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Na­vi­ga­ti­on

1. Spa­ten­stich für Plus-En­er­gie-Schu­le in Reu­ters­ha­gen

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.11.2010

Für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, Päd­ago­gen und El­tern des Gym­na­si­ums Reu­ters­ha­gen wur­de heu­te ein lan­ge ge­heg­ter Wunsch wahr: Ge­mein­sam mit Ver­tre­tern des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie so­wie des Mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft, Ar­beit und Tou­ris­mus Meck­len­burg-Vor­pom­mern hat Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling den sym­bo­li­schen 1. Spa­ten­stich voll­zo­gen. Er­for­der­li­che Ab­bruch­maß­nah­men zur Her­stel­lung der Bau­f­rei­heit wa­ren in den un­ter­richts­frei­en Zei­ten der Som­mer­fe­ri­en 2010 be­reits vor­an­ge­gan­gen. Das De­mons­tra­ti­ons­bau­vor­ha­ben „En­er­gie­op­ti­mier­tes Bau­en; En­er­gie­ef­fi­zi­en­te Schul­sa­nie­rung: Plus-En­er­gie-Schu­le Ros­tock Reu­ters­ha­gen“ ist da­mit aus den jah­re­lan­gen Ent­wick­lungs- und Pla­nungs­pha­sen in die ak­ti­ve Bau­pha­se ein­ge­tre­ten. Für die Han­se­stadt Ros­tock be­ginnt da­mit die Um­set­zung ei­nes bun­des­wei­ten Leucht­turm­pro­jek­tes.

Bis 2013 wer­den Bau­be­trie­be das Pro­gramm ei­ner be­son­ders en­er­gie­ef­fi­zi­en­ten Schul­bau­maß­nah­me um­set­zen. Zu­nächst ent­steht bis zum Som­mer 2011 ein neu­es Grund­schul­ge­bäu­de. Nach­fol­gend wird ein Schuler­gän­zungs­bau er­rich­tet. Die Ge­ne­ral­sa­nie­rung des vor­han­de­nen Schul­ge­bäu­des, in der Ma­thi­as-The­sen-Stra­ße 17 er­folgt. Al­le die­se Ge­bäu­de­be­stand­tei­le wer­den zum Ab­schluss der Bau­maß­nah­me ein in sich ge­schlos­se­nes Ge­bäu­de­en­sem­ble und da­mit ei­nen ent­spre­chen­den Schul­kom­plex er­ge­ben.

Das Pro­jekt zur PLUS-En­er­gie-Schu­le wird da­mit ei­nes von deutsch­land­weit ins­ge­samt nur drei De­mons­tra­ti­ons­pro­jek­ten die­ser Art, bei dem ein­drucks­voll auf­ge­zeigt wer­den soll, wie not­wen­di­ge Bau­sa­nie­rungs­maß­nah­men mit ganz­heit­li­chen Pla­nungs­an­sät­zen und neu­en en­er­gie­tech­ni­schen Lö­sun­gen zu ei­ner vor­bild­haf­ten en­er­gie­ef­fi­zi­en­ten Schul­sa­nie­rung füh­ren. Kos­ten von ins­ge­samt 7,8 Mio. Eu­ro sind für das Ge­samt­vor­ha­ben ver­an­schlagt. Da­von wer­den rund 3,8 Mio. Eu­ro aus Bun­des­mit­teln be­reit­ge­stellt. Das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern be­tei­ligt sich mit rund 1,6 Mio. Eu­ro, aus der Ros­to­cker Stadt­kas­se flie­ßen 2,4 Mio. Eu­ro.

In sei­nem Gruß­wort hob Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling den in­no­va­ti­ven Cha­rak­ter die­ser Bau­maß­nah­me her­vor und freu­te sich über die Aus­strah­lungs­kraft, die die­ser Schul­stand­ort da­mit zu­künf­tig auch bun­des­weit fin­den wird: „Die­ses zu­kunfts­wei­sen­de Schul­ge­bäu­de wird nach den neu­es­ten Er­kennt­nis­sen der Um­welt- und En­er­gie­tech­nik sa­niert, ge­dämmt und mit hoch­wirk­sa­men Kli­ma­puf­fern aus­ge­stat­tet. Das gan­ze Schul­ge­bäu­de wird als Plus-En­er­gie-Schu­le mit re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len aus­ge­stat­tet und das en­er­ge­ti­sche Kon­zept in­no­va­ti­ver Tech­no­lo­gi­en zu ei­nem neu­ar­ti­gen Ge­samt­kon­zept ver­bun­den. Die Han­se­stadt Ros­tock ist au­ßer­or­dent­lich stolz dar­auf, dass wir bun­des­weit mit die­sem Mo­dell­pro­jekt zu den nur drei Kom­mu­nen in Deutsch­land ge­hö­ren, in de­nen ein so zu­kunfts­wei­sen­des Mo­dell­pro­jekt mög­lich wird.“

Das Schul­bau­pro­jekt un­ter Schirm­herr­schaft des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie so­wie des Pro­jekt­trä­gers Jü­lich wur­de in ge­mein­sa­mer Ar­beit mit der Uni­ver­si­tät Ros­tock, der Fach­hoch­schu­le Wis­mar, dem In­sti­tut für Ge­bäu­de-, En­er­gie- und Licht­pla­nung Wis­mar so­wie in Be­glei­tung des Fraun­ho­fer In­sti­tu­tes ent­wi­ckelt. Vie­le Kom­po­nen­ten hoch­mo­der­nen und en­er­gie­ef­fi­zi­en­ten Bau­ens ha­ben Ein­gang in das Pro­jekt ge­fun­den. Das en­er­ge­ti­sche Kon­zept in­no­va­ti­ver Tech­no­lo­gi­en wird zu ei­nem neu­ar­ti­gen Ge­samt­kon­zept ver­bun­den.

Das Schul­ge­bäu­de wird als Plus-En­er­gie-Schu­le mit re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len aus­ge­stat­tet. Der Pri­mär­ener­gie­be­darf der Schu­le wird durch ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik/So­lar­ther­mie und ei­ner Wind­an­la­ge ab­ge­deckt. Dar­über hin­aus soll auch der Ein­satz ei­ner ORC-An­la­ge (Or­ga­nic Ran­ki­ge Cy­cle) in das Ver­sor­gungs­kon­zept in­te­griert wer­den.

Auf­grund des güns­ti­gen Pri­mär­ener­gie­fak­tors für Fern­wär­me in Ros­tock bleibt die Fern­wär­me als Grund­ver­sor­gung im Kon­zept er­hal­ten. Die Ver­bau­ung hoch­däm­men­der neu­er Bau­tei­le im Zu­sam­men­hang mit der neu zu er­rich­ten­den Nord­fas­sa­de und sei­nen in­nen lie­gen­den klei­nen Ne­ben­räu­men wird über die künf­ti­ge Schul­stra­ße, die den Grund­schul­teil mit dem Gym­na­si­um ver­bin­den wird, ei­ne zu­sätz­li­che Zwi­schenkli­ma­zo­ne an­ord­nen, die die Tem­pe­ra­tur­dif­fe­renz in­nen/au­ßen ver­rin­gert.

Die sich auf­grund der gu­ten Däm­mung auf­bau­en­den Tem­pe­ra­tu­ren in den Un­ter­richts­räu­men wer­den über ei­nen gro­ßen in­ne­ren Kli­ma­puf­fer (Zwi­schenkli­ma­zo­nen) so auf­be­rei­tet, dass die über­schüs­si­ge En­er­gie nutz­brin­gend um­ge­wan­delt wird. Die­ser Puf­fer ar­bei­tet in Kom­bi­na­ti­on mit ei­nem zen­tra­len au­to­ma­ti­sier­ten Lüf­tungs­pro­jekt, wel­ches gleich­zei­tig für ei­ne gu­te Kli­ma­ti­sie­rung in al­len Räu­men sorgt. Ein an­spruchs­vol­les Ta­ges­licht­kon­zept über ein aus­ge­klü­gel­tes Licht­leit­sys­tem wird al­le Raum­in­nen­be­rei­che mit dem not­wen­di­gen Ta­ges­licht ver­sor­gen. Ei­ne Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge so­wie zwei klei­ne Wind­ener­gie­an­la­gen und ei­ne mitt­le­re ORC-An­la­ge wer­den die künf­ti­ge Strom­ver­sor­gung über­neh­men. Da­durch kön­nen rund 53.000 Eu­ro an En­er­gie­kos­ten jähr­lich ein­ge­spart wer­den. Die über den Ei­gen­be­darf der Schu­le hin­aus pro­du­zier­te En­er­gie aus den al­ter­na­ti­ven En­er­gie­quel­len So­lar- und Wind­kraft so­wie Geo­ther­mie wird dann ins Netz ein-ge­speist.