­ga­ni­siert.

Mor­gens um halb zehn ist der Saal gut ge­füllt, auch da­vor und drau­ßen auf der Ter­ras­se sit­zen Be­woh­ner des Se­nio­ren­heims in Reu­ters­ha­gen. Der Shan­ty­chor „De Klaas­hahns“ aus War­ne­mün­de bringt ih­nen be­kann­te See­manns­lie­der und Mu­sik zum Schun­keln mit, be­glei­tet von Schif­fer­kla­vier und zwei Gi­tar­ren. „Zu­min­dest mu­si­ka­lisch sind wir ein Er­satz für den Be­such auf der Sail“, sagt Ot­to Kuhl, der seit 1977 im Chor singt.

Von „La Pa­lo­ma“ bis „Rol­ling home“

Das Pro­gramm wer­de im­mer auf das je­wei­li­ge Pu­bli­kum ab­ge­stimmt, er­zählt der ehe­ma­li­ge Ma­schi­nen­bau-In­ge­nieur. „Da­bei kommt es auf die rich­ti­ge Ba­lan­ce an. Der Shan­ty ist ein ein­fa­ches Lied, um auf Se­gel­schif­fen den Rhyth­mus der Ar­beit an­zu­ge­ben. Aber wir sin­gen na­tür­lich auch an­de­re Lie­der, denn wir ver­mit­teln nicht nur ma­ri­ti­me Tra­di­ti­on, son­dern es soll auch ei­ne gu­te Por­ti­on Un­ter­hal­tung da­bei sein. Es gibt ja auch sehr be­kann­te Schla­ger, die ma­ri­ti­men Be­zug ha­ben.“

Das Pu­bli­kum im Se­nio­ren­heim je­den­falls hört gern zu, klatscht und schun­kelt mit zu „La Pa­lo­ma“ und „Rol­ling home“. Ei­ni­ge Zu­hö­rer sin­gen auch mit, man­che text­si­cher bis zur zwei­ten oder drit­ten Stro­phe. Das Meck­len­bur­ger Hei­mat­lied „Wo die Ost­see­wel­len tre­cken an den Strand“ ken­nen die meis­ten, auch an „Schön ist die Lie­be im Ha­fen“ er­in­nern sich vie­le.

Er­in­ne­run­gen wer­den wach

Bet­ti Denecke ist be­son­ders be­wegt. Ei­ni­ge Lie­der lie­fen im Rah­men der See­be­stat­tung von ih­rem Mann. Die­ser fuhr zu DDR-Zei­ten als lei­ten­der Ma­schi­nen-In­ge­nieur zur See, sie selbst durf­te ei­ni­ge Rei­sen auf Fracht­schif­fen be­glei­ten, die oft meh­re­re Mo­na­te dau­er­ten. „Ich war zum Bei­spiel in Mur­mansk, aber auch in Bra­si­li­en“, er­zählt die 90-Jäh­ri­ge.

Die Idee, Auf­trit­te von Shan­ty­chö­ren in Se­nio­ren­hei­men zu or­ga­ni­sie­ren, stammt aus dem Han­se Sail-Bü­ro. „Vie­le Men­schen, die sich frü­her für die Sail en­ga­giert ha­ben, schaf­fen es jetzt nicht mehr in den Stadt­ha­fen oder für ei­ne Aus­fahrt auf die Tra­di­ti­ons­schif­fe“, sagt Lei­te­rin Bet­ti­na Fust. „Wenn sie nicht mehr zu uns kom­men kön­nen, brin­gen wir eben die Sail zu ih­nen.“ Im Lau­fe die­ser Wo­che tre­ten die „Breit­lings“, „Luv un Lee“ und „De Fisch­län­ner See­lüd“ aus Rib­nitz-Dam­gar­ten noch in ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen der Ros­to­cker Heim­stif­tung auf.

Die 34. Han­se Sail fin­det von 7. bis 10. Au­gust 2025 in Ros­tock statt. Sie wol­len bei der Han­se Sail mit­se­geln? Das ge­sam­te Pro­gramm mit al­len Teil­neh­mer­schif­fen der Han­se Sail kann man auf han­se­sail.com fin­den. Dort kann man auch die Törns bu­chen. Das Han­se Sail Bü­ro ist dar­über hin­aus te­le­fo­nisch (0381 38129 74 / -75) er­reich­bar oder bie­tet vor Ort Be­ra­tungs­ge­sprä­che (War­now­ufer 65).